Gisele Bündchen bringt den Pokal ins Maracanã. Argentinien sendet positive Signale von di María. Neymar unterstützt die Gauchos. Abendblatt.de hält Sie mit einem Newsticker auf dem Laufenden.
Santo André/Hamburg. Auf zur Krönung nach Rio! Nach 33 Tagen wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am heutigen Freitag das ruhige WM-Stammquartier Campo Bahia auflösen und nach einem letzten Geheimtraining in Santo André am Abend zum Finale in die pulsierende brasilianische Millionen-Metrople Rio de Janeiro reisen.
Die Spannung steigt, vom Bundestrainer über die Spieler bis hin zu den Betreuern denken alle nur noch an einen Sieg gegen Argentinien am Sonntag (21 Uhr/ARD und im Liveticker auf abendblatt.de) im Maracanã. „Es ist noch ein Spiel bis zu dem großen Pokal, den man hochhalten kann“, sagte Joachim Löws Assistent Hansi Flick. Die Mannschaft sei „richtig heiß“ auf das Duell mit Weltstar Lionel Messi, der die „brandgefährliche Offensive“ der Argentinier anführt, auf die Bundestrainer Löw sein Team in Videoschulungen, Sitzungen und dem Training einstimmt.
Für Torjäger Miroslav Klose liegt der Schlüssel zum vierten deutschen Titelgewinn nach 1954, 1974 und 1990 wie beim fantastischen 7:1 im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien in einem Gemeinschaftswerk. „Es geht nur über die Truppe“, betonte der 36-Jährige.
Löw kann aller Voraussicht nach auf die zuletzt so starke Stammelf bauen. Auch Mats Hummels behindert eine leichte Knieblessur nicht mehr entscheidend. Der Heimflug am Montagabend brasilianischer Zeit soll nicht ohne die rund sechs Kilogramm schwere WM-Trophäe angetreten werden, wie Abwehrspieler Benedikt Höwedes den ebenfalls schon angespannten Fans zu Hause versprach: „Wir wollen mit aller Macht versuchen, den Pokal mit nach Deutschland zu nehmen.“
Abendblatt.de hält Sie mit einem Final-Countdown über die Geschehnisse rund um das deutsche Team auf dem Laufenden:
+++ Wie 1990: DFB-Team in weiß, Argentinier in dunkelblau +++
20.43 Uhr: Die deutsche Nationalmannschaft und Argentiniens Auswahl treten im WM-Finale am Sonntag in den gleichen Trikotfarben an wie beim bislang letzten deutschen WM-Titel 1990. Wie der Weltverband Fifa am Freitag mitteilte, wird das DFB-Team als offizielle Heimmannschaft im gewohnten Weiß spielen. Anders als beim 1:0 vor 24 Jahren sind auch die Hosen weiß, damals waren sie schwarz. Die Argentinier laufen wie seinerzeit in Rom in dunkelblauen Trikots auf. 1986 in Mexiko-Stadt durfte die „Albiceleste“ im Finale wie sonst üblich in den weiß-blau-gestreiften Hemden spielen, das DFB-Team wich auf grüne Trikots und weiße Hosen aus – und verlor 2:3.
+++ Jeweils 13.000 Fans aus Deutschland und Argentinien +++
20.31 Uhr: Jeweils 13.000 Fans aus Deutschland und Argentinien werden am Sonntag das WM-Endspiel zwischen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und der argentinischen im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro verfolgen. Das Fassungsvermögen des brasilianischen Fußballtempels beträgt rund 74.000 Besucher. Die deutsche Mannschaft wird in weißen Trikots, die argentinische in blauen antreten. Dies gab die Fifa am Freitag in Rio de Janeiro bekannt.
