Hamburg. Nach Monaten der Unzufriedenheit wechselt Kendale McCullum mit sofortiger Wirkung. Wohin – und wie Sportchef Marvin Willoughby plant.
Die Veolia Towers Hamburg bestreiten die restliche Saison in der Basketball-Bundesliga ohne ihren Spielmacher Kendale McCullum. Der US-Amerikaner wechselt mit sofortiger Wirkung zum litauischen Tabellenzweiten und Champions-League-Achtelfinalisten Rytas Vilnius.
Schon seit Längerem waren die Wilhelmsburger unzufrieden mit den Leistungen des 26-Jährigen auf dem Feld sowie seiner Wirkung auf das Mannschaftsgefüge. Seit mehreren Wochen stand eine mögliche Trennung im Raum. Bislang hatten die Hamburger keinen Abnehmer für McCullum gefunden, um dessen restliches Gehalt einzusparen. Nun fand sein Agent mit Vilnius den passenden Club.
McCullum wirkte bei den Towers zunehmend überfordert
Zweifel am Einfluss aufs Gewinnen gab es bereits nach der Verpflichtung im vergangenen Sommer. McCullum hatte zwar eine individuell überragende Saison hinter sich, stieg mit den JobStairs Gießen 46ers allerdings aus der Bundesliga ab. In Hamburg überzeugte der quirlige Guard zunächst, wirkte mit Beginn der tiefen sportliche Krise seiner Mannschaft jedoch zunehmend überfordert.
„Kendale war ein Leistungsträger, konnte insgesamt die in ihn gesteckten Erwartungen aber nicht erfüllen. Er hat uns mitgeteilt, dass er gern wechseln würde und seine Zukunft woanders sieht. Diesem Wunsch haben wir entsprochen und anschließend an einer einvernehmlichen Lösung gearbeitet“, sagte Towers-Sportchef Marvin Willoughby über den bis dato mit durchschnittlich 15,8 Zählern besten Punktesammler des Teams.
Kommt der McCullum-Ersatz aus Wedel?
Analog dazu soll der tschechische Center Michal Kozak (24) vom abstiegsgefährdeten Kooperationspartner SC Rist Wedel aus der 2. Bundesliga ProB nach Abendblatt-Informationen künftig ausschließlich für den Tabellen-13. auflaufen. Bislang kam er als Aushilfsakteur in einem Bundesligaspiel und in vier EuroCup-Partien zum Einsatz.
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Towers-Guard Len Schoormann wartet indes weiter auf sein Debüt in der Nationalmannschaft. Beim 87:81-Sieg im sportlich unbedeutenden WM-Qualifikationsspiel der bereits qualifizierten Deutschen in Finnland kam der 20-Jährige nicht zum Einsatz.
Dafür überzeugte der seit dieser Saison für den spanischen Club CB Breogán spielende Hamburger Justus Hollatz (21) mit sechs Punkten und starken 14 Korbvorlagen, die Deutschland im direkten Duell zum Gruppensieg verhalfen.