Hamburg. Die Wilhelmsburger Basketballer sind beim EuroCup-Heimspiel gegen das Starensemble aus Paris absolut chancenlos.

Auf- und Abstiege gibt es in internationalen Clubwettbewerben in der Regel nicht. Dem EuroCup-Gastspiel von Paris Basketball bei den Veolia Towers Hamburg haftete dennoch ein Hauch davon an.

Hier standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die sich bis auf das Rückspiel auf absehbar lange Zeit nicht mehr wiedersehen. Die Franzosen haben nach Abendblatt-Informationen bereits eine mündliche Zusage erhalten, kommende Saison in die EuroLeague aufgenommen zu werden.

Veolia Towers Hamburg chancenlos gegen Paris

Bei den Wilhelmsburgern stellt sich inzwischen die Frage, ob sie im EuroCup angesichts mangelnder Konkurrenzfähigkeit noch lange willkommen sind. Entsprechend deutlich fiel vor 1975 Zuschauern in der edel-optics.de Arena mit 69:105 (15:26, 11:26, 28:27, 15:26) das Resultat aus.

Nach der dritten Pleite im dritten Vorrundenspiel ziert die Mannschaft von Cheftrainer Benka Barloschky nun das Tabellenende der Zehnergruppe. Wettbewerbsübergreifend war es die sechste Niederlage in Serie.

Sportchef Willoughby sucht neuen Aufbauspieler

Da die Leistungsfähigkeit der Mannschaft nicht nur für den zweithöchsten internationalen Wettbewerb, sondern auch für die Bundesliga kaum ausreicht, hat Sportchef Marvin Willoughby die Suche nach Verstärkungen intensiviert. Ganz oben auf seiner Prioritätenliste steht ein neuer Aufbauspieler.

Dass es auch, aber nicht nur an einem Regisseur mangelt, verdeutlichte die Begegnung gegen den sportlich wie wirtschaftlich übermächtigen Titelkandidaten. Die Towers verteilten sage und schreibe eine direkte Korbvorlage in der ersten Halbzeit. Allein ihr Ex-Spielmacher TJ Shorts, der 2020/21 in Hamburg spielte, kam in der gesamten Partie auf neun Assists.

Brauner: "Keine Ahnung"

Dramaturgisch ist die Chronologie des Spiels schnell erzählt: Sie hätte in einer Kritik zum Verriss des Inszenators geführt. Anklage: Langeweile. Die Gastgeber starteten diesmal mit Energie, kämpften, ein früher 0:18-Lauf zerstörte aber jegliche Hoffnungen.

"Wir müssen dennoch weiter an uns glauben, unsere Arbeitsmoral stimmt", sagte Nico Brauner. Was sich über bloßen Glauben hinaus anstellen lasse, um auch positive Resultate zu produzieren, konnte der Dreierspezialist direkt nach dem Spiel noch beantworten. "Da habe ich momentan keine Ahnung", sagte er niedergeschlagen.

Meisner: "Fans haben resigniert"

Barloschky nahm seine Mannschaft gewohnt in Schutz. Er sei nicht böse, der von Startrainer Tuomas Iisalo gecoachte Konkurrent sei schließlich extrem gut. Co-Kapitän Lukas Meisner sah es im Keim ähnlich.

„Gegen Paris zu verlieren, ist keine Schande“, sagte der 28-Jährige. Allerdings, ergänzte er, "tut die Deutlichkeit tut weh, es frustriert. Dazu hatte ich den Eindruck, dass das Publikum erstmals resigniert hat", sagte Meisner.

In der Tat stiegen Teile der Fans vorzeitig von den Rängen herab, um die Halle zu verlassen. Für die Towers dagegen wird der Aufstieg zurück zu alter Form sehr schwierig.

Veolia Towers Hamburg: Durham (18 Punkte), Brauner (11), Dziewa (9), Hughes (8), Christmas (6), Hinrichs (5), Meisner (4), Gomez (4), Wohlfarth-Bottermann (4), Möller, King.