+++ Italiener Rizzoli pfeift WM-Finale +++
19.48 Uhr: Schiedsrichter Nicola Rizzoli aus Italien wird am Sonntag das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Argentinien leiten. Dies erklärte am Freitag Jim Boyce, der Vorsitzende der Fifa-Schiedsrichterkommission. „Wir wählen die besten Schiedsrichter für die besten Spiele aus. Und der Italiener wird das Finale leiten“, sagte Boyce. Schiedsrichter-Obmann Massimo Busacca aus der Schweiz bestätigte die Ansetzung. Die Berufung von Rizzoli gilt als Überraschung, denn eigentlich war erwartet worden, dass bei einem Finale zwischen Teams aus Südamerika und Europa ein Unparteiischer aus einem anderen Kontinentalverband zum Einsatz kommt. Rizzoli leitete beim WM-Turnier in Brasilien bereits die Gruppenspiele Spanien – Niederlande und Nigeria – Argentinien sowie das Viertelfinale Argentinien – Belgien. Im Jahr 2013 pfiff der Italiener beim Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund im Londoner Wembley-Stadion.
+++ Argentiniens Nationalcoach tritt nach WM-Finale zurück +++
19.26 Uhr: Argentiniens Nationaltrainer Alejandro Sabella, 59, denkt nach Auskunft seines Beraters an einen Rücktritt nach dem WM-Finale gegen Deutschland am Sonntag in Rio de Janeiro. Der Coach steht seit 2011 in Diensten des argentinischen Verbandes. „Ich bin sicher, dass Alejandro nicht mit dem Team weitermachen wird“, sagte Berater Eugenio Lopez dem Radiosender Delta FM in Buenos Aires. Der Vertrag von Sabella läuft zum Ende der WM aus.
+++ MS Hamburg drückt Deutschland die Daumen +++
18.17 Uhr: Auch die Passagiere und Crew-Mitglieder der MS Hamburg drücken der deutschen Nationalmannschaft für das WM-Finale am Sonntag gegen Argentinien fest die Daumen. Das oberhalb dieser Beitrags angehängte Foto ist in der Disko-Bucht Grönlands auf dem Vorschiff entstanden. Die Küchencrew unter der Leitung von Küchenchef Jan Jakob (rechts vorne) bereitete einen gelb-grünen Eispokal als Symbol für den möglichen Titel-Gewinn zu.
+++ Große Fußballkoalition einig: Deutschland gewinnt +++
17.40 Uhr: CSU und SPD in Bayern praktizieren vor dem WM-Finale die große Fußballkoalition: Sowohl Ministerpräsident Horst Seehofer als auch SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher erwarten am Sonntagabend einen Sieg der Nationalmannschaft gegen Argentinien. Allerdings unterscheidet sich die Finalprognose in Details. „Sie werden deutlich gewinnen“, prophezeite Seehofer bei einer Veranstaltung in Altötting, „mindestens 3:0.“ Rinderspacher hingegen erwartet ein knappes Spiel: „1:0 in der achtzigsten Minute“, sagte der SPD-Politiker. „Das Tor wird Klose machen.“ Der CSU-Chef gab keine Torschützen-Prognose ab und warnte vor Übermut. An seiner Siegesgewissheit ändert das aber nichts: „Am Sonntagabend wird das deutsche Nationaltrikot den vierten Stern bekommen.“
+++ Klinsmann: „Unsere Mannschaft wird sich WM-Krone aufsetzen“ +++
15.52 Uhr: Der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat sich vor dem Finale gegen Argentinien in die Riege der deutschen Optimisten eingereiht. „Unsere Mannschaft wird sich die WM-Krone aufsetzen mit viel Leidenschaft, Aggressivitaet und Spielfreude. Sie hat es verdient aufgrund der vielen Jahre toller Arbeit von Jogi und seinen Mitstreitern! Geniesst den Moment!“, schrieb der US-Coach am Freitag auf der Facebook-Seite des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Auch frühere Nationalcoaches wie Rudi Völler und Franz Beckenbauer rechnen im Endspiel der Weltmeisterschaft gegen Argentinien an diesem Sonntag (21.00 Uhr/ARD) mit einem Sieg der Elf von Joachim Löw.
+++ Eine Seehündin namens Jogi +++
13.15 Uhr: Der 7:1-Sieg der Deutschen ist für Joachim Löw nicht ohne Folgen geblieben - und noch weniger für das neueste Mitglied des Tierparks Neumünster. Denn zu Ehren des Bundestrainers wurde das kleine Seehund-Mädchen, das just in der Nacht des historischen Halbfinal-Sieges gegen Brasilien das Licht der Welt erblickte, auf den Namen „Jogi“ getauft.
