Hamburg. Die Bundesliga-Basketballer werden von 150 Anhängern zum letzten Saisonspiel bei den Basketball Löwen Braunschweig begleitet.

Als die Fans der Veolia Towers Hamburg, die damals noch Hamburg Towers hießen, zuletzt gemeinschaftlich einen Bus bestiegen, ging es um nicht weniger als alles. Der Erstligaaufstieg stand Ende April 2019 im Auswärtsduell bei den Niners Chemnitz auf dem Spiel – und wurde danach gefeiert. Am Sonntag (15 Uhr/MagentaSport) wiederum, wenn 150 Anhänger die Hamburger im Fanbus zu den Basketball Löwen Braunschweig begleiten, geht es um nicht mehr als: nichts.

Die Gastgeber haben den Klassenerhalt in der Bundesliga nach einem 77:73-Sieg am Donnerstag bei den Würzburg Baskets nahezu gesichert, die Gäste müssen eine enttäuschende Spielzeit beschließen. Dennoch beziehungsweise offenbar Grund genug für ihr Publikum, die Mannschaft bei der vom Verein organisierten Fahrt noch mal aufzumuntern.

Towers haben zweitbeste Hallenauslastung

„Wir sind unglaublich dankbar für unsere Fans, trotz der schwierigen Saison gab es nie schlechte Stimmung, sie sind immer positiv geblieben“, sagt Towers-Cheftrainer Benka Barloschky. Tatsächlich ist der Zuschauerboom in Hamburg, der losgelöst von der sportlichen Entwicklung scheint, bemerkenswert. 14-mal in Folge verkauften die Wilhelmsburger ihre edel-optics.de Arena zwischenzeitlich aus.

In den vergangenen beiden Heimspielen gegen Heidelberg und Crailsheim riss die Serie nur wegen der familien- und berufsunfreundlichen Ansetzungen unter der Woche. 3302 Zuschauer füllen die 3400 Personen fassende Halle im Inselpark im Schnitt, was einer Auslastung von 97 Prozent entspricht. In der Bundesliga kommen nur die EWE Baskets Oldenburg (98) auf eine höhere Quote.

Teilnahme am Europapokal für Towers wahrscheinlich

Stichwort hohe Quoten: Damit aus der Fanfahrt eine Fanparty wird, verspricht Barloschky, sein Team auch auf die finale Partie optimal vorzubereiten, um eine möglichst hohe Treffergenauigkeit zu generieren. Zudem geht es für die Towers, die womöglich auf den erkälteten Topscorer Anthony Polite verzichten müssen, auch um das konkrete Ziel, Tabellenrang 13 zu sichern.

Zwar gilt die Teilnahme am EuroCup auch in der kommenden Saison wegen des aktiven Interesses des Ausrichters als wahrscheinlich, zumindest im Ansatz gelten jedoch sportliche Kriterien. Bei einer Pattentscheidung gegen einem anderen interessierten Verein kann jeder Platz von Bedeutung sein – gegebenenfalls auch für die Qualifikation für andere europäische Wettbewerbe wie den Europe Cup. Dann dürften die Plätze in der Arena auch nächste Saison wieder knapp werden.

Ex-Towers-Spielmacher TJ Shorts (25/Bonn) ist zum MVP, dem wertvollsten Spieler, der Bundesliga gewählt worden. Weitere Auszeichnungen: Bester Offensivspieler: DeWayne Russell (Oldenburg); Bester Verteidiger: Selom Mawugbe (Rostock); Bester Youngster: Malte Delow (Berlin); Trainer des Jahres: Tuomas Iisalo (Bonn).