Hamburg. Spieler hatte keine Perspektive mehr. Obwohl das Transferfenster in Deutschland geschlossen war, konnte er zu Santa Clara wechseln.

Neben der Reisegruppe, die Mario Vuskovic in Split besuchte, fehlte auch Guilherme Ramos beim HSV-Training am Montag. Der Abwehrspieler war diesem Zeitpunkt bereits in seinem Heimatland Portgual, um die letzten Details seines Wechsels zu klären. Am Dienstagmorgen herrschte Gewissheit: Ramos ließ sich an den Erstliga-Aufsteiger CD Santa Clara verleihen.

Weil er in Hamburg kaum noch Aussichten auf Einsatzzeit hat, ging der 27-Jährige proaktiv auf die Verantwortlichen im Volkspark zu und bat um eine Freigabe. „Gui ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, sich noch in diesem Transferfenster zu verändern“, sagte Direktor Profifußball Claus Costa. Laut Bild haben sich die Portgugiesen eine Kaufoption in Höhe von 1,5 Millionen Euro gesichert.

HSV: Costa erklärt Wechsel von Ramos

„Er hat sich vom ersten Tag an voll mit dem HSV identifiziert, verfügt über einen tadellosen Charakter und ist ein absoluter Teamplayer. Nicht zuletzt deshalb haben wir seinem Wunsch entsprochen und versucht, gemeinsam eine gute Lösung für beide Seiten zu finden. Wir hoffen, dass er in seinem Heimatland wieder regelmäßig auf dem Platz steht und wünschen ihm für seine Zeit bei CD Santa Clara alles Gute.“

Nach drei Jahren in Deutschland (Arminia Bielefeld und HSV) wollte Ramos zurück nach Portgual, diesen Wunsch erfüllte ihm der HSV. Für den Verteidiger musste es schnell gehen. Das Transferfenster in Portugal ist seit Montagabend um 23.59 Uhr geschlossen. Ramos absolvierte am Nachmittag seinen Medizincheck und unterschrieb im Anschluss seinen neuen Vertrag. Innerhalb Deutschlands sind bereits seit vergangenem Freitag keine Wechsel mehr möglich.

Ramos zuletzt nur noch Innenverteidiger Nummer sechs

Beim HSV war Ramos zuletzt nur noch Innenverteidiger Nummer sechs. Selbst als Kapitän Sebastian Schonlau gegen Münster (4:1) Gelb-Rot-gesperrt gefehlt und Neuzugang Lucas Perrin noch nicht einmal mit der Mannschaft trainiert hatte, also nicht zur Verfügung stand, setzte Trainer Steffen Baumgart lieber auf den angeschlagenen Daniel Elfadli im Abwehrzentrum.

Ramos soll nicht der letzte Abgang beim HSV bleiben. „Es gibt durchaus den einen oder anderen Spieler, der unzufrieden ist. Davon sind auch Spieler dabei, auf die wir zugegangen sind.“ Zur Erklärung: Geht es nach den Plänen des HSV, werden auch Anssi Suhonen und William Mikelbrencis noch verliehen.

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HSV-Profi Öztunali bleibt

Wechselkandidat Levin Öztunali wird dagegen im Volkspark bleiben, auch wenn er kaum Spielpraxis sammeln wird. Der Offensivspieler hat keinen neuen Verein gefunden, der bereit ist, ihm annähernd sein Hamburger Gehalt zu bezahlen.

Bereits am Sonntag hatte der HSV den Vertrag mit Jonas David gegen eine Abfindung im niedrigen sechsstelligen Bereich aufgelöst. Er will in Kürze bei einem neuen Verein unterschrieben.