+++ BVB-Sportchef Zorc hofft auf schwachen Messi +++
13.03 Uhr: Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc glaubt, dass die DFB-Elf gegen Argentinien gute Chancen auf ihren vierten Titel hat. „Von der aktuellen Verfassung und der Qualität der deutschen Mannschaft sehe ich uns im Vorteil. Man weiß nie, ob Messi einen Sensationstag erwischt. Doch wenn wir ihn ausschalten können, dann haben wir gute Chancen, Weltmeister zu werden“, so der ehemalige Nationalspieler.
+++ Maradona rät Argentinien: Löw-Team im Mittelfeld angreifen +++
12.38 Uhr: Argentiniens Fußball-Ikone Diego Armando Maradona hat der Nationalelf seines Landes geraten, das deutsche Team im Finale der Fußball-WM vor allem im Mittelfeld unter Druck zu setzen. Dies sei der Knackpunkt für einen Sieg gegen Thomas Müller und Co., sagte der 53-Jährige am Donnerstagabend (Ortszeit) in der Sendung „De Zurda“ („Mit Links“) des venezolanischen TV-Senders Telesur. „Argentinien müsste Deutschland im Mittelfeld zusetzen, den Ball erobern und von dort Messi bedienen, damit er mit Higuaín kombinieren kann“, riet Maradona.
Brasiliens großer Fehler bei der 1:7-Niederlage gegen das Löw-Team im Halbfinale sei es gewesen, der deutschen Schaltzentrale zu viel Freiheit eingeräumt zu haben. Dagegen hätten Ghana und Algerien die deutsche Mannschaft in der Vorrunde bereits im Mittelfeld angegriffen und damit in Schwierigkeiten gebracht. Auch die argentinische Defensive sei entscheidend: „Das Solideste bei Argentinien ist die Abwehr“, meinte der Weltmeister von 1986. Besorgt äußerte sich Maradona über die Fitness von Torjäger Lionel Messi: „Das einzige, was mir Angst macht, ist, dass er erschöpft sein könnte.“ Im Halbfinale gegen die Niederlande, das erst im Elfmeterschießen entschieden worden war, hatte der Star des FC Barcelona in der Endphase entkräftet gewirkt.
+++ Buchwald fordert Kollektivarbeit gegen Messi +++
12.33 Uhr: Der frühere Nationalspieler Guido Buchwald sieht den Schlüssel zum deutschen Erfolg im WM-Finale gegen Argentinien am Sonntag im Ausschalten von Superstar Lionel Messi. „Messi ist der Mittelpunkt im Spiel der Argentinier und gleichzeitig der Spieler, der ständig für Gefahr sorgt. Er kann das Spiel mit nur einer Situation entscheiden. Wir sollten ihn auf jeden Fall doppeln, ihn immer im Auge behalten und die Räume um ihn herum zustellen“, sagte Buchwald ran.de.
Die Mannschaft müssen ihn im Kollektiv bekämpfen und seine Tempodribblings im Keim ersticken. Beim Gewinn des bislang letzten WM-Titels 1990 hatte der heute 53-Jährige Argentiniens Idol Diego Maradonna an die Kette gelegt und damit maßgeblichen Anteil am 1:0-Erfolg.
„Meine Aufgabe bestand darin, ihn immer wieder an die Seitenauslinie zu drängen, damit ihm nur eine Seite bleibt, auf der er durchbrechen kann. Denn umso öfter ein Maradona merkt, dass er nicht durchkommt, desto mehr verliert er die Lust am Spiel und resigniert. Bei Messi könnte das ebenfalls funktionieren“, sagte Buchwald.
Am deutschen Erfolg hat Buchwald keine Zweifel. „Ich bin überzeugt, dass sie das schaffen werden“, sagte der gebürtige Berliner, der vor allem die Breite des Kaders als großen Trumpf ansieht. „Wir haben den Luxus, immer wieder richtig gute Spieler von der Bank zu bringen“, sagte Buchwald.
