Anstatt planmäßig im Bahnhof Wolfsburg zu halten, fuhr der ICE bis nach Berlin durch. Dutzende Reisende und Pendler kamen zu spät.
Wolfsburg. Die Deutsche Bahn kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen - doch dieses Mal war es kein technisches Versagen: Der Zugführer eines ICE hat jetzt bei der Fahrt von Hannover nach Berlin den Bahnhof in Wolfsburg einfach ausgelassen. Anstatt planmäßig zu halten, fuhr der Zug durch. Dutzende Reisende und Pendler sind dadurch Stunden zu spät gekommen. Die Bahn habe die Wolfsburg-Reisenden erst im 200 Kilometer entfernten Berlin-Spandau aussteigen lassen und einen außerplanmäßigen Zwischenhalt an einem näheren Bahnhof verweigert. Betroffene Fahrgäste hätten Wolfsburg mit dreistündiger Verspätung erreicht.
Der Zwischenfall ereignete sich wie folgt: Ein Polizeieinsatz im Ruhrgebiet war zunächst ausschlaggebend. Ursprünglich sollten zwei Züge aus Wuppertal und Essen am Morgen in Hamm zu einem zusammengekoppelt werden, teilte ein Bahnsprecher mit. Da der eine Zug wegen des Polizeieinsatzes einen 40-minütigen Stopp einlegen musste, schickte die Bahn den anderen schon mal wie geplant von Hamm über Wolfsburg nach Berlin. Als der zweite Zug dann in Hamm losfuhr, erhielt er eine andere Zugnummer und einen neuen Fahrplan. Dabei wurde vergessen, den Halt in Wolfsburg zu notieren.
Die Deutsche Bahn hat sich daraufhin am Mittwoch bei rund 25 Fahrgästen entschuldigt. Die Bahn will den Betroffenen die Hälfte des Fahrpreises zurückerstatten und weitere „Kulanzmaßnahmen zur Wiedergutmachung“ prüfen, sagte eine Sprecherin der Bahn am Mittwoch.