Hamburg. Trainer Hürzeler hatte in dieser Woche sechs Nachwuchsspieler mit im Profitraining, die auf einen Einsatz am Freitag hoffen können.

Angenehm ist das alles nicht, der Wind pfeift kalt über das Trainingszentrum des FC St. Pauli an der Kollaustraße, so eine Feuchtigkeit kriecht unter die Klamotten. Wer steht, der friert, das will man nicht.

Schon deshalb ist viel Bewegung auf dem Platz einen Tag vor dem Testspiel des Zweitliga-Tabellenführers an diesem Freitag (13 Uhr, Livestream auf Abendblatt.de) bei Eintracht Braunschweig. Aber nicht nur. „Das ist eine wichtige Trainingswoche, wir versuchen alles zu verbessern, das Spiel gegen den Ball und mit dem Ball im letzten Drittel“, sagte Trainer Fabian Hürzeler.

St. Pauli fehlen sechs Nationalspieler im Training

Dabei ist gut ein Viertel des Stammpersonals gar nicht anwesend. Sechs Profis sind auf Länderspielreise. Die Australier Jackson Irvine und Connor Metcalfe, der bosnische Torwart Nikola Vasilj, Danel Sinani (Luxemburg), Manolis Saliakas (Griechenland) und der Este Karol Mets sind für ihre Heimatländer unterwegs.

Elias Saad und U-23-Spieler Tjark Scheller konnten zudem wegen leichter muskulärer Probleme bislang nur laufen. Also tummelten sich neben den verbliebenen Profis sechs Nachwuchsspieler aus dem NLZ und der U 23 auf dem Platz.

Trainingsschwerpunkt: Lösungen gegen tief stehede Gegner

„Es tut den Spielern, die sonst nicht so oft zum Einsatz kommen gut, wenn sie in unsere Abläufe reinkommen, beziehungsweise sie weiter perfektionieren“, formulierte Hürzeler den Anspruch an das Training der „Verbliebenen“: „Ich glaube, dass alle Spieler, die hier sind, inhaltlich in dieser Woche weiter kommen.“

Dazu gehört auch, noch besser Mittel und Lösungen zu finden, um gegen tief stehende Gegner zu mehr Torchancen zu kommen. „Wenn man die Statistiken sieht, erkennt man, dass die Mannschaften gegen uns mit Abstand am tiefsten pressen und am tiefsten stehen“, sagte Hürzeler: „Es ist unser Anspruch, dass wir da Lösungen finden wollen. Dementsprechend ist es auch ein großer Inhalt im Training.“

Nächstes Punktspiel am 25. November in Rostock

Ähnlich erwartet er auch Hansa Rostock im kommenden Zweitligaspiel am 25. November. Der Test gegen Braunschweig kann da wie eine Blaupause sein. „Sie sind eine sehr kompakte Mannschaft, die wir ähnlich wie Rostock erwarten“, so Hürzeler: „Sie können gut umschalten und haben uns in der Liga beim 1:1 Probleme gemacht, sie spielen defensiv sehr diszipliniert Fußball.“

In der Partie haben sicherlich die Profis aus der „Zweiten Reihe“ die Chance, sich weiter in den Fokus zu spielen und Selbstvertrauen zu gewinnen. „Wir versuchen auch als Mannschaft eine gute und professionelle Leistung zu zeigen“, fordert der Cheftrainer, „jeder Sieg tut gut und deshalb versuchen wir, auch dort zu gewinnen.“

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Die sechs Nachwuchsspieler Muhammad Dahaba, Witalij Alimov, Marwin Schmitz, Gwangin Lee, Kevin Jendrzej und Max Marie werde die Reise in die Löwenstadt mit antreten und eventuell zum Einsatz kommen. „Das sind keine Lückenfüller, sondern sie haben es sich durch ihre Leistungen verdient, bei uns zu trainieren“, erklärte Hürzeler. „Das sind Spieler, die Potenzial haben. Wir arbeiten mit ihnen so, als wären sie Teil der Mannschaft.“

Das heißt, die Jungs werden auch bei der Videoanalyse, der Nachbesprechung und der individuellen Betreuung behandelt, als wären sie Profis. „Die Spieler, die bisher da waren, haben gute Leistungen gezeigt. Wenn sie das fortsetzen, dann werden wir weiter auf sie bauen“, kündigte Hürzeler an.