Hamburg. Die Aufstellung im Training gibt Aufschlüsse darüber, wie Fabian Hürzeler im Volkspark gegen den HSV antreten will.

Was der FC St. Pauli am Freitag (18.30 Uhr/Sky und Liveticker bei abendblatt.de) im Volksparkstadion gegen den HSV erreichen will, hat etwas Magisches. Und obwohl die Kiezkicker ganz ohne Zauberei an die Spitze der Zweiten Liga gelangt sind, bleibt der Aufstieg das, dessen Name nicht ausgesprochen werden darf.

Es ist schon das Höchste der Gefühle, wenn Cheftrainer Fabian Hürzeler davon spricht, nun zu merken, „dass Crunchtime ist, dass es um etwas geht". Zu weit aus dem Fenster lehnen will sich bei den Hamburgern niemand, obwohl schon drei Punkte aus den verbleibenden drei Partien den Sprung in die Bundesliga bedeuten würden.

Erstaunlich: FC St. Pauli plant Abschlussfeier drei Tage vor möglicher Relegation

Unterm Strich also: alles nichts Neues. Beim Kiezclub ist die Kommunikation der jüngeren Vergangenheit stets etwas zurückhaltender gewesen. Umso erstaunlicher ist daher der Termin für die jährliche Saisonabschlussfeier.

Die hat der inzwischen mehr als 40.000 Mitglieder zählende Verein nämlich „als Dankeschön für die überragende Unterstützung in dieser Spielzeit" für den Nachmittag des Pfingstmontags, 20. Mai, angesetzt. Das Ungewöhnliche daran: Erst drei Tage später wäre ein mögliches Relegationshinspiel bei Tabellen-16. der Bundesliga.

Große Aufstiegsparty auf dem Kiez?

Intern geht man also bei den Braun-Weißen absolut nachvollziehbarerweise von einer Platzierung unter den ersten Zwei und damit vom Aufstieg aus. „Wir wollen mit vielen tausend Menschen im Herzen von Hamburg zusammenkommen, bunt und laut für unsere Idee eines gemeinnützigen und politischen Fußballclub demonstrieren – und dabei gemeinsam Spaß haben", wird in der Einladung geschrieben.

Details zur Feier werden noch bekanntgegeben. Es ist davon auszugehen, dass sie zu einer riesigen Party auf dem Kiez ausarten würden, wenn sportlich alles planmäßig verläuft.

St. Paulis Spielmacher Smith trainiert wieder mit Ball

Eine Genesung von Eric Smith wäre für die Umsetzung dieses Vorhabens sicher zuträglich. Doch es erscheint ungewiss, ob der Schwede, der die vergangenen beiden Spiele wegen muskulärer Probleme verpasst hatte, gegen den HSV im Kader stehen wird.

Immerhin: Nachdem der zentrale Innenverteidiger und so wichtige Schlüsselspieler im System von Hürzeler am Montag ausschließlich individuell trainiert hatte, absolvierte er am Dienstag anfangs Teile der Einheit mit der Mannschaft. Erst nach ungefähr 45 Minuten verließ der 27-Jährige den Platz, um im Inneren des Trainingszentrums weiterzuarbeiten.

Ritzka wieder fit, Metcalfe aber wohl trotzdem von Beginn an

Lars Ritzka dürfte dagegen eine sichere Option sein. Der Linksverteidiger stand ebenfalls zweimal in Folge wegen einer leichten Muskelverletzung nicht im Kader - in dieser Woche nun aber durchweg auf dem Rasen, wenn trainiert wurde.

Dass der 25-Jährige direkt wieder von Beginn an spielen wird, obwohl Stammkraft Philipp Treu wegen eines Wadenbeinbruchs für die restliche Saison ausfällt, ist trotzdem unwahrscheinlich. Das hat zwei Gründe.

Hürzeler macht keine Experimente im Training

Einerseits weist Ritzka Trainingsrückstand auf. Andererseits erledigte Connor Metcalfe, eigentlich im rechten Mittelfeld beheimatet, seine Aufgabe als Aushilfsdefensivakteur sehr ordentlich.

Im Trainingsspiel, das knapp 100 Fans bei der öffentlichen Einheit am Mittag beobachteten, ließ Hürzeler die selbe Startelf antreten wie beim 1:0-Sieg gegen Hansa Rostock am vergangenen Freitag. Also mit Metcalfe als Linksverteidiger und David Nemeth anstelle von Smith in der Innenverteidigung, auf dessen mittige Position wie üblich Hauke Wahl ging.

Zaubert sich diese Formation am Freitag zum Derbysieg, darf dann auch endlich das Aufstiegswort offen ausgesprochen werden.