Hamburg. Die Bundesliga-Basketballer sind auf den deutschen Positionen stärker besetzt als zuvor. Auch Kenneth Ogbe stößt zu ihnen.
Was früher einmal das Ziel des FC Bayern München im Großen war, nämlich möglichst viele Spieler der Nationalmannschaft zu verpflichten, vollziehen die Veolia Towers Hamburg gerade im Kleinen. Nicht nur wurde am Montagmorgen die Verpflichtung des achtmaligen NationalspielersKenneth Ogbe bestätigt, nach Abendblatt-Informationen soll auch Junioren-Nationalspieler Jared Grey kommen. Zudem scheint sich der Basketball-Bundesligist mit dem 16-maligen Nationalspieler Jan-Niklas Wimbergeinig zu sein.
Grey ist zwar noch nicht für die erste Reihe eingeplant, sondern soll bei Kooperationspartner SC Rist Wedel in der drittklassigen 2. Bundesliga ProB Erfahrung sammeln. Diese Perspektive könnte sich für den 19-Jährigen, der in der abgelaufenen Saison in der ProB für das Team Ehingen Urspring aufgelaufen war, aber bald ändern.
Basketball: Veolia Towers Hamburg verpflichten Ogbe und Grey
„Jared wäre sehr interessant für ein mittelgroßes US-College gewesen, aber findet in Hamburg eine Umgebung vor, in der er sich entwickeln kann. Er hat sich in der ProB sukzessive verbessert“, sagt der Scout Jonathan Götting von Eurospects. Grey habe eine gute Chance, auch schon auf Bundesliganiveau zum Erfolg der Towers beizutragen. „Er verfügt über einen soliden Touch, cuttet abseits des Balls gut zum Korb und besitzt eine starke vertikale Athletik“, sagt Götting.
Auch die Zahlen des 2,01 Meter großen Forwards können sich sehen lassen. Ungeachtet seines Alters erzielte er gegen teils deutlich ältere und physisch überlegenere Gegenspieler durchschnittlich 9,2 Punkte. Auch bei der U-18-Europameisterschaft, bei der Deutschland starker Dritter wurde, überzeugte Grey.
Kenneth Ogbe kommt von den EWE Baskets Oldenburg
Das gelingt Ogbe bereits seit vielen Jahren. Der 29-Jährige kommt von den EWE Baskets Oldenburg und erhält einen Vertrag für die kommende Spielzeit. Trotz seiner Routine von 165 Bundesligaspielen sieht Towers-Cheftrainer Benka Barloschky noch reichlich Potenzial in ihm.
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„Kenneth ist ein extrem talentierter Spieler, der in den letzten Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Er ist jetzt an einem Punkt in seiner Karriere, an dem er genau verstanden hat, dass er viel in seinen Körper investieren muss“, sagt Barloschky. Der 36-Jährige sei überzeugt davon, dass in Hamburg genau die richtigen Bedingungen für den Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers existieren: „Wir sind sowohl im Athletikbereich als auch in der medizinischen Abteilung unglaublich gut aufgestellt.“
Towers-Sportchef Willoughby: „Kenny kann uns Intensität und Stabilität geben“
Nicht unglaublich gut, aber auf nationalem Niveau zumindest nah dran, hören sich die vorherigen Profistationen des gebürtigen Müncheners an. Nach absolviertem Studium an der Utah Valley University schloss er sich 2018 zunächst Alba Berlin an und verabschiedete sich zwei Jahre später mit dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg aus der Hauptstadt. Die folgenden beiden Saisons war der Forward bei Brose Bamberg, heute Bamberg Baskets, aktiv, ehe er nach Oldenburg wechselte, wo er zuletzt auf 6,2 Punkte pro Partie kam.
„Kenny hat in den letzten Jahren gezeigt, dass er seinen Teams an beiden Enden des Feldes viel Intensität und Stabilität geben kann. Gleichzeitig konnte er seine Entwicklung aufgrund von Verletzungen nicht so richtig vorantreiben. Wir wollen mit ihm gemeinsam auf seinem starken Fundament aufbauen und ihm einen weiteren Schritt nach vorn ermöglichen“, sagt Towers-Sportchef Marvin Willoughby (46).
Meisner wird die Hamburg Towers vermutlich verlassen
Dessen Arbeit bei der Kaderzusammenstellung ist zumindest auf den deutschen Positionen weitgehend abgeschlossen. Ogbe, Grey, Leif Möller, Osaro Jürgen Rich, Benedikt Turudic und voraussichtlich Wimberg bilden ein gutes Konstrukt, das Brae Ivey als Import ergänzt.
Eventuell soll noch ein größerer Akteur mit deutschem Pass dazustoßen, während die Zukunft von Lukas Meisner trotz bestehendem Vertrag vermutlich nicht in Hamburg liegt. Eine Ausnahme, denn damit verlässt ein vierfacher Nationalspieler die Towers.
Tjark Scheppeit (15) von den Hamburg Towers ist mit der U-15-Nationalmannschaft in drei Testspielen in Frankreich ein 71:70-Sieg gelungen. Die anderen Partien unterlagen die Deutschen mit 50:65 und 53:67. Scheppeit erzielte insgesamt drei Punkte. Die von Towers-Nachwuchstrainerin Constanze Wegener (34) als Assistentin betreute weibliche U-20-Nationalmannschaft gewann ihre Testspiele hingegen mit 90:70 und 79:46 in Lettland.