Hamburg. Vollstress für die Kiezkicker: Auf das Pokalspiel der zweiten Runde am Dienstag folgt schon Freitag das Auswärtsspiel in Elversberg
Im Millerntor-Stadion werkelten am Montagmorgen überall fleißige Arbeiter. Werbebanden mussten abgeklebt und durch die grün unterlegten PR-Tafeln des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ersetzt werden. Nur drei Tage nach dem 2:1-Sieg in der Zweiten Liga gegen den Karlsruher SC steht schließlich an diesem Dienstag (18.00 Uhr/Sky) für Zweitligaspitzenreiter FC St. Pauli die nächste schwere Aufgabe an.
Der kriselnde Bundesligaabsteiger FC Schalke 04 ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals zu Gast am Millerntor. Keine fünf Wochen nach dem 3:1-Sieg der Kiezkicker über die Königsblauen in der Liga kommt es also schon zu einem Wiedersehen. „Schalke ist eine Mannschaft von enormer Qualität, die jederzeit in der Lage ist, Tore zu schießen“, warnte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler am Montag, „es wird entscheidend sein, dass wir 90 Minuten konsequent verteidigen.“
FC St. Pauli: Alle Spieler vor Pokalknaller fit
Aus dem Spiel gegen den KSC ist sein Team ohne körperliche Probleme herausgekommen, alle Spieler sind fit. Angesichts der nächsten Aufgabe in der Zweiten Liga bereits am kommenden Freitag (18.30 Uhr/Sky) beim starken Aufsteiger SV Elversberg denkt Trainer Fabian Hürzeler dennoch an eine Personal-Rotation.
„Der Spielplan ist für uns nicht optimal und eine Herausforderung“, sagt der 30-Jährige, „aber wir sind in der Breite in unserem Kader sehr gut aufgestellt und alle trainieren sehr gut. Ob und wie wir rotieren, werden wir dann am Dienstag sehen.“ Die starken Leistungen der Einwechselspieler gegen den KSC haben seine Bereitschaft zu personellen Änderungen sicher bestärkt: „Ich habe keinerlei Bauchschmerzen damit, wenn Dienstag andere Spieler auflaufen“, sagte Hürzeler, „sie werden es dann genauso gut machen.“
Stürmer Zoller kann auf ersten Startelfeinsatz hoffen
So kann sich Stürmer Simon Zoller sicherlich Hoffnungen darauf machen, erstmals nach seiner Verpflichtung am 31. August und nach langen Beschwerden mit der Muskulatur und dem Rücken in die Startelf zu rücken. Der zuletzt bärenstarke und eigentlich gesetzte Johannes Eggestein müsste dann pausieren
Dass Zoller nun körperlich und spielerisch bei St. Pauli angekommen ist, hat er gegen den KSC nach seiner Einwechslung in der 66. Minute gezeigt, nach der er mit Eggestein eine Doppelspitze bildete, die dabei half, den 0:1-Rückstand zum Sieg zu drehen. Die Aufstellung von beiden Stürmern und damit einen Wechsel seiner Grundformation schloss Hürzeler am Montag jedoch aus: „Das wird es nicht geben, wir werden bei unseren Abläufen bleiben“, sagte der Trainer, „es ist aber wichtig, dass wir mit beiden Formationen spielen können.“
„Geburtstagsgeschenk“ für Torwart Sascha Burchert ?
Ein sicherer Kandidat für einen Startelfeinsatz ist der sonstige Ersatztorwart Sascha Burchert, der am Montag 34 Jahre alt wurde und schon in der ersten Pokalrunde in Delmenhorst das Tor hütete. „Ich halte nichts davon, Pokaltorhüter zu benennen“, sagte Hürzeler zwar, ergänzte aber: „Wenn Sascha spielt, hat er es sich verdient. Er ist ein echter Führungsspieler.“
Sehr gut denkbar ist auch, dass Innenverteidiger David Nemeth mal wieder eine Einsatzchance von Beginn an erhält, ebenso Etienne Amenyido als Außenstürmer oder dass Siegtorschütze Philipp Treu als „Schienenspieler“ rechts oder links von Beginn an auflaufen darf. Personelle Möglichkeiten hat St. Pauli genug.
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Die große Belastung durch insgesamt drei Spiele in nur sieben Tagen will Hürzeler deshalb nicht „als Ausrede“ für irgendetwas gelten lassen. „Ich persönlich liebe Englische Wochen“, sagt er, „Spiele sind immer Highlights und man kann noch intensiver Zeit mit der Mannschaft und dem Trainerstab verbringen. Das bringt große Freude.“
Der Pokal ist außerdem ein ganz besonderer Wettbewerb, in dem St. Pauli vor zwei Jahren mit Fabian Hürzeler als Co-Trainer von Timo Schultz bis ins Viertelfinale vorgedrungen war. „Wir wollen im Pokal erfolgreich sein und in die nächste Runde einziehen“, sagt er, „wir wollen das unseren Fans schenken, außerdem bringt das immer Prestige und hat einen besonderen Flair.“
Und es bringt Geld. 431.200 Euro wurden bereits durch das Erreichen der zweiten Runde in die Vereinskasse gespült. Dieser Betrag würde sich im Achtelfinale verdoppeln.