Um als jüngste Weltumseglerin in die Geschichte einzugehen, muss Laura Dekker den Törn vor ihrem 17. Geburtstag beenden.
Den Haag. Mindestens bis zu den Sommerferien muss die 14-jährige Niederländerin Laura Dekker noch auf ihren Solo-Segeltörn um die Welt warten. Ein Berufungsgericht in Arnheim bestätigte am Dienstag die Entscheidung eines Utrechter Richters, der die Reise als zu gefährlich eingestuft und auf Eis gelegt hatte. Um als jüngste Weltumseglerin in die Geschichte einzugehen, muss Dekker den Törn vor ihrem 17. Geburtstag beenden.
„Das Gericht ist der Auffassung, dass ein zweijähriger Einhandsegeltörn große und nicht hinnehmbare Gefahren für das Kind birgt“, hieß es zur Begründung. „Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Sicherheit des Kindes während der Reise gewährleistet werden kann.“ Das Gericht bestätigte damit die Utrechter Entscheidung, wonach die 14-Jährige zumindest bis zum Beginn der Schulferien am 1. Juli mit dem Beginn ihrer Reise warten muss. Auch die Vormundschaft für das Kind bleibt bei den Behörden, da Lauras Vater Dick „die Gefahren nur unzureichend einschätzen kann“ und die Fähigkeiten seiner Tochter überschätze.
Dekkers Anwalt, Peter de Lange, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er sei von der Gerichtsentscheidung enttäuscht, da sie immer noch keine endgültige Klarheit schaffe. Er rechnete damit, dass Kinderschützer weiterhin mit juristischen Mitteln versuchen werden, den Törn zu verhindern. Die 14-Jährige halte aber an ihren Plänen fest, noch diesen Sommer in See zu stechen, sagte der Anwalt. Um den geltenden Weltrekord zu brechen, müsste Laura vor ihrem 17. Geburtstag am 20. September 2012 von dem auf zwei Jahre geschätzten Törn zurückkehren.
Ihre Weltumseglung mit einer acht Meter langen Yacht sollte eigentlich im September 2009 beginnen, Kinderschützer schalteten jedoch die Justiz ein. Ende Oktober verhinderte ein Gericht in Utrecht den Rekordversuch und verlängerte aus Sorge um Dekkers Sicherheit die amtliche Vormundschaft für das Mädchen bis Juli 2010. Die 14-Jährige blieb aber bei ihrem Vater wohnen, der das Segel-Abenteuer unterstützt. Im Dezember setzte sie sich kurzzeitig in die Karibik ab.