Hamburg. Erstmals setzen sich alle drei Parteien an einen Tisch. Es geht um Unklarheiten, fehlende Millionen und Kompromisse.
Können bei diesem Termin die größten Probleme des HSV bezüglich der Sanierung des Volksparkstadions gelöst werden? Am 24. Juni werden sich Vertreter des HSV, der Stadt und der Uefa erstmals gemeinsam an einen Tisch setzen.
Bislang hatten alle drei Parteien lediglich übereinander oder bilateral gesprochen. Das soll sich nun ändern. Das Treffen haben Hamburgs Sportstaatsrat Christoph Holstein und HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld arrangiert.
HSV, Stadt und Uefa beraten: Werden Kosten reduziert?
Wie das Abendblatt erfuhr, ist das vorrangige Ziel des Gesprächs, dass der HSV hinterher weiß, welche konkreten Sanierungsarbeiten für die Durchführung der insgesamt fünf EM-Spiele 2024 im Volkspark vönnoten sind. Denn diesbezüglich gibt es unterschiedliche Ansichten.
Der HSV gibt die Kosten mit mehr als 30 Millionen Euro an, die Stadt rechnet dagegen „nur“ mit einem kleinen einstelligen Millionenbetrag und wirft dem Club vor, eigene, von der EM unabhängige Sanierungswünsche für das Stadion in das Kostenpaket zu integrieren und am liebsten von der Stadt bezahlen zu lassen.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs am 24. Juni versucht der HSV mithilfe der Stadt, die Uefa davon zu überzeugen, den Sanierungsumfang zu reduzieren. Denn Geld für die umfangreichen Arbeiten ist keines vorhanden. Und eine weitere Finanzspritze aus Steuergeldern wird es nicht geben. Das wurde Wüstefeld inzwischen mehrfach von der Stadt mitgeteilt.
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Wenn der HSV das Stadion nicht saniert
Zur Erinnerung: Im September 2020 hatte der HSV das Stadiongrundstück im Rahmen eines Erbpachtvertrags für 23,5 Millionen Euro an die Stadt verkauft. Das Geld war dafür vorgesehen, die Arena zu sanieren. Doch die Einnahmen sind vertraglich nicht zweckgebunden. Und so nutzte der HSV einen Großteil der städtischen Millionen, um die fehlenden Erlöse während der Corona-Pandemie zu kompensieren.
Nun muss der Zweitligist die mehr als 30 Millionen Euro für die Sanierung, von denen laut Holstein unter anderem der geplante Austausch der Dachmembranen nicht von der Uefa vorgegeben sein soll, über andere Wege auftreiben. Zum Beispiel über ein neues Investorenmodell und durch angestiegene Zinsen teurer gewordene Kredite von den Banken.
Sollte der HSV den Sanierungsanforderungen für die EM am Ende nicht gerecht werden, würde – wie vor einem Jahr berichtet – eine Vertragsstrafe von 2,35 Millionen Euro an die Stadt fällig. Denn mit der Stadt gibt es die schriftlich fixierte Vereinbarung, den Vertrag mit der Uefa über die Sanierungsarbeiten zu erfüllen.