Die 29-jährige Spears gewinnt mit “Till the World Ends“ den MTV-Preis für das beste Popvideo. Perry trotzdem große Siegerin des Abends.
Los Angeles/New York. Droht der amerikanischen Musikbranche ein Zickenkrieg? Zumindest machte Katy Perry große Augen, als bei den MTV-Awards die Gewinnerin für das beste Popvideo aufgerufen wurde. Denn nicht Favoritin Perry durfte auf die Bühne stürmen, sondern eine andere Diva: Britney Spears wurde vom ehemaligen US-Musiksender überraschend für ihr Video "Till the World Ends“ ausgezeichnet.
Sängerin Spears, die im Dezember 30 wird, nahm den glänzenden Mondmann für ihr Video freudig entgegen. Artig dankte sie am späten Sonntagabend (Ortszeit) im Nokia Theatre in Los Angeles ihren Eltern, ihren Kindern, ihrem Produzenten, aber zuerst "Gott, dass er mich gesegnet hat“.
Lady Gaga, die in einem gewohnt schrillen Outfit mit einem Auftritt begeisterte, zollte ihrer Kollegin Respekt. "Sie ist eine Legende der Popmusik und die Branche wäre ohne sie nicht wiederzuerkennen“, sagte sie über Spears.
Die große Favoritin Perry durfte sich derweil dennoch trösten. Von insgesamt neun Nominierungen konnte die Sängerin noch drei Kategorien für sich entscheiden und avancierte damit doch noch zum großen Star des Abends. Zu den Gewinnerinnen zählte auch Lady Gaga, die zwei "Mondmänner“ nach Hause trug. Das Ergebnis überraschte, denn Gaga war nur für drei Preise nominiert, Perry aber gleich für neun.
Eine weitere Gewinnerin - neben Britney Spears: Die ruhige Sängerin Adele ("Rolling in the Deep“) aus Großbritannien, die auch drei Preise gewann, allerdings in Randkategorien. Den wichtigsten Preis aber gewann Perry. Für ihr Filmchen zum Song "Firework“ gewann sie in der Kategorie "Video des Jahres“. Bei dem in Budapest gedrehten "Firework“-Video hatten Perry und ihr Partner, ein deutsches Telekommunikationsunternehmen, einen Trick genutzt: Statt Komparsen zu bezahlen, veranstalteten Sängerin und Firma einen Wettbewerb. Die Gewinner durften dann für Perry durchs Video tanzen.
Gaga eröffnete die Show und überraschte, mal wieder, mit ihrer Erscheinung. Sie kam aber diesmal nicht im Fleischkostüm wie im letzten Jahr, sondern als Mann. Mit angeklebten Koteletten, Bierflasche und qualmender Zigarette mimte die 25-Jährige, die eigentlich Stefani Germanotta heißt, einen derben Italoamerikaner namens Jo Calderone. Und dieser Jo versuchte auf der Bühne kräftig, mit Britney Spears anzubändeln.
So ganz wollte sich die 29-Jährige aber nicht darauf einlassen und zupfte sogar ein paar Mal an ihrem sehr kurzen "kleinen Schwarzen“. Zum Küsschen für Gaga/Jo reichte es nicht, dafür nahm dieser die Preise für das "beste weibliche Video“ und das "Video mit Botschaft“ mit nach Hause. Beides war für Gagas "Born This Way“. In dem Song wirbt sie für Toleranz für alle Menschen, egal mit welcher sexuellen Ausrichtung. Gaga hatte vor einem Jahr mit 13 Nominierungen einen Rekord in der Geschichte der MTV-Videopreise aufgestellt. Bei der Preisverleihung hatte sie acht Trophäen mit nach Hause genommen.
Eine freudige Notiz wurde am Rande der MTV-Awards öffentlich: Sängerin Beyoncé Knowles und HipHop-Star Jay-Z erwarten ihr erstes Kind. Die 29-Jährige präsentierte bei der Gala in Los Angeles ihren kleinen Babybauch. Später wurde die Schwangerschaft von ihrem Sprecher bestätigt, wie die Zeitschrift "People“ auf ihrer Internetseite berichtete.
Eine Quelle sagte dem Blatt, die werdenden Eltern hätten Freunde im vergangenen Monat über den Familienzuwachs informiert. Beyoncé sei nie glücklicher gewesen und ihr zwölf Jahre ältere Ehemann freue sich wie ein kleines Kind. Das Paar hatte im April 2008 geheiratet. (dpa/dapd)