Hamburg. Zehntausende feierten den Bundesliga-Aufstieg und die Zweitliga-Meisterschaft der Kiezkicker. Im Blog können Sie alles nachlesen.
Nach dem Aufstieg ist vor der Party: Am Pfingstmontag feierte der FC St. Pauli in Hamburg mit seinen Fans die Rückkehr in die Bundesliga. Los ging es um 13.30 Uhr mit einer Demonstration für Demokratie und Clubkultur. Anschließend empfing Bürgermeister Peter Tschentscher die Mannschaft im Rathaus, bevor sich das Geschehen auf den Kiez verlagerte.
Dort sind im Rahmen eines Festivals ab 14.30 Uhr die DJs und Bands König Boris (ehemals Fettes Brot), Thees Uhlmann, Le Fly, Talco, Bosse, Bangerfabrique und – als Überraschungsgäste – Deichkind aufgetreten. Um 17.50 Uhr kam die Mannschaft auf die Bühne und erhielt dort die Trophäe für die Zweitligameisterschaft. Bis 23 Uhr wurde noch gefeiert. In diesem Newsblog können Sie alles zur Aufstiegsfeier noch einmal nachlesen.
FC St. Pauli feiert den Aufstieg in Hamburg – die Übersicht
- St.-Pauli-Trainer Hürzeler will Copa América und French Open erleben
- St.-Pauli-Kapitän Irvine: „Das wird uns ewig verbinden“
- „St. Pauli hat die Schale“ – und Treu das Mikrofon
- FC St. Pauli: Halligalli bei der Aufstiegsfeier auf dem Kiez
- FC St. Pauli: Fans brennen vor Aufstiegsfeier Feuerwerk ab
- FC St. Pauli zeigt sich nun doch auf dem Rathausbalkon
- FC St. Pauli: Buterfas-Frankenthal hält bei Demo bewegende Rede
- St.-Pauli-Kapitän Irvine: „Heute werden wir sehr hart feiern“
- FC St. Pauli wird von Peter Tschentscher im Hamburger Rathaus gewürdigt
- St.-Pauli-Fans trotzen Platzregen auf dem Rathausmarkt
- St.-Pauli-Fahne schmückt Hamburger Rathaus
- Hommage an Kulttrikot: FC St. Pauli stellt Bundesliga-Outfit vor
- FC St. Pauli bietet Shuttleservice für Mobilitätseingeschränkte
- St. Pauli feiert Zweitligameisterschaft in Wiesbaden mit Imitat
- FC St. Pauli: Spieler feiern schon in der Nacht den Aufstieg
St.-Pauli-Trainer Hürzeler will Copa América und French Open erleben
Aufstiegstrainer Fabian Hürzeler hat auch nach der Meisterschaft mit dem FC St. Pauli in der 2. Bundesliga noch nicht genug Fußball gesehen. „Mein Ziel ist es, die Copa América mitzuerleben. Daher gehe ich nach Amerika“, kündigt der 31-Jährige am Rande der Meisterparty auf dem Spielbudenplatz bei Antenne Rock an. Doch damit nicht genug: Für seinen Sportsommer 2024 plant Hürzeler auch einen Ausflug zu den French Open der Tennisprofis in Paris.
Die südamerikanische Kontinentalmeisterschaft findet zeitgleich zur EM in Deutschland in den USA statt. Aus Hürzelers Mannschaft ist kein Spieler dabei. Ob er sich nach Verstärkungen für den Kader umschaut, verrät der Erfolgstrainer nicht. Die Planung für die Bundesliga sei ohnehin schon „in vollem Gange“. Nach den Feierlichkeiten und einem Tag „ohne Termine“ will Hürzeler „akribisch weiterarbeiten“.