+++ Zico: Deutschland ist tausendmal besser als Argentinien +++
12.24 Uhr: Die deutsche Nationalelf ist der argentinischen Auswahl nach Ansicht des früheren brasilianischen Weltstars Zico weit überlegen. „Als Mannschaft ist Deutschland tausendmal besser“, sagte der 61-Jährige am Donnerstag (Ortszeit) in Rio de Janeiro. Er gab aber auch zu bedenken, dass Torjäger Lionel Messi spielentscheidend sein könne. „Deutschland hat Organisation, Technik, Talent und eine Mannschaft, die schon lange zusammenarbeitet. Aber Argentinien hat einen Typen wie Messi, der das alles in einem Spielzug zerstören kann“, meinte Zico, der einst als „Weißer Pelé“ bekannt war. Argentinien sei nur dank Messi überhaupt ins Endspiel gekommen, ergänzte er. Im Finale werde er keines der beiden Teams anfeuern. „Ich bin Brasilianer und möchte ein gutes Fußball-Spektakel sehen.“
+++ HSV-Legende Cardoso: „Müssen dreckig spielen“ +++
12.14 Uhr: Rodolfo Cardoso, mit 220 Einsätzen der präsenteste Argentinier der Bundesliga-Geschichte, glaubt an einen Sieg seiner Landsleute. „Aber es wird knapp, wir müssen dreckig spielen“, sagte der 45-Jährige in einem Interview in der Hamburger Morgenpost.
Lionel Messi und Co. dürften allerdings nicht so auftreten wie Brasilien bei der 1:7-Niederlage im Halbfinale, „aber das werden wir nicht.“ Schon deshalb nicht, weil ein WM-Triumph im Landes des Erzfeindes das Allergrößte wäre. Cardoso: „Diese Duelle sind wie Krieg.“
Der einstige Mittelfeldspieler, der zwischen 1989 und 2004 in der Bundesliga für den FC Homburg, den SC Freiburg, Werder Bremen und den HSV insgesamt 47 Tore schoss, verwahrte sich gegen Kritik an der Taktik der argentinischen WM-Mannschaft: „Wir machen das Spiel langsam und gehen vorn nicht voll drauf. Aber wir sind so immer weiter gekommen.“
Zuletzt war der Südamerikaner Trainer der U23-Mannschaft des Hamburger SV. Sein Ende Juni auslaufender Vertrag wurde jedoch nicht verlängert.
+++ Beckenbauer lobt Löw über den grünen Klee +++
12.03 Uhr: Franz Beckenbauer hat sich unabhängig vom Ausgang des WM-Endspiels für einen Verbleib von Joachim Löw als Bundestrainer ausgesprochen. „Wenn er Lust hat, im Trainergeschäft zu bleiben, dann muss er als Bundestrainer weitermachen. Das ist der beste Job der Welt“, sagte der Weltmeister von 1974 in einem Interview bei dfb.de.
„Bundestrainer in diesem geordneten Verband. Unter diesen Voraussetzungen. Zudem hast du aktuell eine Weltklassemannschaft. Und was aus dem Nachwuchsbereich nachkommt, das macht die Mannschaft - ich will nicht sagen unschlagbar, denn das habe ich schon einmal gesagt, weshalb Berti Vogts noch heute sauer ist - das macht sie so stark, dass es verdammt schwer ist, sie zu schlagen“, so Beckenbauer.
Bei der WM habe Löw „alles richtig gemacht“, so der 68-Jährige und merkte zu den Diskussionen um die Startformation der DFB-Auswahl bei dem WM-Turnier an: „Bei der Beurteilung der Mannschaftsaufstellung muss man ausschließlich dem Trainer vertrauen. Der sieht die Spieler jeden Tag, vormittags und nachmittags, ihm entgeht nichts.“
Philipp Lahm ins Mittelfeld zu stellen, sei vollkommen richtig gewesen, weil Sami Khedira anfangs noch nicht fit gewesen sei. Dann habe sich Khedira gesteigert, von Halbzeit zu Halbzeit, von Spiel zu Spiel, stellte Beckenbauer fest. Jetzt habe man ein Mittelfeld mit Schweinsteiger, Khedira und Kroos, das nicht besser sein könnte. „Deswegen hat Jogi Philipp Lahm wieder nach rechts auf die Außenverteidigerbahn gezogen. Also, Löw hat alles, alles richtig gemacht.“
+++ Beckenbauer nicht beim WM-Finale – „Habe mich sehr geärgert“ +++
11.51 Uhr: Franz Beckenbauer wird auch nach dem Finaleinzug des deutschen Nationalteams nicht zum WM-Endspiel nach Rio de Janeiro fliegen. „Natürlich wäre ich gerne dabei. Wolfgang Niersbach hat am Tag nach dem Halbfinale noch einmal angerufen und mich eindringlich gebeten, doch noch nach Rio zu kommen. Ich sagte ihm, dass ich anders geplant habe, weil ich einige Leute dort einfach nicht sehen kann und will“, sagte Beckenbauer in einem am Freitag auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) veröffentlichten Interview.
