Braunschweig. Das Landgericht Braunschweig verhandelt vom 27. Juni an über die ersten zwei von insgesamt fünf milliardenschweren Investorenklagen im Zusammenhang mit der Übernahmeschlacht zwischen Porsche und Volkswagen 2008. Dabei geht es zunächst um Schadensersatzforderungen an die Porsche- Dachgesellschaft SE und eine Frankfurter Bank von rund 3,1 Millionen Euro. Gegenstand einer weiteren mündlichen Verhandlung ist eine Klage gegen die Porsche SE mit einem Volumen von 1,6 Millionen Euro.
„Bei diesen Terminen wird bereits in der Hauptsache verhandelt“, hieß es am Montag aus dem Gericht. Bei zwei zusätzlichen Verfahren beträgt die Klagesumme zusammen mehr als 2,1 Milliarden Euro – hier werde aber noch nicht über die Zulässigkeit und Begründung möglicher Schadensersatzansprüche gesprochen. Zunächst müsse man eine Absicherung der Prozesskosten klären. Einen mündlichen Verhandlungstermin zu einer fünften Klage – sie allein beläuft sich auf weitere 2 Milliarden Euro – gibt es laut Gericht derzeit nicht.
In den Auseinandersetzungen, die sich neben der Porsche SE zum Teil auch gegen die Volkswagen AG richten, geht es um den Vorwurf der Fehlinformation und Marktmanipulation. Im Zuge des später gescheiterten Übernahmeversuchs von VW durch Porsche vor vier Jahren sahen sich Anleger über die wahren Absichten des Sportwagenbauers getäuscht und erlitten starke Verluste. Nach Angaben des Gerichts weist die Porsche SE die Anschuldigungen zurück. (dpa)