St.-Pauli-Trainer Hürzeler an die Fans: „Was ihr geleistet habt …“
St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler stimmt auf der Bühne ein Loblied auf die Mannschaft an: „Der Titel ist etwas unfassbar Besonderes, speziell nach dem gestrigen Spiel habe ich die Bedeutung der Meisterschaft gespürt. Das Spiel war ein Spiegelbild der Saison, wir haben Widerstände angenommen. Die Mannschaft ist keine Ich-AG, uns zeichnet ein Wirgefühl aus.“
So feiert der FC St. Pauli in Hamburg den Bundesliga-Aufstieg
Dann wendet er sich an die Fans: „Was ihr diese Saison geleistet habt, wie ihr uns unterstützt habt, ihr seid dafür verantwortlich, dass diese Mannschaft aufgestiegen ist. Wenn wir weiter demütig und bescheiden bleiben und unsere Werte leben, dann können wir auch in der ersten Liga bestehen.“ Dann stimmt er das Lied vom Anfang („Wir schießen Rostock ab…“) an.
Anschließend singt Thees Uhlmann singt sein Lied „Das hier ist Fußball“, teilweise leicht umgedichtet für Fabian Hürzeler. Markante Zeile des Lieds: „Würde es gehen, würde ich dich umarmen.“ Die Mannschaft zieht derweil ins Schmidts Tivoli weiter.
St.-Pauli-Kapitän Irvine: „Das wird uns ewig verbinden“
Auf der Bühne ordnet Jackson Irvine den Erfolg ein: „Wir haben zusammen etwas Besonderes kreiert, das für immer bleibt. Mitspieler kommen und gehen, aber das wird uns ewig verbinden.“ Verteidiger Hauke Wahl nennt einen Schlüsselmoment: „Nach dem Pokalspiel gegen Düsseldorf habe ich gesehen, wie die Jungs bis zum Ende gefightet haben, da wusste ich genau, wir werden es schaffen. Jetzt sind wir so unfassbar glücklich.“
Johannes Eggestein freut sich jetzt auf die Bundesliga-Duelle mit seinem Bruder Maximilian vom SC Freiburg und seinem Ex-Verein Werder Bremen. „Bei unserem Team passt eins zum anderen, alle haben ihre Leidenschaft in diese Saison gelegt. Dafür bin ich sehr dankbar.“
Connor Metcalfe präsentiert sich den Fans als Feierbiest mit ramponierter Stimme: „Es ist unglaublich, als Meister aufzusteigen. Wir alle verdienen es. Der Höhepunkt der Party war es, aufzusteigen, meine Schuhe auszuziehen, daraus Bier zu trinken und die ganze Nacht zu feiern.“
„St. Pauli hat die Schale“ – und Treu das Mikrofon
Um 17.50 Uhr, fünf Minuten später als geplant, tritt die Mannschaft auf die Bühne. „Wir hol’n die Meisterschaft und schießen Rostock ab. DFB-Pokal ist uns scheißegal“, singen Team und Fans, orchestriert von Verteidiger Karol Mets. Dann übergibt DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel – er wird mit Pfiffen bedacht – die Trophäe für die Meisterschaft. „Bambule, Randale, St. Pauli hat die Schale“, wird gerufen.
Bei der anschließenden Medaillenzeremonie übernimmt der verletzte Philipp Treu die Moderation und ruft die Spieler einzeln auf. Nette Verwechslung: Treu ruft „den Weltmeister Eric“ auf, die Fans antworten aber fälschlicherweise „Smith“ anstelle von da Silva Moreira.
Am Ende wird unter großem Jubel der Kapitän Jackson Irvine aufgerufen. Es folgen die Trainer. Erst Marco Knoop, dann Peter Nemeth. Und natürlich jetzt Fabian Hürzeler. Über dem Spielbudenplatz liegt inzwischen strahlender Sonnenschein.
FC St. Pauli: Halligalli bei der Aufstiegsfeier auf dem Kiez
Während der Demo-Zug die letzten 100 Meter in Richtung Molotow bestreitet, ist auf der Reeperbahn schon ordentlich Halligalli: Wer hier von A nach B kommen möchte, braucht Geduld. Ab 17 Uhr steht der Seemannschor Hannover auf der Bühne. Die Partyfläche auf dem Spielbudenplatz vor der Bühne ist bereits komplett gefüllt und jetzt abgesperrt.