Der 68-Jährige war zuletzt von der Ethikkommission des Weltverbandes wegen „mangelnder Kooperation“ bei Ermittlungen zur Doppelvergabe der WM 2018 an Russland und 2022 an Katar für 90 Tage von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden. Nach der Beantwortung eines Fragenkatalogs hatte die FIFA diesen Bann wieder aufgehoben. Natürlich sei das Maracanã „etwas ganz Besonderes“, sagte Beckenbauer. „Doch über die Ungerechtigkeit, die mir kürzlich widerfahren ist, habe ich mich sehr geärgert. Daraus resultiert meine Entscheidung, nicht dorthin zu fliegen“, sagte Beckenbauer. Beim Finale am Sonntag (21.00 Uhr/ARD) gegen Argentinien werde er „wie bisher mit der Familie vor dem Fernseher sitzen, total verkleidet mit Hut, Trikot, Schal und allem Drum und Dran. Das passt wunderbar.“
+++ Bahnfreifahrten bei deutschem WM-Sieg +++
11.40 Uhr: Wird Deutschland Weltmeister, dürfen Tausende Bahn-Kunden an diesem Dienstag umsonst in den Fernzügen reisen – zum Beispiel zum Empfang der Nationalelf in Berlin. Die Bahn stockte am Freitag ihr Angebot für die 135.000 Inhaber der Sieger-Bahncard entsprechend auf, unabhängig davon, ob die Kunden beim Kauf auf Deutschland getippt haben. Dies teilte die Deutsche Bahn per Pressemittelung mit.
Bahnchef Rüdiger Grube rechnet mit dem Titel. „Ich tippe auf ein 2:0 für Deutschland“, sagte Grube nach Angaben eines Sprechers. „Alles spricht für die deutsche Elf: Teamgeist, mentale Stärke, Effizienz bei der Chancenverwertung und ein überragender Torwart.“
Die Sieger-Bahncard wurde bis zum Ende der WM-Gruppenphase verkauft. Sie gilt vier Monate und verlängert sich automatisch, wenn der Kunde nicht kündigt. Wer beim Kauf den Weltmeister richtig getippt hat, bekommt die Folgekarte für ein Jahr umsonst. Die meisten Käufer – fast die Hälfte – setzte nach Bahnangaben auf Deutschland.
+++ Nur sieben Wochen nach WM-Finale: DFB schon wieder gegen Argentinien +++
11.09 Uhr: Nach der WM ist vor der EM: Nur sieben Wochen nach dem WM-Finale trifft die deutsche Nationalmannschaft schon wieder auf Argentinien. Wenn am 3. September in Düsseldorf das erste Länderspiel der neuen Saison angepfiffen wird, bekommt es die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes wie am Sonntag in Rio de Janeiro mit Lionel Messi & Co. zu tun. Für das DFB-Team ist die Neuauflage des Endspiels ein Härtetest für die Qualifikation zur EM-Endrunde 2016 in Frankreich. Denn schon vier Tage später steht in Dortmund das erste Spiel der Qualifikationsgruppe D gegen Schottland an.
+++ Magath glaubt fest an WM-Titel für Deutschland +++
10.56 Uhr: Trainer Felix Magath hat nicht den geringsten Zweifel am Erfolg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im WM-Finale gegen Argentinien am Sonntag. „Ich weiß gar nicht, ob ich mir das angucke. Für mich ist das Ergebnis klar“, sagte Magath, der auf einen 3:0-Sieg der DFB-Elf tippt, scherzend in der ZDF-Sendung „maybrit illner“.
Unabhängig vom Ergebnis könne das Team von Bundestrainer Joachim Löw nach Ansicht von Magath, der 1986 im WM-Finale gegen Argentinien (2:3) als Verlierer vom Platz ging, bereits stolz auf die eigene Leistung sein. Die DFB-Elf habe „Großartiges“ erreicht und sei in der Heimat „gern gesehen“, egal, wie es ausgehe.
