Volkswagen sucht weiter nach Wegen, um das Sportwagengeschäft von Porsche zu übernehmen. Eine Sondersitzung am Dienstag wurde verschoben.

Stuttgart. Nach dem Scheitern der Fusionspläne mit Porsche sucht Volkswagen weiter nach Wegen für eine Übernahme des Sportwagengeschäfts. Eine für Dienstag geplante Sondersitzung des Aufsichtsrats, auf der der Fahrplan für die Transaktion beraten werden sollte, sei verschoben worden, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Montag von einem mit dem Vorgang Vertrauten. Als Grund nannte der Insider, das Präsidium benötige mehr Zeit, um die Beratungen des Kontrollgremiums vorzubereiten. Das Thema solle auf die Tagesordnung der nächsten regulären Sitzung am 27. Februar kommen. VW wollte sich nicht dazu äußern.

+++ Klagen gegen Porsche +++

Ende Februar soll der Aufsichtsrat die Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr abgesegnen. VW hat im vergangenen Jahr weltweit erstmals mehr als acht Millionen Fahrzeuge ausgeliefert und dürfte eine Rekordbilanz präsentieren. Beschäftigten und Aktionären winkt eine Gewinnbeteiligung in Rekordhöhe.

Der „Spiegel“ hatte Ende Januar berichtet, dem Bundesfinanzministerium liege der Entwurf des Übernahmeplans bereits vor. Demnach müsse VW nicht, wie ursprünglich erwartet, bis zu einer Milliarde Euro an Steuern zahlen, sondern allenfalls einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag. Berichten zufolge will VW dies mit der Einschaltung einer Zwischenholding erreichen. Seinen ursprünglichen Plan, mit der Porsche Holding SE als Obergesellschaft der Porsche AG zu fusionieren, hatte VW wegen mehrerer Milliardenklagen von Investoren gegen die Porsche Holding aufgegeben. Die Anleger fordern insgesamt fünf Milliarden Euro, weil Porsche beim Einstieg bei VW vor drei Jahren die Investoren getäuscht haben soll. Nun wollen einige Kläger auch das neue Vorhaben mit juristischen Mitteln verhindern.