Hamburg. Der Neuzugang der Hamburger steht vor seinem ersten Heimspiel im Volkspark. Warum der Gegner aus Berlin für den Stürmer gelegen kommt.

Davie Selke genoss am Mittwoch nach dem Training das Bad in der Menge. Der Stürmer des HSV wurde von den jüngsten Fans im Volkspark mit „Selke, Selke“-Sprechchören gefordert und gefeiert. Drei Tage vor seinem ersten Heimspiel mit seinem neuen Club gegen Hertha BSC wurde er von einem Fan zudem gefragt, wo es besser sei? In Köln oder Hamburg? Selke grinste. „Du glaubst, ich bin erst ein Jahr dabei, oder? Dass du mich hier so lockst“, sagte Selke und antwortete schließlich: „Beide schön.“

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Eine professionelle Antwort auf eine Fangfrage, die ihm so ähnlich schon am vergangenen Freitag gestellt wurde, als Selke im Auftaktspiel bei seinem Ex-Club Köln kurz vor Schluss eingewechselt und von den FC-Fans böse ausgepfiffen wurde. Hinterher sagte der 29-Jährige, dass das nun mal das gute Recht der Kölner sei. Souveräner und konfliktfreier hätte der Stürmer nicht reagieren können.

Am Sonnabend steht Selke nun schon vor dem nächsten Spiel gegen einen Ex-Club. Und das dürfte sogar noch eine Spur emotionaler werden für den ehemaligen Berliner, der von 2017 bis 2023 bei der Hertha unter Vertrag stand, zwischenzeitlich für ein Jahr an Werder Bremen verliehen war und im Januar 2023 nach Köln wechselte, weil Hertha sein Gehalt einsparen wollte. Ein halbes Jahr später stiegen die Berliner ab.

Selke trifft mit dem HSV im ersten Heimspiel auf Ex-Club

Nun trifft Selke zum ersten Mal wieder auf die Hertha, mit der er noch deutlich mehr Geschichten verbinden dürfte als mit Köln. Zudem dürfte sich seine Einsatzzeit im Vergleich zu seinem Kurzeinsatz in Köln extrem erhöhen, nachdem er vor einer Woche in Köln noch an Magenproblemen litt und nun eine weitere Trainingswoche mehr in den Beinen hat.

Dass Selke in seinem ersten Heimspiel mit dem HSV schon von Beginn an spielt, ist aber unwahrscheinlich. Zumal Ransford Königsdörffer in Köln mit seinem Doppelpack unter Beweis stellte, dass er auch alleine im Sturm spielen kann. Der 22-Jährige wird gegen die Berliner zudem ähnlich motiviert sein wie Selke. Bei der Hertha spielte Königsdörffer in der Jugend, wurde dort aber aussortiert. Schon vor einem Jahr bereitete er beim 3:0 gegen Hertha einen Treffer vor, traf im Pokalspiel zum zwischenzeitlichen 2:1, ehe er im Elfmeterschießen den entscheidenden Versuch vergab.

Davir Selke trifft fast immer gegen seinen Ex-Club

Ein echter Ex-Club-Experte ist dagegen Selke. Der Hamburger Neuzugang hat vor seinem Wechsel zum HSV in seiner Profikarriere für vier verschiedenen Bundesligisten gespielt. Und mit jedem Club gegen einen früheren Verein getroffen. Los gingen seine Ex-Club-Festspiele im Oktober 2016, als Selke mit RB Leipzig zum 3:1 gegen seinen ersten Proficlub Werder Bremen traf.

Ein Jahr später wechselte Selke für acht Millionen Euro zu Hertha BSC und schoss bei seiner ersten Rückkehr nach Leipzig mit einem Doppelpack einen 3:2-Sieg heraus. Auch beim 2:4 gegen Leipzig zwei Jahre später schoss Selke ein Tor. Im Februar 2019 traf er dann auch mit Hertha gegen Bremen beim 1:1.

Selke stieg mit Werder Bremen vor drei Jahren ab

In der Saison 2020/21 ging Selke für ein Jahr auf Leihbasis zurück nach Bremen. Und wie sollte es anders sein? Gleich im ersten Spiel traf er gegen Hertha, allerdings war das Tor beim 1:4 am Ende nur ein Randaspekt. Anders als im Rückspiel, als Selke beim 4:1 in Berlin das frühe 1:0 machte. Werder stieg am Ende trotzdem ab. Hätten die Norddeutschen die Klasse gehalten, hätten sie Selke für zwölf Millionen Euro kaufen müssen.

Auch bei seiner Station in Köln wurde Selke seinem Ruf als Ex-Club-Spezialist gerecht. Im Mai 2023 traf er beim 5:2 in seinem ersten Spiel gegen seine Hertha. Und auch gegen Werder Bremen netzte Selke beim Wiedersehen ein.

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Die Vorzeichen für Selke und den HSV stehen also gut, wenn der Stürmer am Sonnabend das erste Mal mit den Hamburgern gegen Berlin spielt. Nun muss Trainer Steffen Baumgart nur daran denken, ihn auch einzusetzen. Aber immerhin weiß der Coach aus Köln noch, dass Selke fast immer gegen seine Ex trifft.

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