Auch der ehemalige deutsche Nationaltorwart Toni Schumacher rechnet mit einem Erfolg. „Ich bin jetzt fest davon überzeugt, dass wir das Spiel gegen Argentinien gewinnen“, sagte der 60-Jährige.
+++ Di María wieder im Training +++
10.43 Uhr: Deutschland muss sich womöglich doch auf einen Einsatz des argentinischen Offensivkünstlers Ángel di María einstellen. Der 26-Jährige, der im Halbfinale gegen die Niederlande (4:2 im Elfmeterschießen) nur unterstützend auf der Bank saß, absolvierte am Donnerstag ein Lauftraining mit einer Intensität von 60 bis 80 Prozent. Das teilte der argentinische Verband auf seiner Internetseite mit.
Di María war beim Sieg der Albiceleste gegen Belgien im Viertelfinale (1:0) wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel in der 33. Minute ausgewechselt worden. Zuvor hatte der Teamkollege von Nationalspieler Sami Khedira bei Real Madrid die Gauchos gegen die Schweiz ins Viertelfinale geschossen (1:0 n.V.). Di María gilt als kongenialer Partner von Superstar Lionel Messi.
+++ Albig will WM-Sieg mit Familie feiern +++
10.20 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig tippt für das WM-Finale gegen Argentinien auf ein 3:1 für Deutschland. Er schaue sich das Endspiel am Sonntagabend zu Hause an und wolle den Erfolg dann auch dort mit seiner Familie feiern, sagte der SPD-Politiker. Vor der Weltmeisterschaft hatte Albig noch Brasilien als großen Favoriten gesehen und dem deutschen Team nicht viel zugetraut. „Wahrscheinlich werde ich nach dem Endspiel ähnlich erschöpft sein wie die Mannschaft“, sagte Albig. „Ich rege mich immer so auf.“ Vom Finalsieg gegen Argentinien im Jahr 1990 hat Albig noch gut das Bild des einsam über den Platz gehenden Teamchefs Franz Beckenbauer in Erinnerung. „Ein hartes, ein enges Spiel mit einem späten Elfmetertor. Brehme kalt wie Eis in der 85. Minute. Ich hoffe, diesmal müssen wir nicht so lange warten.“ Ansonsten blieb beim Kieler Regierungschef von jener WM in Italien vor allem die Lama-Attacke von Frank Rijkaard mit den folgenden roten Karten gegen den Holländer und „skandalöserweise“ auch gegen den angespuckten Rudi Völler haften.
+++ Gisele Bündchen bringt den Pokal +++
9.02 Uhr: Am Sonntag ist „D-Day“: Der Fußball-WM-Pokal wird aus einem Tresor ins legendäre Maracana-Stadion von Rio de Janeiro gebracht, noch einmal auf Hochglanz poliert und dann feierlich aufgebaut. Brasiliens Topmodel Gisele Bündchen und Spaniens Fußball-Idol Carles Puyol werden die Trophäe vor Beginn des Endspiels auf den Platz bringen. Irgendwann am Abend werden dann deutsche oder argentinische Spieler nach 90 oder 120 Minuten oder gar erst nach dem Elfmeterschießen die Trophäe in die Höhe stemmen. Es wird jedoch ein kurzes Vergnügen für den neuen Fußball-Weltmeister bleiben.
Denn schon bald nach den Feierlichkeiten kehrt das laut Fifa 36,6 Zentimeter hohe und 6175 Gramm schwere Original aus 18-karätigem Massivgold in die Zentrale nach Zürich zurück. Sicher verwahrt in einem Safe bis zur WM 2018 in Russland. Der neue Titelträger erhält eine Kopie, die insgesamt elfte. Zwei Repliken stehen schon im Foyer der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt/Main für die Titel 1974 und 1990. Auch Argentinien (1978 und 1986) hat zwei Nachbildungen erhalten.
