Linksverteidiger schwärmt noch immer vom Kiezklub, sieht seine Zukunft aber nicht mehr in Hamburg.

Obwohl Ian Joy bereits seit einem Jahr nicht mehr für den FC St. Pauli spielt, ist der US-Amerikaner noch immer vom "Millerntor-Virus" befallen. Vor einer Woche war er nach langer Pause endlich mal wieder im Stadion und hat sich das Heimspiel seiner früheren Kollegen gegen die TuS Koblenz angeguckt. Und vom ersten Moment fühlte er sich wieder wie zu Hause: "Es war ein sensationelles Gefühl, endlich mal wieder am Millerntor zu sein. Für mich ist St. Pauli wie eine zweite Heimat." Der Linksverteidiger, der seit Januar 2008 sein Geld bei Real Salt Lake in der US-Profiliga MLS verdient, war für sechs Tage in Deutschland, um auszuloten, ob die Möglichkeit für eine Rückkehr in die Zweite Liga besteht.

Auch beim FC St. Pauli wurde der 27-Jährige vorstellig, musste aber schnell einsehen, dass es eine Rückkehr ans Millerntor für ihn derzeit nur als Fan geben kann: "Ich hatte zwei wunderschöne Jahre in Hamburg. Aber jetzt wäre es für mich wahrscheinlich besser, wenn ich mir eine neue Herausforderung suche."

Joy hat mit vier interessierten Vereinen aus der Zweiten und Dritten Liga gesprochen, bis zum Jahreswechsel will er sich entscheiden. "Das Jahr in den USA war zwar toll, aber ich habe gemerkt, dass mir Deutschland sehr fehlt", sagt der Defensivmann im fast perfekten deutsch. Und obwohl er eine Rückkehr zum Kiezklub nahezu ausgeschlossen hat, verfolgt er die Auftritte seiner Kollegen noch immer sehr genau.

"Holger Stanislawski war wie eine Art Vater für mich. Ich konnte immer zu ihm gehen, egal was für ein Problem ich hatte", schwärmt Joy von seinem Ex-Trainer. Sollte er tatsächlich im Winter zurück nach Deutschland wechseln sein Heimatverein würde ihm trotz laufenden Dreijahresvertrags keine Steine in den Weg legen könnte er vielleicht ja schon in der Rückrunde erneut am Millerntor vorstellig werden. Diesmal aber nicht als Fan, sondern als Gegenspieler.