Hamburg. Am Ort ihres ersten europäischen Erfolgs machen die Basketballer diesmal negative Erfahrungen. Die Partie in Panevėžys trägt dazu bei.
Was als romantisch betrachtet wird, ist Geschmackssache. Was das Romantic Hotel in Panevėžys den Veolia Towers Hamburg am Vorabend ihrer EuroCup-Partie beim litauischen Vertreter Lietkabelis Panevėžys servierte, zählt aber in keinerlei Empfinden dazu. Als Dinnerbeilage gab es Parmesan mit einer gut sichtbaren Schimmelschicht.
Die Basketballer wurden rechtzeitig auf das unappetitliche Mahl aufmerksam und verschmähten es. Von Magenproblemen berichtete weder am Dienstagabend noch im Verlauf des Mittwochs jemand. Angesichts des Resultats und zeitweise Auftritts hätte Cheftrainer Benka Stanislas Barloschky dennoch übel werden können. Sein Team unterlag beim Vorletzten der Gruppe B deutlich mit 68:91 (21:24, 9:24, 17:22, 21:21), bleibt damit Schlusslicht.
Veolia Towers Hamburg unterliegen deutlich in Litauen
Fast auf den Tag genau vor drei Jahren, am 10. November 2021, feierten die Towers an gleicher Stelle den ersten internationalen Sieg ihrer Clubhistorie (100:96). Von den Protagonisten, die damals mitwirkten, ist nur noch – beziehungsweise wieder nach seiner Zeit in Bayreuth und Göttingen von 2022 bis 2024 – Osaro Jürgen Rich dabei.
Der Guard war zwar der beste Hamburger, konnte mit seinen neun Punkten allerdings auch nicht genug zum zweiten Erfolg in Litauen und zugleich zweiten der aktuellen EuroCup-Saison beitragen. Er war damit nicht allein. Die ohne Jaizec Lottie (Adduktoren) und Benedikt Turudić (Nacken) antretenden Gäste trafen so gut wie gar nichts, verwandelten lediglich acht ihrer 28 Dreier (28,6 Prozent), verloren zudem das Reboundduell mit 28:33 und 19-mal den Ball.
Trainer Benka Barloschky: „Das war einfach nicht gut genug“
„Wir haben angefangen, Dinge zu tun, die wir nie trainieren. Das funktioniert nicht“, sagte Camron Reece, Doppellizenzspieler vom Kooperationspartner SC Rist Wedel, bereits zur Halbzeit. Ganz anders der vom Serben Nenad Čanak – der im Sommer 2022 auf der Liste potenzieller Trainer der Towers stand und auch ein Bewerbungsgespräch führte – trainierte Gastgeber, der seinen Stil konstant herunterspielte.
„Vom zweiten Viertel haben wir uns nicht erholt. Auswärts kannst du in diesem Wettbewerb außerdem nicht gewinnen, wenn die Würfe nicht fallen oder man sich so viele Ballverluste leistet wie wir. Das war einfach nicht gut genug“, sagte Trainer Barloschky.
Jan Niklas Wimberg sammelt Spielpraxis
Für die Towers blieb positiv festzuhalten, dass der lange verletzte Jan Niklas Wimberg Spielpraxis sammeln konnte, niemand neu lädiert wurde und vom Schimmel-Parmesan naschte. Käse war das Spiel trotzdem.
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Veolia Towers Hamburg: Kuath (10 Punkte), Rich (9), Ogbe (8), Kennedy (7), Ivey (7), Wimberg (7), Möller (5), Heckmann (5), Reece (5), Barnett (4), Maronka (1).