Selten gab es im US-Staat Colorado derartige Waldbrände: Die Feuerwehr hat nur einen Bruchteil im Griff. Die Flammen wüten weiter ungehemmt.
Washington/Los Angeles. Hunderte Feuerwehrleute haben am Freitag weiter versucht, die verheerenden Waldbrände im Südwesten der USA unter Kontrolle zu bringen. Im Bundesstaat Colorado zerstörten die Flammen bereits eine Fläche von mehr als 200 Quadratkilometern, wie die Forstverwaltung mitteilte. Das entspricht in etwa der Fläche des Stadtgebiets von Stuttgart. Die Waldbrände gelten als die drittgrößten in der Geschichte des Staates. Tausende Menschen mussten vor dem Feuer fliehen und ihre Häuser zurücklassen.
„Mir bricht das Herz. Es ist, als ob ich ein Familienmitglied verliere“, zitierte die lokale Zeitung „Quad City Times“ den Besitzer einer Ausflugs-Hütte im Norden Colorados. Das Blockhaus wurde diese Woche von den Flammen zerstört.
Ausgerüstet mit mehreren Löschflugzeugen sind in der Region, unweit der Stadt Fort Collins, mehr als 1300 Feuerwehrleute im Einsatz.
„Wenn wir solche großen Waldbrände haben, gibt es einfach nicht genügend Löschflugzeuge“, beklagte der Ex-Präsident des Internationalen Waldbrand-Verbands, Chuck Bushey, in der Zeitung „Houston Chronicle“. Am Donnerstag hatte US-Präsident Barack Obama einen Vertrag über 24 Millionen US-Dollar (etwa 19 Millionen Euro) unterzeichnet, um die nationale Flotte künftig um sieben Löschflugzeuge zu erweitern.
Der Brand brach vor einer Woche aus. Die Behörden vermuten, dass ein Blitz die Katastrophe ausgelöst hat. Eine Frau starb, als die Flammen auf ihr Haus übergriffen. Wald- und Buschbrände sind für Colorado nicht ungewöhnlich. Jedoch nehmen sie selten derartige Ausmaße an. In der Region sind für das Wochenende Regenschauer angekündigt - aber auch starke Winde.