Eon vor dem Verkauf seiner Pipelinegesellschaft Open Grid Europe. Nach millardenschwerden Verlusten strebt Eon wieder schwarze Zahlen an.

Düsseldorf. Deutschlands größter Energiekonzern Eon steht kurz vor dem Verkauf seines 12.000 Kilometer langen Gasnetzes. Das Unternehmen gehe davon aus, dass noch im laufenden Monat ein Vertrag abgeschlossen werden könne, sagte Finanzvorstand Marcus Schenck, der „Börsenzeitung“. Der Manager wollte sich aber weder zu den potenziellen Erwerbern noch zur Höhe des Verkaufspreises äußeren. In der Branche werden Summen von 2 Milliarden bis 3 Milliarden Euro genannt.

An dem Netz, das Eon bereits vor einiger Zeit unter dem Namen Open Grid Europe ausgegliedert hatte, sollen sowohl Finanzinvestoren als auch Unternehmen aus der Energiebranche interessiert sein. Unter anderem hatte der französische Konzern GDF Suez angekündigt, ein Angebot abgeben zu wollen.

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Mit der bevorstehenden Transaktion setzt Eon den Verkauf von Beteiligungen fort, den Vorstandschef Johannes Teyssen Ende 2010 angekündigt hatte. Insgesamt will das Unternehmen, das unter anderem durch die Atomwende und das schwierige Gasgeschäft unter Druck geraten ist, auf diesem Weg eine Summe von 15 Milliarden Euro bis Ende 2013 erlösen. Rund 9 Milliarden Euro hat Eon bereits realisiert. Finanzchef Schenck erwartete aus den Verkäufen inzwischen eine Summe von mehr als 15 Milliarden Euro.

An diesem Donnerstag legt Teyssen auf der Hauptversammlung in Essen den Aktionären Rechenschaft über das abgelaufene Geschäftsjahr ab. Nach einem milliardenschweren Verlust in 2011, soll das Unternehmen im ersten Quartal nach Angaben des Konzerns wieder auf Kurs sein.

Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde bis Ende März ein Anstieg um 8,5 Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro erwartet, teilte das Unternehmen am Mittwoch in einer Mitteilung an die Börse mit. Bis zum Ende des Geschäftsjahres werde ein Ebitda in einer Bandbreite von 9,6 Milliarden bis 10,2 Milliarden Euro erwartet. Die endgültigen Ergebnisse zum ersten Quartal will Eon in der kommenden Woche veröffentlichen. (dpa/abendblatt.de)