Der Demonstrationszug endet vor dem Molotow: die meisten St.-Pauli-Fans sind wohl schon vorher Richtung Reeperbahn abgebogen – doch ein paar sind noch da und hören den Redebeiträgen zu. „Der Erhalt unserer Clubkultur ist unser Anliegen“, so eine Sprecherin des Vereins Clubkombinat Hamburg. Der Abriss der Clubs an der Sternbrücke und des Molotows sei fatal: Freie Räume für Kultur in Hamburg seien rar, und wenn es sie gebe, seien sie zu teuer.
Die Sprecherin ruft dazu auf, die noch vorhandenen Räume der Clubkultur zu nutzen und feiern zu gehen. Gegen 17.20 Uhr begeben sich die Wagen zum Spielbudenplatz, die Demonstration ist vorüber.
FC St. Pauli: Fans brennen vor Aufstiegsfeier Feuerwerk ab
Beim Johannes-Brahms-Platz legt der Demo-Zug eine Pause sein. Viele Fans nutzen die Zeit, um sich um ihre volle Blase zu kümmern – zulasten des anliegenden Parks Planten un Blomen. Während die ersten beiden Wagen kräftig feiern, sind am letzten Wagen politische Redebeiträge zu hören.
Gegen 16.15 bewegt sich der Zug weiter. Wegen der knappen Zeit muss der Mannschaftswagen früher abbiegen, wie eine Demo-Sprecherin verkündet. Und eine Warnung an Familien mit Kindern: An der Feldstraße werde wohl viel Pyrotechnik gezündet, so die Sprecherin.
Beim Jolly Roger, der Traditionskneipe des FC St. Pauli, wird noch mal einer draufgesetzt: Unzählige rote Pyrotechnik-Stangen werde emporgehalten, ein glitzerndes Feuerwerk schießt in den Himmel.
FC St. Pauli: Feuerwerk bei Demo-Zug zum Spielbudenplatz
Auf dem Weg vom Rathausmarkt zur Aufstiegsfeier auf dem Spielbudenplatz feiert St. Paulis Team zum Song „Freed from Desire“ von Gala, begleitet von den Fans. Auf dem Umzug herrscht äußerst ausgelassene Stimmung. Voller Inbrunst stimmen die Spieler „We Are the Champions“ von Queen an. Auf der Ludwig-Erhard-Straße werden Feuerwerk und Pyrotechnik gezündet.
Kapitän Jackson Irvine setzt sich oben auf das Gerüst des Demo-Wagens. Mit rosa Sonnenbrille auf dem Kopf und Bierdose in der Hand feiert er mit den Fans. Das Wetter meint es mittlerweile gut: Die Sonne lässt sich immer öfter blicken, Regentropfen fallen nur noch vereinzelt vom Himmel. Die Laune der St. Paulianer steigt, genauso wie der Pegel.
St. Pauli Theater gratuliert dem „erstklassigen“ FC zum Aufstieg
Auch das St. Pauli Theater auf dem Spielbudenplatz steht am Pfingstmontag ganz im Zeichen des Kiezclubs. Braun-weiße Fahnen und das Vereinswappen wehten an der Fassade. Auf dem Laufband über dem Eingang war zu lesen: „Erstklassige Unterhaltung auf dem Kiez gratuliert dem erstklassigen FC St. Pauli.“
FC St. Pauli zeigt sich nun doch auf dem Rathausbalkon
Entgegen der ursprünglichen Planung zeigt sich die Mannschaft nun auf den Rathausbalkon. Unter Jubel und „Die Nummer eins der Stadt sind wir“-Gesängen lässt sich der Zweitligameister von seinen Fans feiern, die im wahrsten Sinne des Wortes zu ihnen heraufschauen. Eine silberne Scheibe geht von Spieler zu Spieler – ein Imitat der Meisterschale. Das Original wollen sie erst auf dem Spielbudenplatz in Empfang nehmen.
Sportstaatsrat Christoph Holstein hatte noch am Sonntag erklärt, St. Pauli habe auf einen Auftritt auf dem Rathausmarkt verzichtet.
FC St. Pauli: Buterfas-Frankenthal hält bei Demo bewegende Rede
„Unsere Demokratie ist noch nie so gefährdet wie jetzt“, ruft der Ivar Buterfas-Frankenthal den Demonstrierenden zu. Als er 13 Jahre alt war, hieß der heutige Rathausmarkt noch Adolf-Hitler-Platz, wie er erzählt. Laute Buhrufe aus der Zuhörerschaft.
