Hamburg. Mit den Basketballern wird zu rechnen sein. Selbst Oldenburg muss sich beugen. Daran hat vor allem ein Akteur die „Schuld“.

Ein bisschen hatten sie es ja verschrien. Da durfte am Sonnabendabend ein Trio der Veolia Towers Hamburg – namentlich Cheftrainer Benka Barloschky, Benedikt Turudić und Kenneth Ogbe – im Millerntor-Stadion frieren und dem FC St. Pauli bei einer 0:3-Niederlage gegen den FSV Mainz 05 zusehen. Und dieselben Protagonisten sollten dann am Sonntagabend plötzlich ganz heiß laufen, damit fünf Akteure des Kiezclubs beim Gegenbesuch einem Sieg gegen die EWE Baskets Oldenburg beiwohnen.

Mal gut, dass Jaizec Lottie nicht dabei war. Der fing nämlich regelrecht Feuer in der Schlussphase, weswegen St. Paulis Nikola Vasilj, Hauke Wahl, Carlo Boukhalfa, Morgan Guilavogui und Oladapo Afolayan sowie die weiteren 2769 Zuschauer in der Inselpark Arena einen 87:78 (21:23, 20:20, 19:21, 27:14)-Sieg im Nordderby bestaunen durften.

Basketball: Veolia Towers Hamburg gewinnen gegen die EWE Baskets Oldenburg

17 Punkte und sieben Vorlagen gingen auf sein Konto, als die Gastgeber die Partie im Schlussviertel bärenstark drehten. Nichts erinnerte da mehr an den hektischen Beginn. Der folgte einem aktuellen Trend in der Bundesliga, nach dem die Offensiven vieler Clubs wenig aufeinander abgestimmt wirken. Kein Wunder zu Saisonbeginn.

Basketball
Fußball trifft Basketball: Hallensprecher Isaac Hoffmann begrüßt St. Paulis Nikola Vasilj, Carlo Boukhalfa, Hauke Wahl, Oladapo Afolayan und Morgan Guilavogui (v.l.) in der Inselpark Arena. Maskottchen Willy Waschbär scheint es auch zu freuen. © Witters | Valeria Witters

Etwas wundersamer: Barloschky verteilte früh in der Begegnung großzügig Minuten an seine Jüngsten im Kader. Neben dem obligatorischen Leif Möller durfte Jared Grey sein Bundesligadebüt geben, das der 19-Jährige direkt für seine ersten beiden Zähler nutzte. Dass neben Zsombor Maronka (Bänderdehnung im linken Knöchel) auch kurzfristig Keondre Kennedy wegen muskulärer Beschwerden ausfiel, war allerdings in Form der fehlenden Offensivkreativität des US-Amerikaners spürbar.

Spielmacher Jaizec Lottie übernimmt Verantwortung

Die geht bei den Wilhelmsburger ansonsten vor allem von den Aufbauspielern Jaizec Lottie und Brae Ivey aus. Wenn es für die Towers wirklich drauf an kommt, muss die Initiative von diesem Duo ausgehen. Genau das ging sie von Mitte des dritten Viertels an, als sich die Gäste auf 58:49 (26.) abgesetzt hatten, auch.

Das Besondere: Beide, speziell Lottie, glänzten nicht nur als Scorer, sondern Vorbereiter. So geben die Towers nicht nur St. Pauli Anschauungsunterricht zum Siegen, sondern dem Großteil der Bundesliga.

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Veolia Towers Hamburg: Lottie (17 Punkte), Ivey (16), Ogbe (12), Kuath (10), Rich (9), Barnett (9), Turudic (4), Heckmann (4), Möller (4), Grey (2).