Die Gauchos erhielten 1978 und 1986 jeweils die 1974 erstmals vergebene WM-Trophäe, Deutschland 1974 und 1990. Dafür durfte 1954 Kapitän Fritz Walter noch den Coupe Jules Rimet vom damaligen Fifa-Präsidenten Rimet höchstpersönlich in Empfang nehmen. Als der damalige deutsche Kapitän Franz Beckenbauer 1974 den vom italienischen Künstler Silvio Gazzaniga entworfenen Cup 1974 in München nach dem Finalsieg gegen die Niederlande (2:1) in die Höhe reckte, war der Pokal umgerechnet 24.224 Euro wert. Nach Angaben der Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF) beträgt der materielle Wert wegen des gestiegenen Goldpreises inzwischen 114.654 Euro.
Der italienische Bildhauer Gazzaniga aus Mailand hatte die Trophäe 1971 designed, da die Brasilianer den Vorgänger, den Coupe Jules Rimet, nach ihrem dritten Titel 1970 in Mexiko behalten durften. Bis zur WM 2038 wird das Kunstwerk noch um die Erde reisen. Für insgesamt 17 Weltmeister-Gravuren ist Platz auf dem Sockel, elf Titelträger werden nach dieser WM verzeichnet sein. Das Original geht aber nicht mehr in den Besitz eines Nationalverbandes über – auch nicht nach dem dritten Gewinn der Trophäe. „Das Original des WM-Pokals bleibt stets im Besitz der FIFA und kann nicht dauerhaft von einem Land gewonnen werden“, heißt es im Reglement der Fifa, die Nachbildung wird lediglich als WM-Siegerpokal bezeichnet.
+++ Putin sitzt zum Finale im Stadion +++
8.26 Uhr: Zu den Staatsgästen im Stadion wird am Sonntag auch Russlands Präsident Wladimir Putin zählen. Der Kremlchef beginnt am Freitag auf Kuba einen mehrtägigen Besuch in Lateinamerika. Von Havanna aus reist er ins argentinische Buenos Aires weiter. Am 13. Juli wird er dann zum WM-Finale in Rio de Janeiro erwartet. Russland ist 2018 nächster Gastgeber der WM. Zum Abschluss seines Besuchs nimmt Putin am Treffen der Brics-Gruppe am 15. und 16. Juli in Fortaleza und Brasilia teil.
+++ Argentinien muss für PK-Boykott zahlen +++
8.08 Uhr: Argentinien ist von der Fifa zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt worden. Wegen mehrerer Verstöße gegen die Regularien des Weltverbandes muss der argentinische Verband 300.000 Schweizer Franken (rund 247.000 Euro) zahlen. Die Fifa-Disziplinarkommission ahndete mit dem am Donnerstag gefällten Urteil, dass die Südamerikaner zu den Pressekonferenzen vor den Partien gegen Nigeria, die Schweiz und Belgien jeweils keinen Spieler entsandt hatten. Dies ist neben dem Auftritt der Nationaltrainer Pflicht.
+++ Adidas hält neue DFB-Trikots parat +++
8.01 Uhr: Schon vor dem Finale zwischen Deutschland und Argentinien steht Europas größter Sportartikelhersteller Adidas als Gewinner der Fußball-WM fest. Beide Endspielteilnehmer werden von dem Unternehmen aus Herzogenaurach ausgestattet. „Für uns ist es super gelaufen. Wir werden davon profitieren, egal welche Mannschaft gewinnt, weil beides Adidas-Teams sind“, sagte eine Sprecherin.
Nach Abendblatt-Informationen sollen die neuen Fan-Trikots nur wenige Tage nach dem Finale in den Handel kommen. Das Unternehmen habe bereits neue DFB-Modelle mit einem vierten Stern, der für die Anzahl der WM-Titel steht, auf Lager. „Wir sind für den Erfolgsfall vorbereitet“, sagte ein Sprecher dem Blatt. „Erste Trikots werden im Laufe der nächsten Woche im Handel erhältlich sein“. Bei einem Triumph der Argentinier bringt das fränkische Unternehmen ebenfalls neue Trikots – in diesem Fall mit einem dritten Stern – auf den Markt.
