Hamburg. Bochums Peter Zeidler hat den neuen Rechtsverteidiger des HSV zwei Jahre lang in St. Gallen trainiert und schwärmt – auch von Muheim.
Am Sonntagabend war Silvan Hefti mit Miro Muheim das erste Mal zusammen in Hamburg essen. Der Linksverteidiger nahm den neuen Rechtsverteidiger des HSV mit in die Schanze. „Wir hatten direkt wieder eine super Verbindung“, sagte Hefti am Montag vor seinem ersten Training mit dem HSV. „Es ist schön hier einen Schweizer Kollegen zu haben.“ Schon vor seinem Wechsel nach Hamburg hatten die beiden, die einst zusammen beim FC St. Gallen spielten, miteinander telefoniert. Beim ersten Training am Montag nahm Muheim seinen Landsmann ebenfalls an die Hand.
Rund 1,2 Millionen Euro hat der HSV für den neuen Rechtsverteidiger an den CFC Genua bezahlt. Viel Geld für einen Außenverteidiger und ein Zeichen der großen Ambitionen, die der Zweitligist auch in der siebten Zweitligasaison hat. Hefti ist der teuerste der bislang vier Neuzugänge in diesem HSV-Sommer, der auch selbst große Ambitionen formuliert: „Die Aufgabe hat mich gepackt. Ich bin gekommen, um mit dem HSV den Aufstieg zu erreichen“, sagt Hefti.
Was aber kann der neue Außenverteidiger der Hamburger? Peter Zeidler muss lächeln, als er im Trainingslager des VfL Bochum erfährt, dass Hefti jetzt beim HSV spielt. Der Trainer des Bundesligisten hat den Neuzugang der Hamburger zwischen 2018 und 2020 zwei Jahre lang beim FC St. Gallen in der Schweiz trainiert. „Da geht mein Herz auf“, sagt Zeidler, als er über Hefti spricht. „Ich habe sehr positive Erinnerungen und freue mich riesig, wenn er jetzt mit dem HSV Erfolg hat und hoffentlich bald in der Bundesliga spielt“, sagt Zeidler.
Zinnbauer machte Hefti zum Innenverteidiger
Hefti war gerade mal 18 Jahre alt, als er unter dem früheren HSV-Coach Josef Zinnbauer 2015 in der ersten Schweizer Liga spielte. Damals noch als Rechtsverteidiger. Zinnbauer schulte Hefti dann zum Innenverteidiger um, der zumeist in einer Dreierkette agierte. Auf dieser Position spielte er in jungen Jahren, ehe Peter Zeidler ihn 2019 wieder auf die Außenbahn versetzte. „Hefti war eigentlich ein Innenverteidiger, der aber einen totalen Offensivdrang entwickelt hat“, sagt Zeidler im Gespräch mit dieser Redaktion über seinen Ex-Spieler, den er zwei Jahre lang begleitete.
Der heutige Bundesligatrainer erinnert sich vor allem an die Saison 2019/20, als neben Hefti auch Muheim als Außenverteidiger in der Mannschaft von St. Gallen spielte. Bis zur Saisonunterbrechung durch die Corona-Pandemie waren Zeidler und sein Team auf Meisterkurs. „Die Legende sagt, dass wir ohne Corona Meister geworden wären“, sagt Zeidler. Verantwortlich seien vor allem Hefti und Muheim gewesen. „Die beiden waren die tragenden Säulen. Sie verbindet, dass sie einen wahnsinnigen Offensivgeist haben. Wir haben enorm von den beiden profitiert. Sie haben uns immer angetrieben und unser Spiel geprägt“, schwärmt Zeidler noch vier Jahre später von Hefti und Muheim. Beide waren zuletzt schon mal für den erweiterten Kader der Schweizer Nationalmannschaft nominiert.
Hefti beschreibt sich als „physisch und zweikampfstark“
Hefti beschreibt sich selbst als „physischen“ Spieler, der sich gerne in die Offensive einschalte. „Ich bin zweikampfstark. Das passt zum HSV.“ Hefti will sich zudem als Persönlichkeit auf und neben dem Platz weiterentwickeln. „Ich habe schon einiges erlebt in meiner Karriere und kann mit Druck umgehen“, sagt Hefti, der im Mailänder San Siro Stadion oder im Old Trafford von Manchester United gegen Cristiano Ronaldo („Er hat nicht mehr so viel gemacht“) in der Champions League spielte.
Am Montag zog auch Heftis Familie zu ihm nach Hamburg. Für seine Frau und ihren neun Monate alten Sohn ist es bereits der zweite Umzug seit der Geburt. Vor einem halben Jahr ging es für einige Monate nach Montpellier, nun zog es die drei weiter nach Hamburg, wo sie heimisch werden wollen.
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Bochums Trainer Zeidler wird den HSV durch seine Verbindung zu Hefti und Muheim nun aufmerksam verfolgen. „Es ist eine tolle Sache, dass sie jetzt bei einem so großen Verein spielen können und dazu beitragen, wieder eine große Mannschaft zu werden.“ Noch mehr würde sich Zeidler darüber freuen, seine beiden ehemaligen Spieler in der kommenden Saison in der Bundesliga wiederzusehen.