Hamburg. Vom HSV und vom FC St. Pauli sind neun Spieler mit ihren A-Nationalmannschaften unterwegs. Warum Elias Saad auf die Reise verzichtet.
Für den HSV und den FC St. Pauli ist am kommenden Wochenende Zeit zum Durchatmen. Zum dritten Mal in der laufenden Saison steht eine Länderspielpause an, ehe es für beide Vereine in den Jahresendspurt geht. Von den Hamburger Clubs sind diesmal neun Profis – drei vom HSV, sechs vom FC St. Pauli – mit der A-Nationalmannschaft ihres Landes unterwegs.
Länderspielpause: Hamburger Profis treffen aufeinander
HSV-Verteidiger Dennis Hadzikadunic steht zusammen mit St.-Pauli-Torwart Nikola Vasilj im Aufgebot von Bosnien-Herzegowina. Die Balkan-Nation hat allerdings keine Chance mehr auf die Qualifikation für die EM 2024. Am Donnerstag, den 16. November (20.45 Uhr), spielt der Tabellenvorletzte der Gruppe J gegen Luxemburg. Der vermeintliche Außenseiter, bei dem St. Paulis Danel Sinani zu den erfahrensten Profis zählt, hat sogar noch rechnerische Chancen, das EM-Ticket für das Turnier in Deutschland zu lösen.
Dafür muss das 640.000-Einwohner-Land aber auf einen Ausrutscher von HSV-Profi Laszlo Benes und seinen Slowaken hoffen. Erst trifft die Slowakei am 16. November (20.45 Uhr) auf Island, dann kommt es am Sonntag, den 19. November (20.45 Uhr), zum finalen Duell in der bosnischen Stadt Zenica – und damit zum direkten Aufeinandertrefen zwischen Benes und Hadzikadunic.
Nemeth und Saliakas hoffen auf Comeback
So gut wie sicher für die EM qualifiziert ist Ungarn, das bei zwei verbleibenden Spielen die Gruppe G anführt. HSV-Stürmer Andras Nemeth, der zuletzt für die U21 von Ungarn spielte, könnte bei den Spielen gegen Bulgarien am 16. November (18 Uhr) und Montenegro am 19. November (15 Uhr) erstmals seit einem Jahr wieder für die A-Nationalmannschaft zum Einsatz kommen.
Auf sein Comeback in der Nationalmannschaft wartet auch St. Paulis Außenverteidiger Manolis Saliakas, der sich wieder in den Kreis der griechischen Auswahl gespielt hat. Nach einem Testspiel gegen Neuseeland am Freitag, den 17. November (18 Uhr), treffen die Griechen in der EM-Qualifikation am Dienstag, den 21. November (20 Uhr), auf Vize-Weltmeister Frankreich. Griechenland wird gewinnen müssen, um vor der Niederlande seine Chance auf das letzte verbliebene EM-Ticket der Gruppe B zu wahren.
Elias Saad verzichtet auf Debüt für Tunesien
Keine Chance mehr auf die EM 2024 hat St. Paulis Innenverteidiger Karol Mets, der wie gewohnt zur Nationalmannschaft Estlands reist. Zum Stammpersonal ihrer Nation zählen auch Connor Metcalfe und Jackson Irvine, die mit Australien in der WM-Qualifikation am 16. November (10 Uhr) auf Bangladesch treffen. Danach spielen die beiden Kiezkicker am 21. November (15 Uhr) gegen Palästina. Wegen des Krieges in der Region wird die Partie in Kuwait ausgetragen.
Elias Saad hat derweil auf eine Länderspielreise verzichtet. Der 23-Jährige will sich lieber auf seine Situation beim FC St. Pauli konzentrieren, anstatt sein Debüt für Tunesien zu geben. „Ich glaube, das wäre etwas zu früh gewesen. Wir sind in einer wichtigen Phase. Ich wollte mich auf den Verein konzentrieren“, sagte der Linksaußen. „Ich muss dann nächstes Jahr schauen, ob da noch Möglichkeiten sind.“ Eine Teilnahme vom Saad am Afrika-Cup im Januar ist daher unwahrscheinlich.
Bilal Yalcinkaya für U-17-WM nachnominiert
Vom HSV sind darüber hinaus vier Spieler mit ihren Junioren-Nationalteams unterwegs: Valon Zumberi (Kosovo U21), William Mikelbrencis (Frankreich U20), Nicolas Oliveira (Deutschland U20) und Bilal Yalcinkaya (Deutschland U17). Letzterer feierte am Sonnabend bei der 2:4-Niederlage in Kiel sein Profikaderdebüt, wurde anschließend für die U-17-Auswahl des DFB, die zurzeit bei der Weltmeisterschaft in Indonesien antritt, nachnominiert.
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Das DFB-Team feierte am Sonntag durch einen 3:1-Erfolg über Mitfavorit Mexiko einen erfolgreichen Auftakt. Unter den Torschützen war auch St. Paulis Nachwuchshoffnung Eric da Silva Moreira. In Yalcinkaya greift nun auch ein HSV-Talent in das Turnier ein. Nächster Gegner der DFB-Auswahl ist am kommenden Mittwoch, den 15. November (13 Uhr/Sky), Neuseeland.