Hamburg. Hamburgs Nationalspieler Lukas Meisner wird nach der Niederlage bei den Niners Chemnitz offenbar von Zuschauern beleidigt.

Ihren Anspruch, die Saison in der Basketball-Bundesliga anständig zu Ende zu bringen, untermauerten die Veolia Towers Hamburg trotz einer 80:87 (21:25, 29:17, 17:18, 13:27)-Niederlage bei den favorisierten Niners Chemnitz. Diesen Anstand schienen am Sonnabend jedoch offenbar einzelne Zuschauer der Sachsen vermissen zu lassen.

Stein des Anstoßes waren Beleidigungen, die Towers-Nationalspieler Lukas Meisner während seines TV-Interviews direkt nach der Partie gehört haben will. Der 27-Jährige brach das Gespräch daraufhin erbost ab, sprach von einer „Unverschämtheit“. Auf den Fernsehbildern ist zu sehen, wie ihm Zuschauer auf dem Weg in die Kabine den Mittelfinger zeigen.

Towers-Profi Meisner: "Rede nicht von Buhrufen."

„Wer schon einmal in Chemnitz gespielt hat, der weiß, wie aufgeladen die Stimmung dort ist. Im Allgemeinen ist das auch gut so, denn Emotionen gehören zum Sport dazu. Was in meinen Augen aber gar nicht geht, sind persönliche Anfeindungen und Beleidigungen Einzelner nach Schlusspfiff, die mit dem sportlichen Geschehen vorher nichts mehr zu tun haben“, sagte Meisner am Sonntag, ohne zu erläutern, welche Worte gefallen sind.

Er rede aber „nicht von Buhrufen oder Mittelfingern“, die ihm gezeigt worden seien. Er sei während des Interviews „aus der zweiten Reihe“ angegangenen worden. „Und da stelle ich mir schon die Frage, wieso einige Fans nicht lieber mit ihrem Team den wichtigen Sieg im Play-off-Rennen feiern, sondern ihre Energie dazu nutzen, mich anzugehen? Das ist keine Situation, der ich mich als Sportler und schon gar nicht als Mensch aussetzen muss“, so Meisner weiter.

Basketball-Bundesliga leitet Ermittlungsverfahren ein

Es ist das zweite Mal in dieser Saison, dass gegnerische Spieler in Chemnitz, deren Nationalspieler Jason George am Montag wegen Dopingverdachts vorläufig vom Spielbetrieb suspendiert wurde, beleidigt wurden. Die Liga leitete ein Ermittlungsverfahren ein.