Der Holocaustüberlebende hält eine bewegende Rede über die dunkle Vergangenheit Deutschlands, über seine eigenen Erfahrungen und seine Besorgnis über die aktuellen Entwicklungen und die AfD. Doch er ist zuversichtlich, dass die Deutschen ein „Viertes Reich“ nicht zulassen werden. Wir wollen unseren Kindern und Kindeskindern diese wunderschöne Bundesrepublik Deutschland so zurücklassen, wie sie jetzt ist. Zusammen können wir den Sumpf austrocknen“, so der 91-Jährige.
Anhaltender Applaus. In wenigen Minuten wird der Demonstrationszug starten. Beim Molotow wird die letzte Kundgebung stattfinden.
Nach Gewitter bei St.-Pauli-Demo: Rathausmarkt füllt sich wieder
Während der Regen etwas Barmherzigkeit zeigt und weniger wird, kommen zwei von „Omas gegen Rechts“ auf die Bühne. „Lieber FC St. Pauli, du stehst für alles, was uns heilig ist: für einen anderen Fußball, für andere Werte“, heißt es. Menschenhass und Hetze wolle man in Abseits stellen, stattdessen solle Gerechtigkeit und Demokratie walten. „Übrigens: Die halbe Bundesliga wäre wohl nicht da, wenn die AfD, wie sie es gerne hätte, migrantische Mitbürger deportieren würde“, sagt eine Sprecherin.
Zustimmende Rufe aus der Menge. So langsam füllt sich der Platz wieder. Mobile Verkäufer verteilen fleißig Astra-Flaschen. Dazu passend finden die Rednerinnen ihre Abschiedsworte: „Egal ob Astra oder Holsten: St. Pauli knallt am dollsten!“
Sportsenator Grote: Sohn malte St.-Pauli-Bild
Sportsenator Andy Grote witzelte nach dem Jubelapplaus im Rathaus: „So ist die Stimmung nicht immer hier.“ Dann erzählt er von seinem sechseinhalbjährigen Sohn, der am Morgen ein St.-Pauli-Bild gemalt habe. Überschrift: „Das Herz von St. Pauli ist in uns.“ Grote: „Sport hat eine unglaubliche Kraft – auch hier in Hamburg.“
Für ihn persönlich sei es der vierte Aufstieg mit St. Pauli, sagte Grote: „Aber ich bin mir sicher, dass es mehr als nur ein kurzer Ausflug in die Bundesliga sein wird. Respekt vor dieser sensationellen Saisonleistung – und auch von der kontinuierlichen Arbeit. Vor der sehr komplexen Arbeit des Trainers, vor der Mannschaft. Die Struktur und die Substanz bei St. Pauli stimmen.“
Für Grote weist die Rolle des FC St. Pauli über den Sport hinaus: „Der mitgliedergetragene Sportverein ist etwas Urdemokratisches. Auch jetzt kommt es wieder auf den Sport an. Und der FC St. Pauli ist ein Verein, der schon immer die Werte, die Haltung, das Selbstverständnis, wie wir miteinander sein wollen in der Gesellschaft, sehr aktiv transportiert hat und zu einem zentralen Anliegen gemacht hat. Das unterscheidet den FC St. Pauli von vielen, vielen anderen Sportvereinen im Profibereich. Und gerade jetzt brauchen wir die Gemeinsamkeit aller demokratischen Kräfte in unserer Gesellschaft.“
St.-Pauli-Kapitän Irvine: „Heute werden wir sehr hart feiern“
Bevor St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine als letzter Redner nach vorn geht, stimmt Präsident Oke Göttlich den Gesang an: „Die Nummer eins der Stadt sind wir.“ Der ganze Saal grölt mit – nur der Bürgermeister nicht … Zum Abschluss gibt es noch Sekt. Die Spieler greifen zu.
