Hamburg. HSVH-Rechtsaußen Thies Bergemann soll bei Bundesligaspiel der Hamburger Handballer am Donnerstag in Hamm in neuer Rolle agieren.

Müsste Torsten Jansen eine Liste von Dingen zusammenstellen, die er nicht mag, dann dürfte „Suchen von Ausreden“ recht weit oben einen Platz finden. Wenig überraschend ist es also, dass der Cheftrainer der Bundesliga-Handballer des HSV Hamburg (HSVH) vor dem Gastspiel an diesem Donnerstag (19.05 Uhr) beim ASV Hamm-Westfalen dem Ausfall seiner beiden Rückraum-Linkshänder Jacob Lassen (Schlüsselbeinbruch) und Nicolai Theilinger (Hüftprobleme) möglichst wenig Beachtung zukommen lassen möchte.

„Andere Teams müssen auch mit einem dezimierten Kader zurechtkommen, deshalb ist es keine Option, jetzt rumzuheulen“, sagt der 46-Jährige, „vielmehr ist das eine Chance für andere, in die Bresche zu springen und sich für neue Aufgaben zu empfehlen.“

Bergemann überzeugte im Training

Angesprochen fühlen dürfte sich in erster Linie Thies Bergemann. Der 26 Jahre alte Rechtsaußen soll als Linkshänder erneut im rechten Rückraum aushelfen. „Wir haben dazu im Training schon seit einigen Wochen ein paar Dinge ausprobiert. Er kann das“, sagt Jansen.

Dass der Gegner als Absteiger bereits feststeht, spiele für ihn keine Rolle. „Wenn wir in der Abwehr nicht unsere Leistung bringen und vorn nicht in unser Tempospiel kommen, kann auch Hamm das bestrafen“, sagt er. Zwar sei die Partie eine, die auch zur Wiedergutmachung der 28:32-Pleite vom vergangenen Sonnabend gegen Lemgo Lippe gewonnen werden müsse, aber kein Pflichtsieg. „So etwas gibt es für mich nicht, wir müssen uns alles erarbeiten“, sagt der Weltmeister von 2007.

Aussprache mit Mortensen

Abgehakt hat Jansen den Zwist mit seinem dänischen Linksaußen Casper Mortensen. Der Liga-Topscorer hatte gegen Lemgo zunächst seine Auswechslung und danach den Handschlag mit dem Trainer verweigert. „Er ist auf mich zugekommen, wir haben kurz darüber geredet, damit ist es auch gut. Wir brauchen seine Emotionen“, sagt der Coach.