Die betrogene Milliardärin Susanne Klatten äußerte sich jetzt erstmals über ihre Ex-Affäre mit ihrem Erpresser.

Hamburg. Zu der Frage, warum sie Helg Sgarbi so blind vertraute und ihm auf dem Leim ging, sagte die introvertierte 46-Jährige der "Financial Times", sie habe ein für sie gefährliches Anliegen entwickelt, sich mitzuteilen. "Und das kann manchmal bei den falschen Leuten passieren", wird sie zitiert.

In erster Linie sei Klatten ein Mensch: Es verletzte sie, wenn sie immer nur im Maß des Geldes gemessen werde, sagte Susanne Klatten. "Geld bewertet nicht, was oder wer ich bin. Es zieht einen Vorhang vor mich. Ich möchte aber gesehen werden, als Mensch", wird sie weiter zitiert.

Zu ihren Motiven, Sgarbi anzuzeigen , sagte die schwerreiche Unternehmerin: "Das war ein Moment der Klarheit: Du bist jetzt Opfer, und du musst dich wehren. Ich wehre mich jetzt im Namen aller Frauen in meiner Familie und im Namen vieler anderer Frauen auch."

Und auch ihr Mann steht trotz des Ehebruchs hinter ihr . Er habe ihr Mut gemacht. Er habe ihr Mut gemacht, sich zu wehren. "Es war unsere einzige Chance", sagte Klatten weiter. "Anders geht das ewig weiter. Und das hält man nicht aus." Man müsse sich wehren. "Ich bin froh, dass ich das gemacht habe", fügte sie hinzu.

Der ganze Medienrummel um ihre Affäre für sie nicht einfach gewesen, blickt Klatten zurück. "Das geht mir sehr nah. Da wird man ein zweites Mal zum Opfer."

Susanne Klatten ist die reichste Frau Deutschlands; ihr gehört ein geschätztes Vermögen von bis zu neun Milliarden Euro. Die Unternehmerin kontrolliert den Chemiekonzern Altana und gemeinsam mit ihrer Mutter Johanna und ihrem Bruder Stefan - den Autokonzern BMW.