Dann spricht Irvine: „Vielen Dank, dass wir heute hier sein dürfen, an diesem besonderen Ort. Dieses Team ist besonders. Und das ist für uns die Belohnung heute. Heute werden wir sehr hart feiern – danke noch mal!“
FC St. Pauli wird von Peter Tschentscher im Hamburger Rathaus gewürdigt
Ehre, wem Ehre gebührt: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher empfängt den FC St. Pauli im Rathaus. In seiner vierminütigen Rede würdigt er nicht nur die sportliche Leistung des Clubs: „St. Pauli steht nicht nur für guten Fußball, sondern er hat auch eine kritische Haltung. Er positioniert sich gegen die Kommerzialisierung des Sports, hat klare politische Botschaften gegen Diskriminierung. Angesichts der zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft, des Erstarkens von Populisten und Extremisten, kommt der Aufstieg des FC St. Pauli zur genau richtigen Zeit. Denn er steht wie kein anderer Verein in Deutschland für Toleranz, Respekt und Solidarität in einer vielfältigen Gesellschaft.“
Zum Abschluss ruft Tschentscher der Mannschaft zu: „Heute ist Ihr Tag. Heute weht die braun-weiße Fahne am Rathaus. Hamburg ist stolz auf Sie. Viel Glück in der Bundesliga!“
FC St. Pauli: Gewitter überm Rathausmarkt – fällt die Demo aus?
Krachender Donner übertönt den Redebeitrag des Hamburger Bündnisses gegen Rechts, der vor der Gefahr des Rechtsdrucks in Deutschland thematisiert. „Es ist Zeit für ein AfD-Verbot! Der Feind steht rechts!“, heißt es von der Bündnis-Sprecherin.
Die Glücklichen, die an einen Regenschirm gedacht haben, können den Worten lauschen, ohne komplett nass zu werden. Alle anderen drängen sich weiter unter dem Dach oder gönnen sich eine Dusche der Natur. Fällt die Kundgebung nun ins Wasser? Ein Blick aufs Regenradar macht für die nächste Stunde keine große Hoffnung.
St.-Pauli-Fans trotzen Platzregen auf dem Rathausmarkt
Dicht aneinandergedrängt retten sich die St.-Pauli-Fans unter das gläserne Dach am Rathausmarkt, um dem anhaltenden Regen zu entkommen. „Igitt!“, heißt es aus der Menge. Doch mit lautstarken Fangesängen schaffen sie es, dem Prasseln des Regens etwas entgegenzusetzen. Vor dem Rathaus wird passend zum Wetter laut „Hells Bells“ gespielt.
Erster Feierakt wird gleich ein gemeinsames Foto im großen Festsaal sein, dann geht’s einen Freistoß weiter in den Kaisersaal zum offiziellen Senatsempfang. Dort sprechen Bürgermeister Peter Tschentscher und die Aufsichtsratsvorsitzende des FC St. Pauli, Sandra Schwedler.
St.-Pauli-Fahne schmückt Hamburger Rathaus
Eine große St.-Pauli-Fahne schmückt am Pfingstmontag das Hamburger Rathaus. Trotz immer stärker werdenden Regens haben sich am Mittag Hunderte Fans des Kiezkickervereins auf dem Rathausmarkt zusammengefunden, um dem Team bei ihrem Empfang beim Bürgermeister nahe zu sein. Ob auf braun-weißem, schwarzem oder regenbogenfarbenem Grund: Der Totenkopf auf den unzähligen Shirts, Pullis, Rucksäcken und Fahnen lässt keinen Zweifel darüber offen, welchem Verein dieser Pfingstfeiertag in der Hansestadt gewidmet ist.
Auf einem umgebauten Lkw wird die Technik für die bevorstehenden Redebeiträge vorbereitet: Vertretende von „Omas gegen Rechts“, dem Hamburger Bündnis gegen Rechts und der Holocaustüberlebende Ivar Buterfas-Frankenthal werden ab kurz vor 14 Uhr auf der Kundgebung sprechen. Im Anschluss startet gegen 15 Uhr der Demonstrationszug in Richtung Spielbudenplatz.
