Hamburg. Trainer Steffen Baumgart steht vor dem Topspiel gegen den 1. FC Magdeburg vor schweren Entscheidungen. Macht er es wie in Düsseldorf?
Die Schulferien in Niedersachsen machten sich am Freitag wieder am Trainingsplatz des HSV bemerkbar. Viele Kinder waren in den Volkspark gekommen, um das vorletzte Training der Hamburger vor dem Topspiel am Sonntag gegen den 1. FC Magdeburg (13.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) zu sehen. Während Kapitän Sebastian Schonlau nach einem Tag Pause wieder dabei war, fehlten Silvan Hefti und Dennis Hadzikadunic, der sich am Donnerstag leicht an der Wade verletzt hatte. Wer am Sonntag in der HSV-Startelf steht, wird auch in dieser Woche wieder ein großes Ratespiel. Vor allem auf drei Positionen ist die Auswahl groß.
Dreikampf Nummer eins: Wer übernimmt die Position an der Seite von Schonlau in der Innenverteidigung? Der Kapitän ist im Abwehrzentrum gesetzt, daneben steht Baumgart vor einer schweren Entscheidung. Setzt er wie zuletzt beim 3:0 in Düsseldorf auf den positionsfremden Daniel Elfadli, um auf der Sechs Platz zu machen für Ludovit Reis? Alternativ könnte Baumgart auch erstmals Neuzugang Lucas Perrin spielen lassen, der noch keine Pflichtspielminute für den HSV absolviert hat. Trainer Steffen Baumgart lobte den Franzosen zu Beginn der Woche. Aber auch Hadzikadunic ist ein Kandidat, wenn sich seine Verletzung nur als kleine Blessur herausstellen sollte. „Er spürt etwas“, sagte Baumgart am Freitag und verriet, dass der Bosnier die erste Alternative zu Elfadli wäre.
Dreikampf Nummer zwei: Wer spielt diesmal auf der rechten Seite? In Düsseldorf überraschte Baumgart mit Linksfuß Noah Katterbach als rechter Schienenspieler. Der frühere Kölner machte in Düsseldorf ein gutes Spiel, wie auch zuvor auf der linken Seite gegen Paderborn. Katterbach hätte einen weiteren Startelfeinsatz verdient. Das sieht auch Baumgart so, der zu gemeinsamen Zeiten in Köln nicht auf das FC-Eigengewächs gesetzt hatte. „Noah hat eine Entwicklung als spieler und Mensch gemacht, die ich in Köln so nicht gesehen hatte. Das muss ich ganz deutlich sagen. Es ist doch schön, dass Trainer in der Lage sind, einen Spieler in keine Schublade zu stecken, sondern sie auch wieder herauszuholen. Noah hat mir zeigt, dass er mit aller Macht spielen will. Er hat es sich verdient.“
Aber auch Hefti will nach zwei Spielen auf der Bank zurück in die Anfangself. Der Schweizer sollte eigentlich schon in Düsseldorf spielen, litt aber am Tag zuvor unter Rückenproblemen. Am Donnerstag aber hatte Hefti wieder Probleme. Was genau er hat, wollte Baumgart nicht verraten. „Ich hoffe, dass es sich nicht bestätigt“, sagte der Trainer.
Kehrt Jatta in die Startelf zurück?
Möglich wäre auch, dass Bakery Jatta erstmals wieder von Beginn an spielt. Der Gambier überzeugte an den ersten zwei Spieltagen auf dieser Position, ehe er sich im Pokalspiel in Meppen am Sprunggelenk verletzte. Nun ist Jatta wieder einsatzbereit. Zuletzt traf er im Test beim 1:1 gegen Aarhus. In der Theorie wäre es sogar ein Vierkampf, denn auch Emir Sahiti kann auf der rechten Schiene spielen. Gegen Paderborn konnte der Nationalspieler Kosovos, der unter der Woche für sein Land ein Tor erzielte, seinen Trainer dabei aber nicht überzeugen.
Dreikampf Nummer drei: Das heißeste Rennen liefern sich drei Kandidaten um die Position im offensiven Mittefeld. Marco Richter, Adam Karabec und Immanuel Pherai erheben den Anspruch auf den Platz hinter der Doppelspitze Ransford Königsdörffer/Davie Selke. Richter durfte beim 3:0 in Düsseldorf ran, war aber insbesondere im Abschluss unglücklich. Baumgart aber vertraut der Leihgabe aus Mainz. „Marco kommt immer besser in den Rhythmus. Er hat sich schnell integriert und ist ein Typ, der Spaß macht.“
Pherai kam für Richter in Düsseldorf nach einer Stunde rein, konnte aber keine Pluspunkte mehr sammeln. Der Nationalspieler von Suriname hat zudem erneut eine lange Länderspielreise hinter sich, kam erst am Donnerstagnachmittag wieder in Hamburg an.
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Karabec kam in Düsseldorf die letzte Viertelstunde rein und sammelte in diesen 15 Minuten schon seine vierte Torbeteiligung. Der Tscheche, der mit der U-21-Auswahl seines Landes ebenfalls unterwegs war, hatte seine besten Aktionen zuletzt aber als Einwechselspieler. „Adam kam deutlich frischer zurück und ist eine Option für die Startelf.“ Wahrscheinlicher ist aber, dass Baumgart es gegen Magdeburg genauso macht wie beim Erfolg in Düsseldorf.