Hamburg. Beim FC St. Pauli nimmt die Kaderplanung mit dem neuen Coach Alexander Blessin jetzt Fahrt auf. An einem Gerücht ist wohl nichts dran.

Auf dem Foto seiner am Dienstagvormittag offiziell verkündeten Vertragsverlängerung grinste Manolis Saliakas bereits über das ganze Gesicht. Was bei den Lobeshymnen von Sportchef Andreas Bornemann („Er hat durchgehend auf einem hohen Niveau agiert, sich gerade auch im taktischen Bereich weiterentwickelt und sich damit auch wieder in die griechische Nationalmannschaft gespielt.“) auch nicht verwunderte.

Bis der Rechtsverteidiger beim FC St. Pauli auch wieder grinsend über den Trainingsplatz an der Kollaustraße läuft, dürfte hingegen noch etwas Zeit vergehen. Wegen muskulärer Probleme kann Saliakas zurzeit nicht einmal ein individuelles Laufprogramm abspulen, auch für das Trainingslager in Scheffau (Österreich/ 15. bis 25. Juli) bleibt abzuwarten, ob und wann der 27-Jährige wieder ins Teamtraining einsteigen kann.

FC St. Pauli: Rechtsverteidiger dringend gesucht

Und so musste der neue Chefcoach Alexander Blessin auch am zweiten Tag der Vorbereitung ohne nominellen Rechtsverteidiger im Training auskommen. Spätestens, wenn er im Laufe des anstehenden Trainingslagers verschiedene taktische Formationen testen will, wäre ein solcher Akteur aber vonnöten. Dass die Verantwortlichen auf dieser Position an einer Verstärkung arbeiten, ist kein Geheimnis.

Vor wenigen Wochen hieß es noch, dass St. Pauli gute Chancen habe, Kilian Fischer vom VfL Wolfsburg per Leihe ans Millerntor zu holen. Der 23-Jährige hat bei den Niedersachsen einen Vertrag bis Sommer 2027, aber wenig Aussicht auf Spielpraxis. Insbesondere St. Paulis Ex-Trainer Fabian Hürzeler soll an Fischer interessiert gewesen sein, nach dem Abgang des Coaches zu Brighton & Hove Albion riss der Kontakt jedoch etwas ab. Und auch in den ersten Tagen der Amtszeit von Blessin zeichnet sich nach Abendblatt-Informationen derzeit kein Transfer ab.

Im Sturmzentrum soll noch ein Neuzugang kommen

Nachlegen wollen die Kiezkicker auch im Sturmzentrum, Blessin wünscht sich einen großgewachsenen Neuner, um den andere Spieler wie Johannes Eggestein „herumschwimmen“ können, wie der Trainer sagt. „Mit Marcel Hartel sind 30 Torbeteiligungen weggegangen, das müssen wir kompensieren. Zunächst einmal intern, aber auch extern. Da reden wir gerade rüber und rauchen die Köpfe schon, was für Möglichkeiten wir haben. Es wird sich da noch etwas tun“, sagte Blessin.

Mehr zum Thema

Für das Sturmzentrum könnte der Name Theo Bair wieder interessant werden. Der kanadisch-jamaikanische Angreifer galt bereits Anfang Juni als aussichtsreicher Kandidat, ehe die Verhandlungen auch wegen des Hürzeler-Wechsel stockten. Mit 1,93 Meter Körpergröße und gut 95 Kilogramm würde Bair gut zu Blessins Wünschen passen.

Beim schottischen Erstligisten FC Motherwell besitzt der 24-Jährige allerdings noch einen Kontrakt bis Sommer 2025, würde vermutlich eine Ablösesumme im Bereich von einer Million Euro kosten. Ist St. Pauli jedoch bereit, diese Summe zu zahlen, könnte es schon bald weitere Grinse-Fotos mit Andreas Bornemann geben.