Hamburg. Veolia Towers Hamburg verzeichnen im EuroCup gegen Paris Basketball die nächste Niederlage. Coach Barloschky reagiert gelassen.

Kurz bevor in der edel-optics.de Arena die Schlusssirene ertönte, griff sich ein Mann in der vierten Reihe der Tribüne hinter den Trainerbänken frustriert mit seiner Hand ins Gesicht und schüttelte den Kopf. Angesichts der deutlichen 69:105-Niederlage der Veolia Towers Hamburg im EuroCup gegen Paris Basketball dürfte es so einem Großteil der Zuschauer und Zuschauerinnen gegangen sein. Davon ausgenommen: Die wenigen Unterstützer der Franzosen – bestehend aus Bonner-Fans, die angereist waren, um ihre Ex-Spieler anzufeuern – hatten schon nach dem zweiten Viertel dank eines 18:0-Laufs von Paris einen Grund zum Feiern.

Einer, der diesen Grund auch hatte, ist Paris’ Trainer Tuomas Iisalo. Nach Abendblatt-Informationen hat der Chefcoach schon eine mündliche Zusage für die Teilnahme seines Teams an der EuroLeague erhalten. Zu diesem Thema konnte sich der sympathische Finne in der Pressekonferenz zwar nicht äußern, dafür plauderte er einige Minuten unbeschwert über seinen Arbeitsalltag in der französischen Hauptstadt. Der Familienvater verriet dabei auch, dass wegen seiner derzeitigen Arbeitsbelastung noch keine Zeit bliebe, sich mit dem Lernen von Französisch zu beschäftigen. Seine guten Deutschkenntnisse hingegen stellte der 41-Jährige eindrucksvoll unter Beweis.

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Und auch Towers-Coach Benka Barloschky wirkte schon kurz nach der erneuten Niederlage, es ist die dritte im dritten Vorrundenspiel, gefasst. „Paris war mit Abstand der beste Gegner, gegen den wir bis jetzt gespielt haben“, lautete die Einschätzung des 35-Jährigen. Eine Niederlage bedeute deshalb nicht, dass das ganze System angezweifelt werde. Vielmehr gelte es jetzt, „nicht frustriert zu sein“, so Barloschky.

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Ob diese Taktik angesichts der zurückliegenden wettbewerbsübergreifenden sechsten Niederlage weiterhin die richtige ist, bleibt fraglich. Doch zumindest öffentlich bleiben die Towers-Verantwortlichen, die nach der Partie lächelnd und scherzend übers Parkett spazierten, gelassen. Dabei ist die Lage durchaus ernst – die Wilhelmsburger sind in der Bundesliga auf Platz 14 gerutscht und damit kurz vor den Abstiegsplätzen platziert.

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Derweil gibt Barloschky sich weiter positiv. Seine Mannschaft könne aus dem Spiel auch etwas lernen, so der gebürtige Bremer, und zwar: „Geschwindigkeit. Geschwindigkeit in jedem Aspekt dieses Spiels, in jedem Pass, in jedem Block.“ Um das zu schaffen, wolle er das Gefühl dieses Abends „konservieren“ und am nächsten Trainingstag wieder hervorholen.

Gelingt ihm das, könnte es beim Bundesligaspiel gegen ratiopharm Ulm am Sonnabend (18.30 Uhr/Dyn) wieder ein paar mehr glückliche Gesichter in der edel-optics.de Arena geben. Der Konjunktiv hat allerdings noch keine Spiele gewonnen.