Hamburg. Nach den Hitzeproblemen im vergangenen Sommer zeichnen sich bei der Deutschen Bahn erneut große Probleme mit den Klimaanlagen in ihren ICE-Fernverkehrszügen ab. Auf dem Bielefelder Hauptbahnhof musste der ICE 548 von Berlin nach Köln am Sonntag sogar komplett geräumt werden, 500 Passagieren wurde ein Ersatzzug angeboten. Der ICE setzte seine Fahrt mit 50 Minuten Verspätung fort, nachdem ein mitgereister Techniker die Anlage repariert hatte.
Insgesamt waren im Laufe des vergangenen Wochenendes in etwa 20 ICE-Zügen immer wieder Klimaanlagen ausgefallen. Für die Fahrgäste kündigte die Bahn Entschädigungszahlungen an. Betroffen sind derzeit vor allem die Züge des Typs ICE 2, die jetzt generalüberholt werden. "Da hat der Austausch der Klimaanlagen gerade erst richtig begonnen", sagte der Vorsitzende des Verbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, dem Abendblatt. Bei 44 ICE 2, die die Bahn einsetzt, dürfte die gesamte Arbeit "noch gut zwei Jahre dauern". Bahnvorstand Ulrich Homburg hatte bereits im Mai die Erwartungen auf einen reibungslosen Sommerbetrieb 2011 gedämpft: Erst mittelfristig werde man das Problem bei hohen Temperaturen völlig in den Griff bekommen.
Am Sonntagabend war auch noch ein Steuerwagen eines Interregio ausgebrannt. 310 Reisende mussten auf offener Strecke in der Nähe von Ludwigsburg aussteigen. Menschen kamen nicht zu Schaden.