Hamburg. Robert Wagner, die Leihgabe des SC Freiburg lernt seine Kollegen kennen, wundert sich über das Wetter und sucht noch eine Wohnung.

Seit etwas über einer Woche ist Robert Wagner nun in Hamburg, um beim Bundesligisten FC St. Pauli den nächsten Schritt in einer gut durchgeplanten Profikarriere zu machen. Fitnesstest, Sportarzt, seit Montag Mannschaftstraining. Der immer noch 20 Jahre junge Mittelfeldspieler ist gerade dabei, den Verein, die Mitspieler und die Mannschaft kennenzulernen.

Die ersten Tage waren natürlich sehr aufregend für mich“, sagte der Leihspieler vom SC Freiburg in einer Medienrunde am Mittwoch: „Auch das Wetter ist neu für mich: Alle vier Jahreszeiten an einem Tag.“

FC St. Pauli: Hürzeler war Teil von Wagners Entscheidung

Wer aus dem deutschen Sonnenloch im Breisgau unten links auf der Landkarte in den Norden wechselt, der muss sich nicht nur an das deutlich kühlere und wechselhaftere Wetter gewöhnen. „Die Stadt ist schon sehr groß, deutlich größer als Freiburg“, sagt er, „ein wenig bin ich schon rumgelaufen, aber bis ich sie kenne, das dauert noch.“

Das Kennenlernen des Teams und des neuen Trainers ist auch erst einmal wichtiger – „da wird das Trainingslager in Österreich nächste Woche sicher helfen.“ Als er Anfang Juni seinen Vertrag beim FC St. Pauli unterschrieb, war noch Fabian Hürzeler Trainer der Kiezkicker, „das war schon ein Teil meiner Entscheidung“, so Wagner.

Wagner spielte in Fürth eine starke Saison

Nun gibt da allerdings Alexander Blessin den Ton als Cheftrainer an, mit dem er noch kein persönliches Wort sprechen konnte. „Das ist Teil des Profigeschäfts, dass ein Trainer geht und ein neuer kommt. Wir sind Profis genug, die Situation anzunehmen“, sagt der junge Mann durchaus stellvertretend für alle in der Mannschaft.

Und Wagner geht seinen Weg ohnehin geradeaus. In der vergangenen Saison war er bereits an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen, wo er eine sehr gute Zweitligasaison spielte. Die Franken mit Trainer Alex Zorniger haben sich entsprechend bemüht, Wagner auch in diesem Jahr zu verpflichten. Aber vergeblich.

Verbindungen zwischen Freiburg und St. Pauli sind eng

„Der FC St. Pauli ist noch ein Schritt nach vorne, eine Weiterentwicklung. Es ist ein größerer Verein als Fürth und eine höhere Liga“, begründet er sein Engagement in Hamburg. Das ist sicherlich mit den Verantwortlichen bei seinem Stammverein genau abgestimmt ist, die ihn wiederum nur verliehen haben.

Die Verbindungen zwischen beiden Clubs sind ja ohnehin eng. Sportchef Andreas Bornemann hat dort schließlich 2000 seine Manager-Karriere begonnen, besitzt immer noch gute Kontakte. Vor einem Jahr gelang ihm mit der Verpflichtung von Philipp Treu aus Freiburgs zweiter Mannschaft ein echter Volltreffer.

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Andererseits ist Daniel-Kofi Kyereh von St. Pauli nach Freiburg gegangen. Der ehemalige Kiezkicker Johannes Flum ließ ab 2020 seine Karriere in der zweiten Mannschaft seines Heimatvereins ausklingen. Natürlich hatte Wagner mit allen drei gesprochen und ließ sich von St. Pauli erzählen. Wenn auch erst, als der Wechsel feststand, um keine Gerüchte aufkommen zu lassen.

„Flum hat mir ein paar Tipps gegeben, wo man wohnen sollte und wo nicht“, erzählte Robert Wagner, der bei seiner Wohnungssuche noch nicht erfolgreich war. Bei seiner bevorzugten Wohnlage ist das auch kein Wunder: „Er hat mir Eppendorf und Eimsbüttel oder Ähnliches empfohlen. Und ich soll die Hafencity nicht machen.“