Bei heftigen Unwettern kommen in der Toskana und in Ligurien mindestens sieben Menschen ums Leben. Ganze Ortschaften wurden verwüstet.
Rom. Italiens Regierung hat für mehrere Regionen im Norden des Landes nach den schweren Unwettern und Überschwemmungen den Notstand ausgerufen. 65 Millionen Euro sollen in einem ersten Schritt helfen, die schwersten Schäden in Ligurien und der Toskana zu beseitigen und Not zu lindern, beschloss das Kabinett unter Silvio Berlusconi am Freitag auf einer Sondersetzung.
Bei den Unwettern waren am Mittwoch mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen - zunächst war von neun Toten berichtet worden. Auch zwei Tage danach wurden noch sechs Menschen vermisst, wie das Krisenzentrum des Zivilschutzes und der Feuerwehren mitteilte. Rund um La Spezia waren am Freitag noch mehrere Ortsteile isoliert. Beim Bahnverkehr und im ligurischen Straßennetz gab es nach Überschwemmungen und Erdrutschen weiterhin erhebliche Probleme.
Während die umfangreichen Aufräumarbeiten andauerten, wurde am Freitag in dem kleinen ligurischen Ort Borghetto Vara bei La Spezia ein vierter Toter geborgen. Dort waren bereits zur Wochenmitte drei Leichen aus des Trümmern eines eingestürzten Hauses gezogen worden. Fernsehbilder aus der ligurischen Ortschaft erinnerten in diesen Tagen an Tornado-Schäden in den USA: Auf Dächer geschleuderte Autos, Mopeds, die in kaputten Fenstern stecken und überschwemmte Gassen.
Der besonders bei Touristen beliebte Hafen des knapp 1000 Einwohner zählenden Örtchens Vernazza in der Gegend der Cinque Terre wurde vollkommen zerstört. Schutt, Schlamm und Wasser überfluteten die gesamte Hafengegend. Vor allem dort wird noch nach Vermissten gesucht, teilte der Zivilschutz am Freitag mit. Auch zwei Tage nach den Unwettern waren etwa 250 Menschen aus den Cinque Terre ohne Obdach, weil ihre Häuser evakuiert werden mussten. In gefährdeten Gebieten wurden noch Erdrutsche mit unabwägbaren Folgen befürchtet.