Hommage an Kulttrikot: FC St. Pauli stellt Bundesliga-Outfit vor
Der FC St. Pauli geht großkariert in die Bundesliga: Das neue Heimtrikot, das der Aufsteiger am Pfingstmontag präsentierte, sei eine Hommage an das beliebte Trikot der Saison 1991/92. Aus den großen braun-weißen Quadraten von damals seien jetzt solche in hellerem und dunklerem Braunton geworden.
Es ist das erste Trikot, das vom neuen Ausrüster Puma produziert wurde. In den vergangenen drei Jahren hatte St. Pauli unter dem Label DIIY als erster Proficlub seine Trikots selbst und weitgehend fair hergestellt.
Für das neue Outfit würden zu großen Teilen Textilabfälle wiederverwendet. Zudem stamme ein Teil der von Puma hergestellten St.-Pauli-Produkte weiterhin beim bisherigen Hauptlieferanten des Clubs in der Türkei. „Dem FC St. Pauli war es wichtig, dass die nachhaltigen Werte und die Grund-DNA von DIIY im neuen Trikot weiterleben“, sagte Merchandising-Chef Alexander Timm.
FC St. Pauli bietet Shuttleservice für Mobilitätseingeschränkte
Von der Demo auf dem Rathausmarkt zur Aufstiegsfeier auf dem Spielbudenplatz sind es zwar nur gut zwei Kilometer, doch die können im Rollstuhl angesichts der Steigung zu lang werden. Für mobilitätseingeschränkte Personen stellt der FC St. Pauli deshalb einen Shuttleservice zur Verfügung: An der Börsenbrücke/Ecke Große Bäckerstraße stehen fünf Smart-Fünfsitzer bereit, die zwischen City und Kiez pendeln.
„Auf der Partyfläche befindet sich links vor der Bühne (von der Bühne aus gesehen) ein Bereich für Rollstuhlfahrende (ein Podest) und andere Menschen, die sich im ärgsten Getümmel nicht wohlfühlen. Ebenso wird doch ein WC für Rollstuhlfahrende platziert. Zugang über die Straße beim Trichter und dann längs des Gebäudes Panoptikum/Operettenhaus“, teilte St. Pauli zudem mit.
Auf dem Spielbudenplatz stünden zudem mehrere Awareness-Teams bei Bedarf zur Verfügung. Sie seien an den lila Westen zu erkennen.
St. Pauli appelliert an Fans: Keine Nationalflaggen!
Der FC St. Pauli hat am Montagvormittag darum gebeten, dass die Teilnehmenden an der Demo keine Nationalflaggen mitbringen sollen. „Wir bitten alle Teilnehmenden, keine Nationalflaggen zu unserer heutigen Demo mitzubringen – vollkommen unabhängig davon, welche es ist. Dies ist ein bewährter Konsens in unserem Stadion, und dies wollen wir auch auf dieser Demonstration so handhaben. Danke“, schrieb der Club in den sozialen Netzwerken.
St. Pauli feiert Zweitligameisterschaft in Wiesbaden mit Imitat
Die St.-Pauli-Profis nahmen nach ihrem Sieg in Wiesbaden am Sonntag die Feier mit der Meisterschale, die sie am Montag bekommen, schon einmal vorweg. In einem auf Instagram veröffentlichten Video sieht man, wie die Mannschaft mit einer Papp-Meisterschale in der Kabine singt und tanzt.
Unter dem Beitrag sammeln sich schon jetzt die Glückwünsche zahlreicher Fans. „Ich weiß nicht, was in den nächsten 48 Stunden passiert“, sagte Kapitän Jackson Irvine in Blick auf die am Montag stattfindende Meisterfeier.
FC St. Pauli: Spieler feiern schon in der Nacht den Aufstieg
Auch auf ihrem Rückflug aus Frankfurt wurde die Mannschaft bereits kräftig von den mitreisenden Fans gefeiert. Gemeinsame Gesänge wurden angestimmt, und Co-Trainer Peter Nemeth betätigte sich sogar als Flugbegleiter, der Schokolade an die Flugreisenden verteilte. Gegen 22.50 Uhr trafen die Kicker dann mit einer halben Stunde Verspätung in Hamburg ein.
In der Nacht wurde bereits im Mannschaftskreis ausgiebig in der Taverna Olympisches Feuer am Schulterblatt gefeiert.