Die Einwohner im US-Bundesstaat Colorado leben in Angst. Ein Ende der Waldbrände ist nicht abzusehen. Jetzt kam Präsident Obama.
Washington/San Francisco. US-Präsident Barack Obama hat die schwer getroffene Waldbrand-Region im Bundesstaat Colorado besucht. „Die Zerstörung ist enorm“, sagte er am Freitag in einem evakuierten Wohngebiet in Colorado Springs. „Wenn Naturkatastrophen dieser Art zuschlagen, steht Amerika zusammen“, fügte er hinzu.
„Wir können nur hoffen, dass wir daraus lernen, uns in Zukunft auf solche Feuer vorzubereiten“, meinte der Präsident. In Colorado wüten seit Wochen die schwersten Waldbrände in der Geschichte des Bundesstaates. Kurz vor seinem Besuch hatte Obama die Region zum Katastrophengebiet erklärt. Damit soll garantiert werden, dass die Behörden und Hilfsorganisationen Bundesmittel bekommen, teilte das Weiße Haus mit.
Nahe der Stadt Colorado Springs kam mindestens ein Mensch ums Leben. Ein zweiter Bewohner wurde nach Angaben der Behörden vermisst. Die Flammen zerstörten Hunderte Häuser. Und ein Ende der Brandkatastrophe ist noch nicht in Sicht.
Viele Menschen konnten nur ihr nacktes Leben retten. „Wir schafften es rauszukommen“, sagte ein Familienvater der „Denver Post“. „Wir haben uns gerettet, unsere Tochter und unsere Katze. Was zählt sonst?“
Es handelt sich um bisher schwerste Feuer in der Geschichte des Staates Colorado. Insgesamt brannten fast 350 Häuser nieder. Vor etwa zwei Wochen waren knapp 260 Häuser einem anderen Brand in der Gegend von Fort Collins zerstört worden. Dort starb eine Frau.
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Der Bürgermeister von Colorado Springs, Steve Bach, machte kurz vor dem Besuch Obamas klar, dass er Finanzhilfen fordern werde. „Ich nehme mir vor, ihn um Bares zu bitten.“ Bach sagte den obdachlos gewordenen Bürgern Unterstützung zu. „Unsere Gemeinde wird sie mit Liebe umgeben und ihnen Mut machen.“
Der Großbrand im Waldo Canyon wütet auf einer Fläche von knapp 70 Quadratkilometern und konnte erst zu rund 15 Prozent eingedämmt werden. Im Kampf gegen das Flammeninferno kam den rund 1200 Feuerwehrleuten nun aber das Wetter zur Hilfe: Die Hitze und der Wind ließen etwas nach, und es regnete sogar ein wenig. „Wir haben große Fortschritte gemacht“, sagte eine Sprecherin der Forstbehörde. Dennoch könne man noch keine Entwarnung geben: Es werde wohl bis Mitte Juli dauern, alle Brände zu löschen.
(dpa/abendblatt.de)