Sich plötzlich ausbreitende Brände haben im US-Bundesstaat Colorado zehntausende Menschen in die Flucht getrieben. Obama sichert Hilfe zu.
Denver. Nach der erneuten Ausweitung der verheerenden Brände im US-Bundesstaat Colorado wird sich Präsident Barack Obama einen eigenen Eindruck von der Katastrophe verschaffen. Er wolle vor Ort den Einsatzkräften danken, teilte das Weiße Haus am Mittwoch in Washington mit. Zugleich sicherte er den ebenfalls von Großfeuern betroffenen rund zehn Staaten an der Westküste Unterstützung zu.
+++Hunderte Wohnhäuser zerstört: Schlimmste Brandsaison des Jahrzehnts+++
+++Flammeninferno in Colorado – Florida ertrinkt im Regen+++
Schon seit Tagen kämpfen Feuerwehrleute gegen das bedrohliche Flammenmeer an. Bis zum Dienstagabend (Ortszeit) hatten die Flammen nahe der zweitgrößten Stadt Colorado Springs mindestens 32.000 Bewohner in die Flucht getrieben. Im Waldo Canyon nordwestlich der Stadt wütete der Waldbrand auf 20 Quadratkilometern.
Nur noch fünf Prozent des Feuers konnten eingedämmt werden, schrieb die „Denver Post“. Die Brände haben bereits eine Fläche von 330 Quadratkilometern zerstört. Bei Fort Collins habe das Feuer fast 260 Häuser zerstört.
Bei brütender Hitze und großer Trockenheit fachten Windböen mit mehr als 100 Stundenkilometern die Flammen immer wieder an. In Colorado Springs kletterten die Temperaturen auf 38 Grad Celsius. Die Rekordhitze dauert schon seit fünf Tagen an und Meteorologen sagen voraus, dass es sich vorerst nicht merklich abkühlen wird.
Verkehrspolizisten und fliehende Anwohner bedeckten ihre Gesichter mit T-Shirts und Tüchern, um ihre Atemwege vor den Rauchschwaden zu schützen. Wie viele Häuser von dem seit Samstag lodernden Waldo-Canyon-Feuer zerstört wurden, sei noch unklar, erklärte eine Sprecherin des Sheriffs von El Paso County. „Es war so, als ob man die schlimmste vorstellbare Filmkulisse betrachtet“, sagte Gouverneur John Hickenlooper nach einem Rundflug über das Flammenmeer am Vortag.
Der gesamte Westen der USA erlebt derzeit eine Rekordhitze, die den Feuerwehrleuten den Kampf gegen die Buschbrände erschwert. Auch in Utah, Wyoming und Montana wurde extreme Brandgefahr ausgerufen. In Utah wurde am Dienstag eine Leiche in einer zuvor evakuierten Gegend gefunden, in der die Flammen Dutzende Häuser zerstört hatten.