Der Brite Sir Suma Chakrabarti, zur Zeit Spitzenbeamter im britischen Justizministerium, löst den Deutschen Thomas Mirow ab.

London. Der Brite Sir Suma Chakrabarti wird künftig die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) mit Sitz in London leiten. Chakrabarti, derzeit Spitzenbeamter im britischen Justizministerium, wurde bei der Wahl während der Hauptversammlung am Freitag als Nachfolger des Deutschen Thomas Mirow bestimmt.

Mirow hatte sich als einer von fünf Kandidaten um eine weitere Amtszeit beworben. Der SPD-Politiker hatte jedoch nicht die Unterstützung der Bundesregierung. Kanzlerin Angela Merkel hatte auf den französischen Kandidaten Philippe de Fontaine Vive Curtaz gesetzt, der jedoch ebenfalls nicht die nötige Stimmenmehrheit der 65 Aktionärsländer erzielen konnte.

+++ Thomas Mirow will im Amt bleiben +++

+++ Mirow verliert Chefsitz bei der Osteuropa-Bank +++

Die Personalie bei der Bank ist einer von mehreren politischen Posten, die in den nächsten Wochen international zu vergeben sind. Deutschland will, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble künftig die Eurogruppe als Nachfolger des Luxemburgers Jean-Claude Juncker führt. Ein Deutscher an der Spitze der Osteuropabank hätte nach Meinung von Experten dies möglicherweise aus Proporzgründen erschwert.

Die Bank unterstützt mit gezielten Krediten an Privatleute in Mittel- und Osteuropa den Aufbauprozess in der Region. Inzwischen wurde das Wirkungsgebiet auf die Türkei und die Länder des Arabischen Frühlings ausgeweitet. Jährlich werden derzeit neun Milliarden Euro ausgereicht. Der Betrag soll in den nächsten Jahren auf elf Milliarden steigen. (dpa)