Hamburg. Vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn müssen sich die Kiezkicker personelle Lösungen einfallen lassen. Welche Optionen es gibt.

Ungewöhnliche Wochen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Und so musste sich auch Fabian Hürzeler trotz des trainingsfreien Gründonnerstags morgens auf dem Weg ins Millerntor-Stadion machen. „Ich habe mir meinen Tag so eingerichtet, dass ich mit euch eine Pressekonferenz abhalten kann“, sagte der Trainer des FC St. Pauli und schmunzelte.

Den letzten Feinschliff vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn am Ostersonntag (13.30 Uhr/Sky) verpasst Hürzeler seinem Team dann erst am Karfreitag und Sonnabend. Dann wird sich auch erst entscheiden, welche Spieler ihm gegen die Ostwestfalen zur Verfügung stehen. Insbesondere in der Offensive gibt es einige Fragezeichen. „Ich kann verraten, dass es nicht die gleiche Aufstellung wird wie gegen Nürnberg“, sagte Hürzeler.

FC St. Pauli: Saad fehlt gegen Paderborn gesperrt

Dies liegt allein schon daran, dass Linksaußen Elias Saad eine Gelbsperre absitzen muss. Dummerweise ist aber auch der naheliegendste Ersatz, Oladapo Afolayan, weiterhin fraglich. Der Engländer, der eine individuelle Einheit am Dienstag nach seiner Sprunggelenksverletzung abbrechen musste und auch am Mittwoch fehlte, hat offenbar noch immer Probleme. Deshalb sagte Hürzeler auch nur, dass er nicht viel sagen könne. „Wir müssen Tag für Tag abwarten“, so der Coach. Dies gelte auch für Philipp Treu, der das Training am Dienstag ebenfalls vorzeitig abbrechen musste.

Auf der rechten Offensivseite dürfte Connor Metcalfe in der Startelf stehen, obwohl er erst am Mittwoch von der australischen Nationalmannschaft zurückgekehrt war. Abgesehen von den üblichen Reisestrapazen ist der 24-Jährige aber offenbar fit.

Amenyido erstmals in dieser Saison in der Startelf?

Während im Sturmzentrum Johannes Eggestein die einzige logische Wahl bleibt, könnte auf der linken Seite Etienne Amenyido den Saad-Afolayan-Ersatz geben. Der 26-Jährige spielte in dieser Saison bisher kaum eine Rolle, kam zwischen verschiedenen Verletzungen (Fersenprobleme, muskuläre Probleme) nicht über Kurzeinsätze hinaus. In der Startelf stand der bei Borussia Dortmund ausgebildete Angreifer in dieser Saison noch gar nicht. Ändert sich das gegen Paderborn? „Eventuell, ja“, lautete Hürzelers kurze Antwort.

Eine taktische Umstellung auf eine Doppelspitze ist derweil eher nicht zu erwarten, da auch Simon Zoller erneut verletzt ausfällt. Die „strukturelle Verletzung“ am linken Oberschenkel könnte für den potenziell zweiten zentralen Stürmer gar das Saisonaus bedeuten. „Prinzipiell wollen wir unseren Stil auf den Platz bringen. Dafür brauchen wir klare Abläufe“, sagte Hürzeler bezüglich der takischen Grundordnung. Durch die angespannte Personallage könne es aber sein, dass man „gewisse Anpassungen vornehmen“ müsse.

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Auf einen Kaderplatz hoffen darf derweil U-17-Weltmeister Eric da Silva Moreira. Der 17-Jährige ist flexibel einsetzbar, könnte unter gewissen Umständen zu seinem zweiten Zweitligaspiel kommen, nachdem er vor der Länderspielpause bereits beim 2:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg sein Debüt gefeiert hatte.

„Die Chance ist sehr groß, dass er im Kader ist“, sagte Hürzeler. „Wir freuen uns, dass er bei uns ist. Er nimmt bisher eine sehr positive Entwicklung. Es ist trotzdem wichtig, dass wir es richtig einordnen und ihn nicht zu früh ins kalte Wasser werfen. Die Zweite Liga ist nicht einfach so nebenbei zu machen, sondern man muss da gut vorbereitet sein.“