Noch ist sie 29, doch zur Niederkunft wird der Plan der Ex-Sängerin von “Destiny's Child“ aufgehen: Mutter sein mit 30. Vater Jay-Z freut sich mit.

New York. Popsängerin Beyoncé Knowles hat sich kurz vor ihrem 30. Geburtstag am Sonntag (4. September) selbst das schönste Geschenk gemacht. Überraschend verkündete sie am Sonntagabend bei der Verleihung der MTV Video Music Awards (VMAs) ihre Schwangerschaft. Zuerst hatte sie auf dem roten Teppich den Fotografen "Ich habe eine Überraschung!“ zugerufen und ihre Hände vielsagend um ihr Babybäuchlein gelegt, das zuvor von einem weiten Kleid kaschiert worden war. Später wiederholte sie auf der Bühne die Geste im Anschluss an ihr Lied "Love On Top“. Die Zuschauer jubelten und Gatte Jay-Z im Publikum strahlte über das ganze Gesicht.

Die Schwangerschaft scheint perfekt geplant zu sein. Wiederholt hatte Beyoncé angekündigt, mit 30 Jahren Mutter werden zu wollen. Es sei generell ein ideales Alter, hatte sie im Juni in der CNN-Talkshow von Piers Morgan gesagt. Sie sei nun reif genug, zu wissen, wer sie sei und was sie wolle, aber immer noch jung. "Ich fühle mich wie eine Frau“, hatte die Sängerin gesagt.

Emanzipation vom Vater

Die anstehende Mutterschaft markiert einen grundsätzlichen Wandel im Leben der Künstlerin, die von Kindesbeinen an singend und tanzend auf der Bühne gestanden hat. Seit Anfang des Jahres kümmert sich Beyoncé selbst um ihre Geschäfte. Ihr Vater Mathew Knowles, der sie seit Beginn ihrer Karriere Ende der 1990er Jahre mit der Gruppe Destiny's Child gemanagt hatte, wurde von seinen Pflichten entbunden. "Es war beängstigend, aber es hat mich stärker gemacht“, hatte Beyoncé die Abnabelung beschrieben.

Es scheint, als ob die für ihren Perfektionismus berühmt-berüchtigte 16-fache Grammy-Gewinnerin beschlossen hat, ihr Leben mehr zu genießen. Nach ihrer letzten Welttournee sei sie erschöpft gewesen, hatte die 29-Jährige in der Dokumentation zu ihrem neuen Album „4“ eingeräumt. Ihr Leben habe nur noch aus Preisverleihungen und Tourbussen bestanden. Beyoncé nahm sich auf Rat ihrer Mutter hin ein Jahr Auszeit, dachte über ihr Leben nach und holte ihren Neffen von der Schule ab. "Bin ich dieselbe Beyoncé? Absolut nicht“, hat sie ihr Leben nach der Pause beschrieben.

Privatleben wird geschützt

Nicht nur die Verkündung der Schwangerschaft an sich war eine Überraschung, sondern auch, dass sie vor laufenden Fernsehkameras geschah. Beyoncé und HipHop-Mogul Jay-Z, die seit 2002 ein Paar sind, bewahren weitgehend Stillschweigen über ihre Beziehung. Selbst die Hochzeit im April 2008 wurde nicht offiziell verkündet. "Jay und ich haben beschlossen, dass wir für unsere Musik bekannt sein wollen und nicht durch unser Privatleben“, hat Beyoncé gesagt.

Die VMAs waren insofern aber doch der perfekte Ort für die gute Nachricht, als Beyoncé für einige der denkwürdigsten Momente in der Geschichte der Preisverleihung gesorgt hat. So vor zwei Jahren, als der notorische Störenfried Kanye West die Dankesrede von Countrysängerin Taylor Swift unterbrach, weil seiner Ansicht nach Beyoncé hätte gewinnen müssen. Später verzichtete sie auf eine Dankesrede für die Auszeichnung ihres Videos zu "Single Ladies“, um der jungen Kollegin die Bühne zu überlassen. Da passte es perfekt, dass Jay-Z am Sonntagabend nach Beyoncés Auftritt als erstes von West beglückwünscht wurde.

In der Vergangenheit hatte die Sängerin für ihr 31. Lebensjahr nicht nur Mutterschaft, sondern auch den Ruhestand angekündigt. Von diesem Plan habe sie sich aber verabschiedet, hatte sie bei Piers Morgan klargestellt. Und möglicherweise wird sich die auch als Schauspielerin ("Dreamgirls“) tätige Künstlerin trotz aller Pläne für mehr private Freiräume keine lange Babypause gönnen. Wie es aussieht, bleibt ihr trotz Schwangerschaft die Hauptrolle in dem Musical-Remake "A Star Is Born“ unter Regie von Clint Eastwood erhalten. Das Filmstudio werde die Dreharbeiten Beyoncé zuliebe womöglich verschieben, berichtete der Blog "Deadline“.