Hamburg. Der Ersatz für Aljoscha Kemlein steht fest und kommt vom SC Freiburg. Was passiert mit dem Shootingstar der Hamburger?
„Non, merci.“ Die Frage, ob man ein weiterer von bereits drei Millionen Abonnenten des Newsletters der neuesten Artikel vom Onlineportal „Foot Africa“ werden möchte, ist noch simpel zu beantworten.
Wer kein Französisch spricht, stößt darüber hinaus allerdings schnell an seine Grenzen auf der Internetseite, die über Fußball in nahezu allen afrikanischen Ländern berichtet. Zudem beleuchten die Redakteure international agierende afrikanische Spieler, zusammengefasst in der Rubrik „Europa“ – es sei denn, sie spielen in der Bundesliga, die offenbar hoch im Kurs steht und eine eigene Kategorie bekommt.
FC St. Pauli: Robert Wagner wird ausgeliehen
Und da wird nun bald zu lesen sein, dass der FC St. Pauli Robert Wagner ausleiht. Wie der „Kicker" zuerst berichtete, will der Kiezclub den 20 Jahre alten Mittelfeldspieler vom SC Freiburg für eine Saison holen.
Der U-21-Nationalspieler könnte die Rolle von Aljoscha Kemlein einnehmen. Bereits in der abgelaufenen Spielzeit verliehen ihn die Breisgauer, da noch an Zweitligist Greuther Fürth. Nun soll die nächst höhere Stufe erprobt werden.
Verkauf von Elias Saad nicht ausgeschlossen
Bereits auf „Foot Africa" zu lesen war, dass Elias Saad vom FC St. Pauli vor einem Wechsel zum VfL Wolfsburg steht. Ein erstes Angebot hätte der Tabellenzwölfte der abgelaufenen Saison bereits abgegeben, aber die Hamburger hätten abgelehnt und würden mindestens fünf Millionen Euro fordern.
Es wäre denkbar, „Foot Africa“ habe die Information am Rande der Vorbereitung der tunesischen Nationalmannschaft, bei der sich Saad momentan befindet, auf die WM-Qualifikationsspiele gegen Äquatorialguinea (5. Juni) und in Namibia (9. Juni) aufgegriffen – wäre der 24-jährige Wilhelmsburger in den vergangenen Tagen nicht auch schon zum 1. FC Union Berlin, dem FC Getafe (Spanien) und FC Southampton (England) geschrieben worden.
Interesse aus der Bundesliga an St.-Pauli-Angreifer
Auch in Wolfsburg läuft die Spur ins Leere. Der VfL verfügt bereits über genügend Flügelstürmer, sagt „Non, merci“ zu Saad und muss ohnehin erst einmal einen neuen Geschäftsführer installieren. Mit dem Dänen Peter Christiansen (49) sind sich die Niedersachsen zwar bereits einig, mit dessen Verein FC Kopenhagen müssen allerdings noch finale Modalitäten geklärt werden.
Mit Saad hingegen ist nichts zu klären. Vorerst. Dass der Linksaußen nach seinem raketenhaften Aufstieg von der Regionalliga in die Bundesliga innerhalb von nur eineinhalb Jahren Interesse auf sich gezogen hat, ist keine Überraschung. Und dass er angesichts seines bis 2026 gültigen Vertrags tatsächlich ein Preisschild im mittleren siebenstelligen Bereich trägt, ebenfalls nur nachvollziehbar.
Verpflichtung von Scott Banks eine Preisfrage
Würde dieser Wert von einem Club aufgerufen, könnte St. Pauli aber sehr wohl ins Grübeln geraten. Unverkäuflich sei Saad jedenfalls nicht, ist aus internen Kreisen der Hamburger zu hören. Es wäre zwar ein Verlust, jedoch einer, der mit der eingenommen Summe sowie auch dem vorhandenen Personal ersetzt werden könnte.
Rechtsaußen Oladapo Afolayan (26) würde die Seite wechseln, als Rechtsfuß dort ohnehin gut in die Vorstellungen von Cheftrainer Fabian Hürzeler (31) passen. Über rechts könnte Scott Banks (22) auflaufen, dessen feste Verpflichtung von Crystal Palace nur noch eine Sache der Preisfeilscherei zu sein scheint. Ein definitives „No, thanks“ der Engländer dürfte sich St. Pauli nicht mehr einhandeln.
Aljoscha Kemlein wird zu Union Berlin zurückkehren
„Nein, Danke“ sagt hingegen Union Berlin bezüglich einer Verlängerung der Leihe von Aljoscha Kemlein. „Es ist klarer Wunsch des Präsidiums, ihn in die erste Mannschaft zu integrieren“, sagte Union-Präsident Dirk Zingler (59). Nachdem es bei den Hauptstädtern in der jüngeren Vergangenheit kaum Talente aus der eigenen Jugend in den Profikader geschafft hatten, soll der 19-Jährige nun als Vorbild für kommende Jahrgänge dienen.
„Der Anfang ist gemacht. Aljoscha Kemlein ist ein sehr gutes Beispiel. Diese Qualität ist nicht vom Himmel gefallen, sondern in unserem Nachwuchsleistungszentrum entstanden“, sagte Zingler. Auch ein Verkauf, über den St. Pauli zumindest nachgedacht haben soll, dürfte unwahrscheinlich geworden sein, da beide Clubs nun direkte Bundesliga-Konkurrenten sind.
Vertrag von Etienne Amenyido wird nicht verlängert
Nicht in die Bundesliga wird es dagegen für Etienne Amenyido gehen. Der auslaufende Vertrag des 26 Jahre alten, zwar schnellen, aber auch verletzungsanfälligen Angreifers wird nicht verlängert.
Wahrscheinlich trifft dies auch auf seinen Sturmkollegen Andreas Albers zu. Eine finale Entscheidung über die Zukunft des 34-jährige Dänen ist jedoch noch nicht getroffen. Mit Ersatztorwart und Mannschaftsratsmitglied Sascha Burchert (34) dürfte die Zusammenarbeit hingegen voraussichtlich fortgesetzt werden.
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Saad schien am Sonntag andere Probleme zu haben. Bei Instagram postete er ein Foto von einem offensichtlich sehr schweißtreibenden Training mit Tunesien. Extraschicht gefällig? „Non, merci.“