Hamburg. Die Wilhelmsburger Basketballer unterliegen Champions-League-Sieger Bonn mit 80:87 – die sechste Niederlage in Folge.

23 Tage ist es her, da waren die Veolia Towers Hamburg obenauf. Am 13. Januar war den Basketballern ein eindrucksvoller 111:94-Sieg bei den Rostock Seawolves gelungen.

Drei Wochen später haben die Wilhelmsburger wettbewerbsübergreifend in Bundesliga und EuroCup sechsmal in Folge verloren. So still und heimlich man so häufig in Serie unterlegen sein kann. Denn gefühlt war die Mannschaft von Cheftrainer Benka Barloschky zumeist nicht deutlich schlechter als ihre Gegner, hätte mindestens drei Partien davon gewinnen können.

Veolia Towers Hamburg verlieren sechsmal in Serie

Die passenden Worte dazu formulierte am Sonnabendnachmittag Alexander Zorniger, Trainer des Fußball-Zweitligisten Greuther Fürth, nach der 2:3-Niederlage beim FC St. Pauli. „Der Konjunktiv ist im Sport meistens Mist“, sagte er – und nahm das Statement vorweg, das Barloschky nach der 80:87 (18:20, 25:18, 21:22, 16:27)-Niederlage gegen die Telekom Baskets Bonn vor 3400 Zuschauern in der ausverkauften edel-optics.de Arena gut fünf Stunden später hätte geben können.

Der 36-Jährige formulierte es weniger emotional, sagte: „Wir müssen verstehen, wenn man den Ball 16-mal verliert, muss man defensiv perfekt spielen. Der Spielraum für Fehler geht dann gegen null.“

Fast jeder fünfte Angriff endet im Ballverlust

Es sind wechselnde Kleinigkeiten, die die Hamburger um ihren Lohn bringen. Seit Saisonbeginn konstant ist das massive Problem der Ballverluste. In 18 Prozent ihrer Angriffe schenken die Towers das Spielgerät her, nur der Vorletzte Hakro Merlins Crailsheim (18,6 Prozent) ist schlechter.

„Uns fehlt die Toughness über 40 Minuten, diesmal haben wir im Schlussviertel unsere Verteidigung nicht mehr richtig aufs Parkett gebracht“, sagte Lukas Meisner, der sein 150. Spiel in der Bundesliga absolvierte. Eine Marke, die dem vierfachen Nationalspieler viel bedeutet: „Als ich meine Karriere begonnen habe, hätte ich nicht gedacht, mal auf 150 Begegnungen in der höchsten deutschen Liga zu kommen. Das zeigt, dass ich vieles richtig gemacht habe und ist mehr wert als irgendwelche Punktbestmarken.“

Angeschlagener Durham kaum zu ersetzen

Von seinen Bestmarken derzeit entfernt ist Aljami Durham. Dass der US-Amerikaner zuletzt zweimal umgeknickt war, zeigt sich anhand der mangelnden Spritzigkeit.

Ohne ihren Spielmacher fehlt es den Towers an offensiver Potenz, da Aushilfsaufbau Will Christmas mitunter zu passiv in der Korbattacke ist, und die jungen Leif Möller sowie Niklas Krause von der Bank zwar mutig auftreten, aber nachvollziehbare Erfahrungs- und Physisnachteile haben.

Suche nach Nachverpflichtung läuft

Die Suche nach Entlastung läuft. Vergangene Woche stand die Einigung mit einem Akteur nach Abendblatt-Informationen kurz bevor, ehe es Unklarheit über die Verletzung des letztlich fitten Jonas Wohlfarth-Bottermann gegeben haben soll und die Notwendigkeit, einen Center nachzuverpflichten, im Raum stand.

Immerhin: Der Kurs auf die Play-ins wird unvermindert gehalten. Der Vorsprung auf die elftplatzierten Basketball Löwen Braunschweig beträgt stabile zwei Spiele, die Teams dahinter sind zu weit entfernt und zu schlecht.

Am kommenden Sonnabend (18.30 Uhr) haben die Towers auch wieder die Chance, in der Bundesliga auf die Erfolgsspur einzubiegen. Der Gegner dann: die Rostock Seawolves.