“Cooper“ bringt eisige Kälte. In Deutschland soll das Thermometer zum Wochenende auf bis zu minus 20 Grad sinken. In Osteuropa sind bislang 79 Menschen aufgrund der Kälte gestorben.
Die Temperaturen in Europa bleiben weiterhin eisig. In Osteuropa starben bislang mindestens 79 Menschen den Kältetod. Allein in der Ukraine hat es schon 43 Tote gegeben. Weitere Kälteopfer gab es in Rumänien, Bulgarien und Bosnien. Die meisten von ihnen waren Obdachlose. In Serbien und Bosnien starteten die Behörden einen Rettungseinsatz. Dort wurden Dutzende Menschen mit Hubschraubern aus schneebedeckten Dörfern in Sicherheit gebracht. Zudem wurden Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete geliefert.
In Deutschland gehen Meteorologen davon aus, dass die Temperaturen weiter fallen. Am Wochenende werden nachts Werte um minus 20 Grad erwartet. „Bei mäßigem Wind in den Niederungen können die gefühlten Temperaturen sogar auf bis zu minus 30 Grad sinken“, sagte Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Auch im Westen Deutschlands sinken die Temperaturen in den kommenden Nächten laut DWD in den „zweistelligen Minusbereich“.
Grund für die weiter sinkenden Temperaturen in Deutschland ist eine Kaltfront, die derzeit über Polen liegt und langsam nach Deutschland zieht. Bereits in der Nacht zum Mittwoch seien in Polen gebietsweise minus 23 Grad gemessen worden. Diese Kälte kommt laut DWD nun nach Deutschland.
In einigen Regionen Osteuropas zeigte das Thermometer Temperaturen von bis zu minus 32,5 Grad an. Die klirrende Kälte führte zu Stromausfällen und einem Verkehrschaos. Zudem blieben vielerorts Schulen und Kindertagesstätten geschlossen.
Wie das Katastrophenschutzministerium in der Ukraine am Mittwoch mitteilte, wurden 28 Menschen erfroren auf der Straße gefunden, acht starben in Krankenhäusern und sieben bei sich zu Hause. Mehr als 720 Menschen seien wegen Unterkühlung und Erfrierungen in Kliniken behandelt worden. Die Behörden richteten mehr als 1.730 Betreuungsstellen ein, in denen Obdachlose sich aufwärmen und essen können.
In Deutschland sind die Auswirkung des Dauerfrostes weit weniger gravierend. Einige Blutspendezentren in den Ländern warnen aufgrund der Kälte vor Engpässen bei der Versorgung. „Bei Eis und Schnee kommen immer weniger Menschen zur Blut- und Plasmaspende“, sagte Knud-Peter Krause, Medizinischer Vorstand des Blutspendedienstes Haema, der allein in Sachsen an zehn Standorten vertreten ist. Auch Spendezentren in Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie in Berlin und Brandenburg registrierten nach eigenen Angaben einen Rückgang der Spendenbereitschaft im Januar.
Die Kältewelle erreichte am Mittwoch auch die Schweiz. Im Kanton Wallis fiel die Temperatur auf minus 26,2 Grad, wie SF Meteo meldete. Es kam zu zahlreichen Unfällen auf vereisten Straßen. Zum Wochenende hin sollen nachts in den alpinen Hochtälern bis zu minus 30 Grad erreicht werden. (dpa)