+++ Das ist der TV-Fahrplan für den Sonntag +++
7.52 Uhr: ARD: 20.15-21 Uhr live: Fußball, WM in Brasilien: Berichte, Hintergründe und Interviews
21-0 Uhr live: Fußball, WM in Brasilien, Finale: Deutschland – Argentinien
0-0.30 Uhr live: Fußball, WM in Brasilien: WM Club
ZDFinfo: 8-8.45 Uhr live: Fußball, WM in Brasilien: WM kompakt: Alle Spiele vom Vortag
Eurosport: 18.45-18.55 Uhr live: Fußball, WM in Brasilien: Bom Dia Rio – Tagesausblick
19.30-20.00 und 23.00-23.35 Uhr live: Fußball, WM in Brasilien: Copacabana – Eurosport WM Studio: Expertenrunde
+++ Stadionmeister Baffoe muss Sympathien verbergen +++
7.19 Uhr: Wenn Anthony Baffoe seinen Arm nicht senkt, dann rollt kein Ball im legendären Maracanã. Der frühere Bundesliga-Profi des 1. FC Köln und von Fortuna Düsseldorf wird auch am Sonntag in Brasiliens Fußball-Heiligtum um Punkt 16 Uhr Ortszeit dem Schiedsrichter das Signal zum Anpfiff geben.
Für die Fifa ist Baffoe wie schon beim Confederations Cup 2013 als sogenannter Match-Koordinator für die Abwicklung der Spiele zuständig. „Das ist eine unglaublich spannende Aufgabe, vielfältig. Es hängt alles dran. Man muss die Abläuf im Griff haben“, sagte Baffoe. Die Tätigkeit beschränkt sich nicht allein auf die Kommunikation mit den Schiedsrichtern. Baffoe muss schon im Spielertunnel schauen, dass alles funktioniert, bevor die Akteure auf den Platz gehen. „Ich habe gewisse interkulturelle Fähigkeiten“, berichtet der Diplomatensohn über einen Vorteil seiner multikulturellen Herkunft bei seinem WM-Job.
Die Sympathien für Deutschland müssen am Sonntag ruhen. Das sah vor einer Woche noch ganz anders aus. Herzlichst scherzte Baffoe vor dem Frankreich-Spiel der deutschen Mannschaft mit Bastian Schweinsteiger und Co. auf dem Rasen des Maracanã.
+++ Neymar positioniert sich klar für Argentinien +++
6.49 Uhr: Brasiliens verletzter Superstar Neymar drückt im Finale Argentinien die Daumen – wegen Lionel Messi. „Das kommt euch vielleicht komisch vor, dass ein Brasilianer für Argentinien ist, aber ich bin nicht für Argentinien. Ich bin für Messi“, sagte der 22-jährige Stürmer bei einer Pressekonferenz in Teresópolis. „Wenn ihr so wollt, bin ich Fan des Messi Fußball Clubs.“
Neymar und Messi spielen zusammen beim FC Barcelona. „Argentinien und Deutschland haben sich dieses Finale verdient“, meinte der Brasilianer. Er habe mit Messi und Javier Mascherano zwei Clubkollegen im argentinischen Team. „Ich wünsche meinen Freunden Glück und hoffe, dass sie gewinnen“, ergänzte er. „Messi ist eine Person, die früher mein Idol war, und die ich heute noch mehr bewundere, je mehr ich ihn jeden Tag erlebe.“
+++ Saarland-Chefin hat auch eine Meinung +++
6.30 Uhr: Aus der Reihe „Wo schauen Politiker das Finale?“: Annegret Kramp-Karrenbauer, saarländische Ministerpräsidentin und Fußballnärrin, rechnet mit einem knappen Sieg der Deutschen bei der Fußball-WM. Das Endspiel gegen Argentinien am Sonntag werde „sehr eng und schwer, jedenfalls kein 7:1-Sieg mehr“, sagte die 51-Jährige der dpa in Saarbrücken. Die Chancen seien aber so gut wie lange nicht mehr. „Es ist wichtig, dass wir uns von dem 7:1 gegen Brasilien nicht berauschen lassen“.
Kramp-Karrenbauer will das Endspiel am Sonntag zu Hause zusammen mit ihrer Familie schauen – es sei denn, sie müsse noch an ihrer Regierungserklärung arbeiten, die sie am Mittwoch im Landtag in Saarbrücken abgeben will. „Dann wird es wie beim Halb- und beim Viertelfinale mein Schreibtisch in der Staatskanzlei sein.“