Hamburg. Nach der 27:30-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen hadert der Coach allerdings mit der ersten Halbzeit – und den Schiedsrichtern.

Wenn sich vor einem Spiel die Fans der Heimmannschaft erheben, um einen Spieler des Gegners zu verabschieden, spricht das einerseits für ihre sportliche Fairness, andererseits auch für die Beliebtheit des Spielers. Und Johannes Bitter, der am vergangenen Freitag sein Karriereende verkündet hatte und künftig als Vize-Präsident und Sportchef des HSV Hamburg (HSVH) arbeitet, ist einer der beliebtesten Bald-Ex-Handballer Deutschlands. Ihm gebührte der Applaus von den Rängen, als er offiziell verabschiedet wurde.

60 Minuten später standen die 5224 Fans der Rhein-Neckar Löwen schon wieder. Allerdings nicht, um Bitter erneut zu verabschieden, sondern weil ihre Mannschaft den HSV Hamburg am Montagabend mit 30:27 (16:13) besiegt hatte. Für die Hamburger war es die erste Niederlage in Mannheim seit ihrer Rückkehr in die Handball-Bundesliga.

HSV Hamburg: Torsten Jansen stolz auf sein Team

Die Niederlage war vor allem einer schwachen ersten Hälfte der Hamburger geschuldet. Und trotzdem konnte Trainer Torsten Jansen dem Spiel etwas Positives abgewinnen: „Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie sich gegen so eine gute Mannschaft noch mal herangekämpft hat“, sagte er nach dem Spiel: „Wir haben in der zweiten Hälfte das gezeigt, was wir eigentlich leisten können.“

Jansen haderte mit der fehlenden Aggressivität seiner Mannschaft gerade zu Beginn des Spiels – und mit der Leistung der Schiedsrichter gegen Ende der Partie: „Die eine oder andere Entscheidung der Schiedsrichter hat dazu geführt, dass wir uns ein bisschen aufgeregt haben“, sagte Jansen nach dem Spiel, „und das völlig zu Recht, wie ich finde.“

„Unfassbar“: Leif Tissier kritisiert Schiedsrichter

Deutlicher als sein Trainer wurde Leif Tissier nach dem Spiel am Mikrofon von Streamingdienstleister Dyn. Angesprochen auf die Diskussionen mit den Schiedsrichtern nach Abpfiff antwortete der HSVH-Spielmacher: „Wenn man das nicht sieht, dann hat man Handball nicht verstanden. Das war unfassbar wieder. Bei allem Respekt. Es wird Respekt eingefordert von den Spielern, und dann werden wir angeschrien, wenn wir nachfragen. Mehr möchte ich echt nicht sagen.“

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Sein Teamkollege Capser Ulrich Mortensen wollte die Entscheidungen am Ende lieber gar nicht kommentieren. Auch er war nicht gänzlich unzufrieden: „Unsere erste Halbzeit war nicht so optimal“, sagte Mortensen nach der Partie, „ aber nichtsdestotrotz bin ich stolz, dass wir so eine zweite Hälfte gespielt haben und fast noch ausgeglichen haben. Das zeigt unseren guten Charakter.“

Vor dem Nordderby gegen den THW Kiel am Freitag (20 Uhr) in der Barclays Arena stehen die Hamburger nach fünf Saisonspielen auf Platz elf.