Bei heftigen Unwettern kommen in der Toskana und in Ligurien mindestens neun Menschen ums Leben. Ganze Ortschaften wurden verwüstet.

Aulla. In den pittoresken Straßen der ligurischen und toskanischen Küstenstädte haben die Rettungsmannschaften von Armee und Hilfsdiensten am Donnerstag ihre Suche nach Überlebenden und Opfern der schweren Regenfälle der vergangenen Tage fortgesetzt. Dabei mussten sie oft durch knietiefen Schlamm waten, der die Straßen bedeckt. Sturzbäche und Schlammlawinen haben mindestens neun Menschen das Leben gekostet; sechs weitere werden noch vermisst. Inzwischen wurde auch die Küstenwache hinzugezogen, nachdem Befürchtungen laut wurden, einige der Vermissten könnten von den Wassermassen ins Meer gerissen worden sein.

Einige Dörfer waren auch 48 Stunden nach dem Unwetter noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Laut Sky Italia stellten die italienischen Streitkräfte 500 Soldaten als Helfer ab, in erster Linie, um die Straßen und Brücken wieder befahrbar zu machen.

In Dörfern wie dem toskanischen Aulla, wo zwei Menschen starben und einer vermisst wird, schwappte der Schlamm bis in die Häuser und Läden und bedeckte parkende Autos. "In einer Stunde wurde die Arbeit von zehn Jahren vernichtet", sagt Pastor Giovanni Perrini, während er seine Kirche und das kleine angeschlossene Museum mit Schlamm bedeckt vorfindet.

Das Weinbauerndorf Borghetto di Vara in Ligurien hat mit sechs Opfern die meisten Toten zu beklagen. In dem Ort, 75 Kilometer südöstlich von Genua und nahe bei Cinque Terre steht eine Frau vor ihrem zerstörten Haus und zeigt auf die fünf Katzen, die sie aus dem Schlamm gerettet hat. "Das ist alles, was ich habe, mehr nicht."

Die Schulen und viele Geschäfte in der Region sind geschlossen und der Zugverkehr zwischen Genua und Livorno ist unterbrochen.