Obwohl das Hochwasser in Brisbane unter der befürchteten Rekordmarke geblieben ist, sind die Schäden immens. Viele Häuser sind unbewohnbar.
Sydney/Brisbane. Das Hochwasser in Australiens drittgrößter Stadt ist doch unter der befürchteten Rekordmarke geblieben. Dennoch standen ganze Stadtteile am Donnerstag unter Wasser. Mehr als 10.000 Häuser wurden überschwemmt und immense Schäden wurden angerichtet. 100.000 Haushalte waren ohne Strom. „Auf uns kommt ein Wiederaufbau wie nach einem Krieg zu“, sagte die Regierungschefin von Queensland, Anna Bligh. Eine solche Naturkatastrophe habe der Bundesstaat noch nie erlebt. Am Donnerstag wurde im Lockyer-Tal westlich von Brisbane die Leiche eines Mannes gefunden. Damit kamen durch das Hochwasser, das eine Fläche größer als Deutschland und Frankreich zusammen überschwemmt hat, mindestens 13 Menschen ums Leben. Dutzende wurden vermisst.
+++ Deutsche sitzen in Brisbane fest - ein Hamburger berichtet +++
Das Hochwasser in Brisbane stieg nicht über die Marke von 4,46 Metern. Das war zwar rund ein Meter weniger als bei der verheerenden Überschwemmung 1974, doch ist die Stadt seitdem erheblich gewachsen, so dass die Schäden deutlich höher liegen. Der Brisbane River rauschte mit zerstörerischer Kraft durch die Zwei-Millionen-Stadt und riss alles mit sich, was am Ufer stand. In tief gelegenen Stadtteilen waren nur noch die Dächer der Häuser über der Wasseroberfläche zu sehen. „Viele Leute werden zu ihren Häusern zurückkehren und feststellen, dass sie dort nie wieder wohnen können“, sagte Bligh.
+++ La Niña sorgt für neue Extreme +++
Die Regierungschefin erinnerte daran, dass die Flutkatastrophe dreiviertel von Queensland unter Wasser gesetzt hat. Auch in Rockhampton 650 Kilometer weiter nördlich kämpften die Menschen immer noch mit den Folgen des Hochwassers. Die Stadt ist immer noch weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Militärmaschinen seien im Einsatz, um Orte wie Townsville und Bundaberg mit dem Nötigsten zu versorgen.
Queen spendet privat für Flutopfer in Australien
Queen Elizabeth II. hat aus ihrem Privatvermögen für die Flutopfer in Australien gespendet. Die Summe werde nicht bekanntgegeben, sagte ein Palastsprecher am Donnerstag in London. Als Oberhaupt der Staatenverbundes Commonwealth ist Elizabeth auch die Königin von Australien. Bereits zum Jahreswechsel hatte sie den Flutopfern ihr Mitgefühl ausgesprochen. Sie sei sehr besorgt um die Menschen, die von den Fluten betroffen seien, hatte sie gesagt. Auch der britische Premierminister David Cameron drückte sein Mitgefühl in einem Telefonat mit seiner australischen Amtskollegin Julia Gillard aus und bot Hilfe aus Großbritannien an. (dpa)