Hamburg. Das A-Wort? Kiez-Österreicher freut sich auf das Derby. Die Vorbereitungen haben begonnen: Ritzka wieder voll dabei, Smith nur dosiert.
Das A-Wort ist David Nemeth (23) auch am Montag nach dem Training des FC St. Pauli nicht zu entlocken. Er windet sich in einer Medienrunde darum herum, wie in einer „Tabu“-Spielrunde. Aufstieg? Nie gehört. „Wir schauen nur von Spiel zu Spiel und das nächste Spiel wollen wir gewinnen“, sagt der Österreicher also.
Das nächste Spiel ist nun am Freitag (18.30 Uhr) das ohnehin emotionale Stadtderby gegen den HSV – und wie es der Zufall der Spielplangestaltung will, können die Kiezkicker dort mit einem Sieg den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen. „Es hat uns schon die ganze Saison ausgezeichnet, dass wir nicht auf die Tabelle und in die Zukunft schauen“, sagt Nemeth.
FC St. Pauli: Ritzka könnte gegen den HSV zurückkehren
Als das Team von Trainer Fabian Hürzeler um 11.30 Uhr den Trainingsplatz an der Kollaustraße betrat, waren auch Lars Ritzka und Eric Smith dabei. Der linke Schienenspieler und der zentrale Abwehrorganisator hatten bei den Siegen gegen Hannover 96 und Hansa Rostock mit muskulären Problemen gefehlt. Jetzt gibt es Hoffnung, dass sie im Volksparkstadion wieder in den Kader rücken könnten.
Die Wahrscheinlichkeit ist bei Ritzka allerdings größer als bei dem Schweden. Der Linksverteidiger machte den größten Teil des Mannschaftstrainings mit, auch die intensiven Spielformen. Bei denen musste Smith noch passen und arbeitete individuell.
Nemeth spielte nach langer Verletzung kaum eine Rolle
Es ist also derzeit davon auszugehen, dass auch gegen den HSV Hauke Wahl zentral in der Dreierkette spielt, Karol Mets links und eben David Nemeth wieder rechts. „Die Aktionen, die ich in den letzten Spielen gehabt habe, helfen mir weiter Selbstvertrauen zu gewinnen“, sagte der Österreicher, „ich versuche auch im Training immer besser reinzukommen und die Abläufe immer besser kennenzulernen.“
Nemeth hatte keine einfache Zeit, nachdem er im Sommer 2022 für 1,3 Millionen Euro von Mainz 05 ans Millerntor gewechselt war. Zu Beginn der Vorsaison bremste ihn ein Muskelfaseriss aus, schlimmer noch war aber die Schambeinverletzung, die ihn praktisch die gesamte letzte Spielzeit kostete. In dieser Saison stand das Trio Wahl, Smith, Mets wie in Stein gemeißelt Seit Ende September hatte er vor dem Hannoverspiel keinen Einsatz mehr.
Blaue Flecken im intensiven Training
„Die lange Pause war nicht nicht so leicht. Ich habe die letzten Jahre immer paar Rückschläge gehabt“, sagt Nemeth nun: „ Ich kenne meine Stärken, darauf konzentriere ich mich. Ich habe in der Positionierung beim Gegenpressing aber noch Luft nach oben.“ Dennoch hat er das Vertrauen von Hürzeler zuletzt zurückgezahlt.
So steigt auch die Vorfreude auf das Derby. „Man merkt, wie die ganze Stadt sich darauf freut, das ist eine Riesennummer“, sagt der Abwehrspieler. Auch im Team hat der Konkurrenzkampf angezogen. „Es hat sich jeder rein, jeder will spielen, bei den Zweikämpfen merkt man das“, berichtet Nemeth, „Ich habe heute vier blaue Flecken gekriegt. Das ist gut.“
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Ansonsten blenden die Spieler alles aus, was von außen kommt. Eine Mannschaft bei sich, volle Konzentration auf ein Ziel: „Wir wollen das Spiel gewinnen“, sagt Nemeth. Was das dann bedeutet, sagt er nicht, das ist tabu. Aber seine Eltern wollen aus dem Burgenland kommen, sie haben nach Karten gefragt – es könnte schließlich ein historischer Abend werden, für ihren Sohn, den Verein, die Stadt.