Ulm. Wilhelmsburger Basketballer verlieren in Ulm auch ihr zehntes Bundesligaspiel gegen den Tabellenführer.
Die Veolia Towers haben in der Basketball-Bundesliga auch ihr zehntes Duell gegen ratiopharm Ulm verloren. Der Tabellenführer geriet bei seinem 82:72 (25:12, 14:27, 22:17, 21:16)-Erfolg nur zwischenzeitlich ins Wanken, gewann letztlich souverän. Die Hamburger schafften es einmal mehr nicht, 40 Minuten lang auf konstant hohem Niveau zu spielen, möglicherweise eine Folge der Doppelbelastung aus Bundesliga und EuroCup. Power Forward Jordan Barnett war mit 17 Punkten bester Korbschütze der Towers.
Hamburg Towers: Spielmacher Lottie fiel kurzfristig aus
Personell bleibt der Kader der Towers übersichtlich. Zwar kehrten die lange verletzten „Big Men“ Niklas Wimberg (15:00 Spielminuten/2 Punkte) und Zsombor Maronka (kam noch nicht zum Einsatz) in den Kader zurück, Spielmacher Jaizec Lottie wiederum musste nach dem Warm-up am Morgen abends mit muskulären Problemen passen, schaute genervt von der Tribüne zu.
Der US-Amerikaner ist aktuell mit durchschnittlich acht Assists pro Partie der beste Vorlagengeber der Bundesliga. Seine Pässe wurden in der ratiopharm Arena vermisst. Center Benedikt Turdudic (muskuläre Probleme im Nacken) weilte dagegen zu Hause, trat die Bahnreise nach Ulm gar nicht erst an. Auf sein Comeback müssen die Towers wohl noch länger warten.
Hamburg Towers: 12:25 nach den ersten zehn Spielminuten
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Nachdem US-Spielmacher und Antreiber Brae Ivey nach 50 Sekunden die Towers mit seinem ersten Dreier 3:2 in Führung geworfen hatte, fielen die Körbe in den nächsten zwei Minuten ausschließlich auf der Gegenseite.
Beim Stand von 3:12 nahm Towers-Cheftrainer Benka Barloschky seine erste Auszeit, machte lautstark Verbesserungsvorschläge. Kurz danach verkürzte Ivey mit seinen zweiten Dreier auf 12:16. Es blieb jedoch bei diesem kurzen Zwischenspurt, nach den ersten zehn Minuten gingen die Ulmer mit 25:12 in die zweiminütige Pause.
Starkes Comeback der Hamburg Towers im zweiten Viertel
Basketballspiele sind nun mal selten nach einem Viertel entschieden. Im zweiten trafen die Towers plötzlich aus allen Entfernungen, erhöhten ihre Quote aus der Distanz von 29 auf zwischenzeitlich 55 Prozent. Kenneth Ogbe glänzte mit fünf Punkten in Folge, warf in der 14. Minute das 27:27, Topscorer Barnett krönte den 13:0-Lauf der Hamburger 32 Sekunden später mit einem Dreier zur 30:27-Führung. Ergebnis der Aufholjagd zur Halbzeit: 39:39. „In den zweiten zehn Minuten haben wir uns an unseren Gameplan gehalten, hart gekämpft. Das hat sich ausgezahlt“, sagte Center Kur Kuath beim Streamingdienst Dyn.
Hamburg Towers: Leistungsabfall nach dem Seitenwechsel
Ihren in allen Basketball-Elementen überzeugenden Auftritt im zweiten Viertel konnten die Towers in den letzten beiden Spielabschnitten nicht fortsetzen. Nach dem Seitenwechsel verteidigten sie zwar weiter leidenschaftlich, kämpferisch war ihnen wieder einmal nichts vorzuwerfen, und hielten das Spiel bis zum 52:52 (27. Minute) ausgeglichen. Zwei Ballverluste von Nachwuchs-Spielmacher Leif Möller (0 Punkte) konterkarierten jedoch ihre Bemühungen. Ulm zog nach diesen beiden Geschenken auf 58:52 davon. Den Rückstand sollten die Towers bis zum Spielende nicht mehr aufholen.
In der 35. Minute war die Entscheidung dann auch gefallen. Die Ulmer führten mit 72:59 nach langer Zeit wieder komfortabel, ließen in den letzten fünf Minuten nur noch Ergebniskorrekturen zu. Es spricht für die Towers, dass sie bis zur letzten Sekunde um jeden Ball, jeden Punkt fighteten. Die Begegnung zeigte trotz der vierten Niederlage im sechsten Bundesligaspiel, der wettbewerbsübergreifend zehnten im 13. Saisonauftritt, einmal mehr: Die Einstellung des Teams bleibt über jeden Zweifel erhaben.
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„Wir haben den Beginn der Begegnung etwas verschlafen, dann aber im Mittelteil des Spiels sehr gut reagiert“, sagte Barloschky später in seiner Analyse. „Gerade im zweiten Viertel haben wir gut verteidigt und effizient angegriffen. In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht mehr geschafft, die Würfe zu kreieren, die wir haben wollten. Das hat Ulm besser gemacht. Wir haben viel investiert und können mit unserer kämpferischen Leistung sehr zufrieden sein. Lange haben wir das Spiel eng gehalten, und es war noch möglich heranzukommen. Am Ende haben wir aber einfach keine Plays mehr kreiert.“
Mittwoch spielen die Towers in Litauen wiederEuroCup
Am Mittwoch (18 Uhr, MagentaSport) geht die Europa-Reise der Towers in Litauen beim Tabellenvorletzten Lietkabelis Panevėžys weiter. Die Hamburger sind trotz ihres ersten Sieges am vergangenen Dienstag gegen Turk Telekom Ankara (89:77) immer noch Letzter der EuroCup-Vorrundengruppe B.
Punkte Veolia Towers Hamburg: Barnett 17, Ogbe 16, Kuath 16 (6 Rebounds), Ivey 13 (9 Assists), Kennedy 6, Wimberg 2, Rich 2.