Zwei Flugzeuge waren nur noch 350 Meter voneinander entfernt, als der Irrtum bemerkt wurde. Es war nicht der erste ernste Zwischenfall in Vietnam.
Hanoi. Ein Fluglotse hat in Vietnam einen Lehrling ans Schaltpult gelassen und damit beinahe einen Zusammenstoß auf der Landebahn verursacht. Der Mann verlor jetzt seine Lizenz, wie die Behörde für Zivilluftfahrt am Montag auf ihrer Webseite mitteilte.
Der Zwischenfall ereignete sich in Danang in Zentralvietnam Ende Juni. Die Auszubildende gab einer Jetstar Pacific-Maschine grünes Licht für den Start auf einer Bahn, wo gerade ein Flugzeug von Vietnam Airlines landete.
Die Maschinen waren nur noch 350 Meter auseinander, als der Fehler entdeckt wurde. „Es hätte einen Unfall gegeben, wenn das nicht rechtzeitig bemerkt worden wäre“, räumte die Behörde ein.
In Vietnam hat es zuletzt immer wieder Zwischenfälle im Luftverkehr gegeben. 200 Passagiere eines Linienfluges waren im Juni am falschen Ort angekommen. Sie landeten mit einer Maschine der Billiglinie VietJet Air am Flughafen Cam Ranh anstatt wie geplant im 130 Kilometer entfernten zentralvietnamesischen Dalat. Mehrere Angestellte der Fluggesellschaft sowie Fluglotsen seien daraufhin vom Dienst suspendiert worden.
Über den Grund für das „Verfliegen“ gibt es unterschiedliche Spekulationen: Der Vorfall habe sich ereignet, weil „die Fluglotsen und die Besatzungsmitglieder von VietJet Air die Flugvorschriften nicht korrekt befolgt haben“, erklärte die Behörde. Die Billigfluglinie VietJet Air deckt ein Viertel der Inlandsflüge in Vietnam ab.