Hamburg. Verein will sich damit gegen die Kapitalisierung des Jugendfußballs positionieren. Diese Regelung gilt für alle minderjährigen Spieler.

Der FC St. Pauli hat sich zu einem überraschenden Schritt in seiner Nachwuchsarbeit entschieden. Künftig wird es an seinem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) keine Zusammenarbeit mehr mit Beratern, Agenturen und kommerziellen Individual-Trainern geben. Das kündigte der Club am Dienstag an.

„Der Verein positioniert sich damit gegen die Kapitalisierung des Jugendfußballs und will den partnerschaftlichen Dialog mit Spielern und deren Umfeld stärken“, heißt es in der Mitteilung. Diese Regelung gilt für minderjährige Spieler.

FC St. Pauli bildet sieben Jugendteams ab der U12 aus

Der FC St. Pauli betreut in seinem NLZ am Brummerskamp sieben Jahrgangsstufen von der U12 bis zur U19. Die Spieler dieser Teams werden bereits „rekrutiert“ und sollen an den Leistungsfußball herangeführt werden. „Wir setzen auf den partnerschaftlichen Dialog mit den Spielern und deren Familien und persönlichen Umfeld“, erläutert NLZ-Leiter Benjamin Liedtke.

Dass bereits minderjährige Talente und ihre Eltern von Beratern vertreten werden, ist eine Entwicklung, die in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen hat. Die Topclubs stehen bereits in harter Konkurrenz, um die besten Jugendfußballer an sich zu binden.

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Laut Liedtke ist sich der Verein bewusst, dass dieser Schritt möglicherweise zu Unmut bei Agenturen oder externen Trainern führen könnte. „Dies ist keine Entscheidung gegen Berater*innen im Fußball generell“, sagt Liedtke, „sondern es geht vielmehr darum, im Jugendfußball den Fokus auf das persönliche Umfeld der Spieler zu legen, nicht auf Agenturen und den Markt“.

FC St. Pauli verfolgt ein eigenes Jugendkonzept

Der FC St. Pauli verfolgt laut eigener Aussage im Nachwuchsbereich ein eigenes Konzept mit dem Titel „Rebellution – ein anderer Jugendfußball ist möglich“.

Dazu gehört auch ein umfassendes pädagogisches Konzept, um die Spieler ganzheitlich zu fördern. „Wir machen Spieler nachhaltig besser“, sagt Liedtke“, „und erarbeiten mit ihnen die Kompetenzen, um im Leistungssport bestehen zu können“.