Thomas Mirow, ehemaliger Hamburger SPD-Bürgermeisterkandidat, wird laut EU-Kreisen seinen Chefposten wohl an einen Franzosen verlieren.

Hamburg/Berlin. Thomas Mirow, der derzeitige Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), wird wohl seinen Chefposten aufgeben müssen. Die schwarz-gelbe Bundesregierung soll dem ehemaligen Hamburger Bürgermeisterkandidat der SPD die Unterstützung entzogen haben.

Das berichtete die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf EU-Kreise. Mirows Nachfolger werde vermutlich ein Franzose. Die Personalrochade stehe womöglich in Zusammenhang damit, dass Frankreich inzwischen die Kandidatur des Luxemburger Notenbank-Chefs Yves Mersch für den frei werdenden Posten im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) stütze. Auch Deutschland plädiert Regierungskreisen zufolge für Mersch.

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SPD-Mitglied Mirow war früher Wirtschaftsberater von Bundeskanzler Gerhard Schröder und dann später Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Seit Mitte 2008 leitet er die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, wie die Osteuropa-Bank offiziell heißt. Er ist damit einer der wenigen Deutschen an der Spitze einer internationalen Organisation. Die Bank fördert schwerpunktmäßig den Übergang von früher planwirtschaftlich organisierten Staaten zu offenen Marktwirtschaften. Mit dieser Zielsetzung soll sie sich künftig auch in den nordafrikanischen Reformstaaten engagieren. (Reuters/abendblatt.de)