Die österreichische Polizei hat im Zusammenhang mit der Entführung von Natascha Kampusch Ermittlungen in Richtung Kinderpornografie aufgenommen.
"Im weiteren Umkreis" des Falls Kampusch seien "Verdachtsmomente in Richtung Kinderpornografie und eines Pornorings" aufgetaucht, sagte der Leiter des österreichischen Bundeskriminalamtes (BKA), Franz Lang. Diese hätten aber keinen direkten Bezug zu Kampusch selbst. Die Polizei geht diesen Aspekten nach.
Auf die Frage nach einem möglichen zweiten Entführer sagte Lang: "Es ist völlig offen, die Ermittlungen laufen."
Der Fall um die heute 20-Jährige Natascha Kampusch war Ende Oktober wieder aufgerollt worden , da den Behörden nach dem Bekanntwerden neuer Fakten schwerwiegende Versäumnisse bei den damaligen Ermittlungen vorgeworfen wurden. So sollen unter anderem Polizisten einige Male im Haus des Entführers gewesen sein - ohne jedoch das eingesperrte Mädchen zu entdecken.
Kampusch war als Zehnjährige im März 1998 auf dem Weg zur Schule entführt worden. Ihr Peiniger Wolfgang Priklopil hielt sie acht Jahre lang in einem Kellerverlies im niederösterreichischen Strasshof gefangen. Im August 2006 gelang ihr die Flucht. Priklopil beging anschliessend Selbstmord.